Feuersturm
Als Feuersturm bezeichnet man einen Effekt bei großen Feuersbrünsten, bei denen durch enorme Hitzeentwicklung heiße Luft über dem Brandherd emporsteigt und die nachziehende Frischluft das Feuer anfacht. Es entsteht somit eine positive Rückkopplung - die Zufuhr frischer Luft facht das Feuer an. Begünstigt werden Feuerstürme durch eine talförmige Geländeformation. Feuerstürme können bei großen Waldbränden und bei Flächenbombardements entstehen, wurden aber auch nach atomaren Explosionen beobachtet. Große historische Stadtbrände führten ebenfalls zu Feuerstürmen. Diese Rückkoppelung führt zu einer hohen Windstärke; sie kann unter Umständen so groß werden, dass normales Gehen oder Laufen fast unmöglich wird und den Opfern der Feuersbrunst die Flucht erschwert oder verunmöglicht. Ein Feuersturm wird gelegentlich mit Großbränden verwechselt, bei denen der Rückkoppelungseffekt nicht auftritt.
Beispiele
Bekannte historische Feuerstürme sind die Magdeburger Hochzeit von 1631, der Stadtbrand von London im Jahr 1666 und der Stadtbrand von Chicago im Jahr 1871. Im zweiten Weltkrieg gab es mehrmals Feuerstürme aufgrund von Flächenbombardements wie den Feuersturm von Hamburg 1943 und den Feuersturm von Tokio 1945, bei dem aufgrund der aufsteigenden Hitze US-amerikanische Bomber ihre Angriffshöhe erhöhen mussten, sowie den Feuersturm in Dresden 1945 (sowie in Darmstadt, Hildesheim, Kassel, Pforzheim u.a.) der durch Flächenbombardement der Briten und US-Amerikaner mit Spreng- und Stabbrandbomben, Luftminen und Flammstrahlkanistern entstand. Ein nuklear erzeugter Feuersturm entstand 1945 bei der Zerstörung von Hiroshima. Dass schwere, konzentrierte Bombardements von Städten nicht notwendigerweise einen Feuersturm erzeugen, zeigen die Beispiele von Berlin und München. Auf längere Zeit verteilte Angriffe wie die deutschen Luftangriffe auf London können keinen Rückkoppelungseffekt erzeugen.