Gammler
Gammler ist ein abfälliger, teils beleidigend wirkender Sammelbegriff für Menschen, die als faul, arbeitsunwillig, obdachlos usw., also im weiteren Sinne als „unnütz“ angesehen werden.
Der Begriff Gammler hat seine Wurzeln im althochdeutschen „gaman“ (Lust). Über das Mittelhochdeutsche soll sich die Bedeutung von Geschlechtslust über Übermut, Ausgelassenheit zu Nichtstun, Arbeitsscheu verändert haben. Dabei mag das regional verwendete „gammeln“ im Sinne von „vergammelt“ eingeflossen sein, welches mit dem schwedischen „gammal“ (alt) verwandt ist. Heute verliert das Wort Gammler langsam diese Bedeutung.
Zu den allgemeinen Vorurteilen, mit denen als Gammler bezeichnete Personen verbunden werden, gehören unter anderem Leben auf der Straße, das Fehlen einer - wie auch immer gearteten - Erwerbstätigkeit, vernachlässigte Kleidung und lange Haare. So wurde in den 1960er Jahren die Hippie-Bewegung abwertend auch als Gammler-Bewegung bezeichnet.
Heutzutage versteht man unter Gammler Menschen, die es verstehen, ihr Leben in vollen Zügen zu genießen. Sie werden oft als faul, gemütlich, verpeilt, aber dennoch als intelligent charakterisiert.