Country-Musik
Country bzw. Country & Western (C&W), sind aus den USA stammende Musikrichtungen, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Verbindung traditioneller Elemente der Volksmusik aus den europäischen Zuwanderervölkern, insbesondere Irland, mit anderen, bereits in Nordamerika bestehenden Musikformen, wie dem Blues und den Spirituals, entwickelten.
Beim traditionellen Country werden hauptsächlich Saiteninstrumente, wie Gitarre, Banjo, Bass oder Fiddle (eine einfache Geige), aber auch Akkordeon oder Mundharmonika verwendet. Im zeitgenössischen Country kommen Schlagzeug, sowie die elektronischen Arten von Gitarre, Bass und Klavier hinzu.
Der heutige Country nahm seinen Ursprung in den 20er Jahren im mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Die Carter Family soll die erste Gruppe gewesen sein, von der Aufnahmen dieser Musikrichtung gemacht wurden. In den 40ern waren es vor allem Musiker wie Pete Seeger oder Hank Williams, die den Country populär machten. Die 50er Jahre wurden von der Berührung des Countrys mit dem Rock'n'Roll geprägt, was zu einem stärkeren und eingängigeren Rhythmen führte. Diese Art des Countrys hat sich bis heute immer weiterentwickelt, und sich in den letzten Jahren auch der Pop-Musik genähert.
Typisches Merkmal von Countrymusik sind sinnige Texte, einfache Arrangements gepaart mit hochwertigen solistischen Einlagen. Countrytexte beschreiben im allgemeinen amerikanische Lebensverhältnisse, Ereignisse und sind nicht selten auch sehr humorvoll. Viele Popstars von heute haben ihren Ursprung in der Country-Musik, wie zum Beispiel LeAnn Rimes, Faith Hill und Shania Twain.
Bis heute hat sich Country in unzählige Unterarten differenziert. Traditionelle Musik wird im Bluegrass und Dixie gepflegt, wogegen etwa der Country-Rock modernere Elemente aufnimmt. Weiterhin gibt es den Alternative Country.
Stilrichtungen von Country
Country ist das Hauptgenre dieser Musikrichtung, welche sich grob in weitere Unterbereiche unterteilen lässt, von denen einige hier kurz beschrieben werden:
Bakersfield Sound
Ist stark vom Rock'n'Roll beeinflusst. Die Instrumentierung ist hauptsächlich elektrisch. Gegenüber dem weichen Nashville Sound klangen die Gitarren hart und höhenbetont. Der Bakersfield Sound war besonders ausgeprägt in den 60er Jahren vertreten. Die bekanntesten Vertreter sind Buck Owens und Dwight Yoakam, welcher in den 90er Jahren diese Richtung neu belebt hat.
Bluegrass Musik
Wird hauptsächlich mit akustischen Instrumenten im 2/4 Takt gespielt. Charakteristisch sind die Virtuosität der Musiker, der Harmoniegesang (mehrstimmiger Satzgesang) und die flotten Instrumentalstücke. Die typische Instrumentalisierung dieser Richtung ist Fiddle (=Violine, Geige), Mandoline, Upright-Bass (=Kontrabass, Steh-Bass) und akustische Stahlsaitengitarre (=Westerngitarre).
Newgrass Musik
Prinzipiell wie Bluegrass, nur etwas moderner intrumentalisiert und arrangiert. Elektrobass, Schlagzeug aber auch elektrische Gitarren sind keine Ausnahme.
Blues
Den "Blues" zu haben heißt eigentlich, traurig zu sein und mit dem momentanen Leben nicht fertig zu werden. Country-Sänger wie Jimmie Rogers und Hank Williams machten sich die Grundzüge des schwarzen Blues zu eigen und entwickelten den "White Country Blues", einer Mischung aus Negro Blues, Liedern der Berge des Südens und Cowboy Songs. Der Blues ist als eine eigene, autonome Hauptstilrichtung anzusehen, beeinflusste jedoch auch die Country-Musik.
