Varis
Vari | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Varecia variegata | ||||||||||||
(Kerr, 1792) |

Der Vari (Varecia variegata) ist eine Art aus der Primatenfamilie der Lemuren. Er kommt in zwei Unterarten vor.
Verbreitung
Varis leben in den Wäldern des östlichen Madagaskar.
Beschreibung
Der Vari ist das größte Mitglied der Familie der Lemuren. Er erreicht eine Kopfrumpflänge von 50 bis 60 cm, sein Schwanz wird bis zu 65 cm lang und er kann bis zu 4,5 kg schwer werden. Das Fell ist lang und weich und schwarz-weiß oder rot-weiß gemustert. Typische Kennzeichen sind die Ohrbüschel und die Halskrause.
Lebensweise
Varis sind Baumbewohner. Sie bewegen sich geschickt auf den Ästen vorwärts und können auch von Baum zu Baum springen. Ihre Bewegungen sind generell langsamer als beispielsweise die des Kattas. Varis sind vorwiegend dämmerungsaktiv, den Höhepunkt ihrer Tätigkeiten erreichen sie zwischen 17.00 und 19.00 Uhr.
Varis leben in Gruppen von drei bis fünf Tieren zusammen, die aus einem erwachsenen Paar und deren Nachwuchs bestehen.
Nahrung
Die Nahrung des Vari besteht vorwiegend aus Früchten, daneben nimmt er Blätter und Samen zu sich.
Fortpflanzung
Im Bereich der Fortpflanzung unterscheiden sich die Varis deutlich von den anderen Lemurenarten. Im Gegensatz zu diesen, die nur ein paar Zitzen haben, hat der Vari deren drei. Varis bringen meist zwei oder drei Junge zur Welt, auch ist die Tragzeit mit 90 bis 100 Tagen deutlich kürzer. Zunächst trägt die Mutter die Neugeborenen im Maul, danach verbringen sie mehrere Wochen in einem selbstgebauten Nest. Die Jungtiere werden mit vier bis fünf Monaten entwöhnt und sind gegen Ende des zweiten Lebensjahres geschlechtsreif. Ein Exemplar in Gefangenschaft lebte 19 Jahre, in der freien Natur dürfte die Lebenserwartung geringer sein.
Bedrohung
Die Rodung der Wälder Madagaskars und die Bejagung der Tiere, auch für kommerzielle Zwecke, haben dazu geführt, dass der Vari heute laut IUCN als bedroht (endangered) gilt.
Systematik
Die Unterarten des Vari sind der Schwarzweiße Vari (Varecia variegata variegata) und der Rote Vari (V. v. ruber).
Neben dem Vari gibt es noch zwei ausgestorbene Arten der Gattung Varecia, nämlich V. insignis und V. jullyi, von denen fossile Überreste gefunden wurden. Manchmal werden diese Arten auch in der Gattung Pachylemur zusammengefasst. Diese Tiere waren um einiges größer als der heutige Vari (8 bis 10 kg), ihre Lebensweise dürfte diesem aber ähnlich gewesen sein. Ihr Aussterben dürfte mit der Besiedelung Madagaskars in Zusammenhang stehen.