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Projekt 941

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Die russischen Unterseeboote Projekt 941 - Akula (russisch für Hai), NATO-Bezeichnung Typhoon, sind die größten jemals gebauten U-Boote. Sie wurden als Antwort auf die amerikanische Ohio-Klasse entwickelt. Das erste Boot wurde 1976 in der Werft von Severodvinsk auf Kiel gelegt, lief 1980 vom Stapel und wurde 1981 in Dienst gestellt. Bewaffnet sind diese Boote mit 20 RSM-52 Atomraketen sowie sechs Torpedorohren Kaliber 533 mm. Bis 1989 wurden insgesamt sechs Boote gebaut, der Bau eines siebenten wurde 1990 gestoppt. Ihre Namen lauten:

  • TK-208 "Dimitri Donskoj", Indienststellung 1981
  • TK-202 Indienststellung 1983
  • TK-12 "Simbirsk", Indienststellung 1985
  • TK-13 Indienststellung 1986
  • TK-17 "Archangelsk", Indienststellung 1987
  • TK-20 "Severstal", Indienststellung 1989

Die TK-208 "Dimitri Donskoj" wurde 1992 in die Werft berufen, um auf die neuen Atomraketen Bulava-30 umgerüstet zu werden. Der Umbau dauerte bis 2002. Die TK-202 wurde 1997 stillgelegt und 2001-2003 verschrottet. TK-12 "Simbirsk" wurde 1997-1999 mit neuen Brennstäben bestückt und wurde 2000 aufgelegt, der TK-13 ging es ebenso. TK-17 "Archangelsk" und TK-20 "Severstal" sind im regulären Dienst der Nordmeerflotte. TK-12, TK-13, TK-17 und TK-20 sollen ebenfalls noch mit Raketen vom Typ Bulava-30 bestückt werden, doch werden TK-17 und TK-20 vermutlich 2010 oder 2015 aus dem Dienst gezogen, und bei TK-12 und TK-13 ist nichts bekannt, was auf eine Reaktivierung hindeutet. Die hohen Unterhaltskosten wurden diesen Booten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zum Verhängnis. Die Boote operieren fast ausschließlich im Nordpolarmeer, im Kriegsfall in der Karasee. Wegen ihrer starken Bewaffnung bekamen sie von der NATO den Namen "Typhoon". Der Rumpf besteht aus zwei nebeneinander liegenden Druckkörpern, die für ein geräumiges Inneres sorgen (Schwimmbecken, Ruheräume usw.). Durch den starken Rumpfbau sollen die Boote zwei Torpedotreffer aushalten können. Bis 2015 soll dann die Ablösung dieser gewaltigen und furchterregenden Waffensysteme erfolgen. Die Boote der Projekte 941, 667BDRM und 667BDR werden durch das Projekt 955 abgelöst, welches ab 2006 das letzte Wort in Sachen strategischer U-Boote darstellen wird.

Technische Daten

  • Länge: 173 Meter
  • Breite: 23 Meter
  • Tiefgang: 11,3-12,5 Meter
  • Höhe (Kiel-Turmkante): ca. 28 Meter
  • Wasserverdrängung: 21.600 Tonnen (aufgetaucht)/48.000 Tonnen (getaucht)
  • Antrieb
    • 2x OK-650, 190 MWt Druckwasserreaktoren
    • 2x Typ VV Dampfturbinen mit je 49.000 PS
    • Höchstgeschwindigkeit: 16 Knoten (aufgetaucht)/27 Knoten (getaucht)
  • Bewaffnung
  • Besatzung: 160-180 (je nach Einsatz)
  • Seeausdauer
    • 120 Tage (Frieden)
    • 260 Tage (Verteidigungsfall)

Hinweis

Der russische Typname "Akula" wird von der NATO für die Jagd-U-Boote der Akula-Klasse (russ. "Shchuka") verwendet.