Cajun Music
Nach dem Britisch-Französischen Krieg, der Mitte des 18. Jahrhunderts zugunsten der Briten endete, wurden viele französische Siedler von den Siegern aus der ostkanadischen Region Acadia brutal vertrieben (ca. 8.000 Tote). Viele Acadiens flohen nach langen Odysseen durch Frankreich und frz. Kolonien nach Louisiana, das nach langem frz. Besitz damals gerade zu Spanien gekommen war, aber noch den frz. Gouveneur behalten hatte und erst im Jahre 1803, nach einem kurzen frz. Intermezzo, von Napoleon an die USA verkauft wurde. Diese Vertriebenen brachten natürlich ihre angestammte französische Kultur mit, darunter ihre Sprache, das Patois (Dialekt) der frz. Westküste, das heute Cajun French heißt, und ihre Musik, die heute als Cajun Music bezeichnet wird. Sie bewahrten im abgelegenen Südwesten Louisianas und dem Osten von Texas ihre kulturelle Identität bis weit ins 20. Jh. hinein. Ursprüngliche Instrumente waren zunächst die Violine (engl. Fiddle), das Triangel (frz. 'Tit Fer, Kleines Eisen) und die Löffel (Cajun Spoons). Mit deutschen Einwanderern kam gegen Ende des 19. Jh. das Melodeon (Deutsche Harmonika) ins Land, eine noch recht einfache diatonische Ziehharmonika, heute bekannt als Cajun Accordion, das wegen seiner Vorteile (einfache, robuste Konstruktion, Lautstärke, Vielseitigkeit) schon Anfang des 20. Jh. in die Cajun Music Einzug fand und schnell mit der Fiddle zum Hauptinstrument wurde. Heute gebrächliche Besetzung sind außer den vorgenannten alten Instrumenten die Gitarre, der Baß und das Schlagzeug. Die Ursprünge der Melodien waren französische Volksweisen. Gesungen wird bis heute - und heute erst recht - ausschließlich im alten Cajun French, das inzwischen (zusammen mit Englisch) offizielle Sprache des Staates Louisiana ist. Die frz. Cajun Music war durch die ab etwa 1940 durch die das Aufkommen der angloamerikanischen Modemusikstile Swing, Rock'n Roll, Country Music und Pop jahrzehntelang in ihrem kulturellem Bestand ernstlich gefährdet, hat aber glücklicherweise seit den Sechzigern ihr Comeback erlebt, nicht zuletzt durch den musikalischen Erfolg von Iry LeJeune, einem in seiner Virtuosität bisher unerreichten Akkordeonisten, und weiterer hervorragender Cajun-Musiker. Die frz. Cajun Music ist heute zwar eine amerikanische Musikrichtung, aber keine eigentliche Country Music, hat diese jedoch auch maßgeblich beeinflußt.
Conjunto
Conjunto heißt eigentlich einfach "Gruppe" oder "Band". Dieser Stil, ein entfernter Verwandter der Country-Musik, ist nur in bestimmten Regionen in Mexico und in Süd-Texas, entlang der mexikanischen und US-Grenze verbreitet. Meist spielt ein Akkordeon die Melodie und der Rhythmus ist oft Polka oder Walzer.
Country-Musik
Nennt man die kommerzielle amerikanische Musik mit ihren Wurzeln im Süden und Westen der USA. Im Laufe der Jahre wurde Country Musik eine der beständigsten Musikformen Amerikas. Heute findet man leider nicht mehr viele Musiker mit großer Persönlichkeit. Zwischen 1950 und 1980 gab es noch viele Künstler, die man an ihren unverkennbaren Stimmen identifizieren konnte. Als Hauptstadt der Countrymusik konnte sich Nashville (Tennessee) etablieren, aber auch Branson und interessanterweise auch New York sind weitere heimliche Hauptstädte der Country-Musik geworden.
Country-Pop
Durch den Riesenerfolg der Country-Musik in den 70ern wurden Country-Songs immer mehr auch in den Pop-Charts gespielt. So entstand der Begriff Country-Pop. Beispiele dafür sind Kenny Rogers und Don Williams. Gegen Ende der 90er Jahren wurden die Interpreten immer mehr zur Umpolung in Richtung Country-Pop bewogen, wodurch eine massiver Abwanderung der verwöhnten Zielgruppe die Folge war. Inzwischen werden ehemalige Country-Interpreten nur mehr unter dem Genre Pop verkauft.
Country Rock
Die Kombination der einfachen Country-Musik-Instrumentierung mit dem Rock Beat entwickelte sich zum Country Rock. Diesen gibt es hauptsächlich an der Westküste der USA.
Cowboy Songs
In den 20er und 30er Jahren waren die Cowboys und Landstreicher (Hobos) zwei wichtige Figuren in der Country Musik. Viele Lieder handeln daher auch von ihrem Leben und der so sprichwörtlichen Freiheit.
Folk Musik
Hier müsste man unterscheiden zwischen Urban Folk Musik und Country Folk. Es sind meist Lieder, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Country Folk Songs basieren oft auf Geschichten und werden mit wenig Instrumentation gesungen. Urban Folk Musik befaßt sich oft mit politischen Themen. Folk Songs waren immer schon ein wichtiger Teil der Country Musik.
Hawaiian Musik
Ist ebenfalls eine Stilrichtung der Country-Musik, zumindest seit 1959, als Hawaii zu den USA stieß. Die Steel Guitar (Pedal-Steel, Lap-Steel,...), die aus der Country-Musik nicht mehr wegzudenken ist, hat dort ihren Ursprung.
Hillbilly Musik
Musik des einfachen, bodenständigen, weißen Amerikaners, der nichts hat, redet wie er will, trinkt wann er will und schießt, wenn er Lust dazu hat.
Honky Tonk Songs
Behandeln Alkohol-, Arbeitsprobleme, das gegenseitige Betrügen durch den Ehepartner, Sex und das tägliche Leben. Der Sound und die Stilrichtung kommen aus dem rauhen Texas. Die Instrumente waren die Pedal Steel Guitar, elektrische Gitarren und das Schlagzeug. Viele glauben, das Honky Tonk die echte Country-Musik war und noch ist. Honky-Tonk sind meist einfache und langsame 2/4-Takte, welche durch ein spezielles Timing den typischen Groove erreichen.
Nashville Sound
Durch die rasante Entwicklung des Rock'n'Roll kam die Country Musik in Schwierigkeiten. Man musste sich etwas neues einfallen lassen. Man kam dann auf die Idee, nicht mehr die Jugend, sondern die etwas ältere Generation anzusprechen. Man entwickelte einen weicheren Stil. Einer der erfolgreichsten Interpreten dieser Stilrichtung war Chet Atkins.
Old Time
Bezieht sich auf die Country Musik, bevor sie kommerzialisiert wurde.
Outlaw Country
Entstand in den 70er Jahren, als Nashville immer mehr vom typischen Honky Tonk zu weicheren Sounds hinging. Einige wollten sich dem nicht beugen und kreierten ihren eigenen Stil. Zu diesen Stars zählen Willie Nelson und Waylon Jennings.
Progressive Country
Entstand Ende der 60er Jahre. Die Country Musik hatte sich immer mehr in Richtung Pop Musik gewandt. Der Mittelpunkt dieser Kommerzialisierung war Nashville. Dies bewirkte, das sich Stars aus Bakerfield und Texas auflehnten. So entstand Progressive Country, wobei man weniger auf Hits aus war, sondern versuchte, neue Wege zu gehen. Aus Progressive Country wurde Mitte der 70er Jahre die Outlaw Country Bewegung.
Rockabilly
Der Rock'n'Roll wurde 1954 aus dem Rockabilly geboren. Es war eine Mischung aus Rhythm & Blues und Country Musik. Gespielt wurde er meist mit Elektrogitarren, Slap-Bass und Schlagzeug. Auch kam in manchen Fällen das Boogie-Woogie Piano dazu. Die erfolgreichsten Künstler dieser Stilrichtung waren Buddy Holly und Jerry Lee Lewis.
Tex Mex Musik
In den USA wenig verbreitet. Man hört ihn manchmal in Städten wie Texas. Die Bands benutzen hauptsächlich Akkordeons und "Bajo-Sextos", wie der 6-saitige Bass bezeichnet wird. In den USA gibt es nur sehr wenige Tex Mex Stars wie Freddy Fender, Flaco, und dessen Bruder, Santiago Jimenez.
Western Songs
Der Cowboy dominierte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Thema der Country Musik. Auffällig gekleidete Künstler sangen in den Westernfilmen. Die Songs waren so populär, das sogar der Begriff "Country & Western" entstand.
Western Swing
Ist eine Mischung aus Country Musik und Swing Jazz. Western Swing ist teils Jive, Bierhallen Stomp, Polka, Blues, Old Time-Fiddling, Mexican-American und teils singender Hollywood Cowboy. Die Swingbands waren und sind oft so gross wie Bigbands. Auch heute noch gibts es einige Interpreten, die diesen Stil spielen, wie zum Beispiel Shelby Lynne.
Zydeco
Ist das Gegenstück zur Cajun Musik. Cajun ist die Musik der weissen, Zydeco die der schwarzen. Zydeco Musik stellt die Instrumente Akkordeon, Saxophon (statt Fiddle) und das Waschbrett in den Vordergrund.
Country-Interpreten
A
- Roy Acuff
- Trace Adkins
- Alabama
- Gary Allan
- Allman Brothers
- John Anderson
- Lynn Anderson
- Jessica Andrews
- Asleep At The Wheel
- Chet Atkins
- Sherrie Austin
- Gene Autry
B
- Razzy Bailey
- Bobby Bare
- Bellamy Brothers
- Big Country
- Clint Black
- BlackHawk
- Clay Blaker
- Suzy Boguss
- Boxcar Willie
- Garth Brooks
- BR5-49
- Brooks & Dunn
- Marty Brown
- Sawyer Brown
C
- Glen Campbell
- Mary Chapin Carpenter
- Carter Family
- A.P. Carter
- Deana Carter
- Johnny Cash
- Rosanne Cash
- Tommy Cash
- Kenny Chesney
- Mark Chesnutt
- Terri Clark
- Patsy Cline
- Jessi Colter
- Confederate Railroad
- Rita Coolidge
- Country Gentlemen, The
- Cowboy Junkies, The
- Floyd Cramer
- Rodney Crowell
- Ken Curtis
- Billy Ray Cyrus
D
- Charlie Daniels
- Gail Davies
- Skeeter Davis
- Jimmy Dean
- Delmore Brothers
- Iris DeMent
- John Denver
- Diamond Rio
- Dixie Chicks
- Dave Dudley
- Big Al Downing
E
F
- Donna Fargo
- Flying Burrito Brothers
- Forester Sisters
- Freddy Fender
- Janie Fricke
- David Frizzell
- Lefty Frizzell
G
- Crystal Gayle
- Larry Gatlin
- Bobbie Gentry
- Montgomery Gentry
- Don Gibson
- Vince Gill
- Mickey Gilley
- Jimmie Dale Gilmore
- Amy Grant
- Nanci Griffith
H
- Merle Haggard
- Tom T. Hall
- George Hamilton IV
- Emmylou Harris
- John Hiatt
- Eric Heatherly
- Ty Herndon
- Faith Hill
- Chris Hillman
- Johnny Horton
- Tommy Hunter
- Ferlin Husky
I
J
K
- Toby Keith
- Kentucky Headhunters
- Doug Kershaw
- Sammy Kershaw
- Hal Ketchum
- Claude King
- Alison Krauss
- Kris Kristofferson
L
- k.d.lang
- Jim Lauderdale
- Tracy Lawrence
- Chris LeDoux
- Little Texas
- Lonestar
- Louvin Brothers
- Patty Loveless
- Lyle Lovett
- Loretta Lynn
M
- Kathe Mattea
- Martina McBride
- Neal McCoy
- Mindy McCready
- Reba McEntire
- Tim McGraw
- Jo Dee Messina
- Ronnie Milsap
- Bill Monroe
- John Michael Montgomery
- George Morgan
- Lorrie Morgan
- Allison Moorer
- Michael Martin Murphey
- David Lee Murphy
- Anne Murray
N
O
P
- Brad Paisley
- Johnny Paycheck
- Gram Parsons
- Dolly Parton
- Webb Pierce
- Charlie Pride
- Prairie Oyster
- Ray Price
- Pure Prairie League
Q
R
- Bonnie Raitt
- Rascal Flatts
- Rattlesnake Annie
- Jim Reeves
- Charlie Rich
- LeAnn Rimes
- Marty Robbins
- Jimmie Rodgers
- Johnny Rodriguez
- Kenny Rogers
- Roy Rogers
- Linda Ronstadt
S
- Pete Seeger
- SheDaisy
- Ricky Skaggs
- SKB
- SKO
- Carl Smith
- Sammi Smith
- Hank Snow
- Sons Of The Pioneers
- Billie Joe Spears
- Statler Brothers
- George Strait
- Marty Stuart
- Sweethearts Of The Rodeo
T
- James Talley
- Mel Tillis
- Pam Tillis
- Aaron Tippin
- The Tractors
- Merle Travis
- Randy Travis
- Travis Tritt
- Truckstop
- Ernest Tubb
- Tanya Tucker
- Shania Twain
- Conway Twitty
- Ian Tyson
U
V
W
- Porter Wagoner
- Clay Walker
- Chris Wall
- Dottie West
- Shelly West
- Wild Canyon
- Bob Wills
- Don Williams
- Hank Williams
- Hank Williams Jr.
- Lucinda Williams
- Mark Wills
- LeeAnn Womack
- Chely Wright
- Tammy Wynette
X
Y
Z