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Llullaillaco

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Der Llullaillaco (auch: Llullaillabur) ist der mit 6739m nach dem Ojos del Salado zweithöchste Vulkan der Erde und der sechsthöchste Berg in Südamerika. Er befindet sich in einer abgelegenen Region an der Grenze zwischen Argentinien und Chile.

Llullaillaco (aus nord-westlicher Richtung)

Man kann die Entwicklung dieses Vulkanes in zwei Phasen unterteilen:

Llullaillaco I, der ursprüngliche Vulkan, der seit dem Pleistozän existiert, besteht heute aus zwei stark erodierten Kratern mit zugehörigen Lavaströmen, von denen einige bis zu 20 km Länge erreichen. Die Lavaströme fließen hauptsächlich in westlicher Richtung.

Llullaillaco II ist der heute inaktive und gut erhaltene Vulkankegel, der letztmalig 1877 ausgebrochen ist. Weiter wird von Eruptionen in den Jahren 1854 und 1868 berichtet.

Als einer der höchsten Berge der Anden ist der Gipfel des Llullaillaco permanent schneebedeckt, gleichzeitig ist er der höchste nicht vergletscherte Gipfel der Welt. Seine Form macht ihn zu einer imposanten Erscheinung. Dies wurde bereits in der präkolumbischen Kultur erkannt und deshalb ist der Llullaillaco immer schon ein "heiliger Berg", die "Wohnung der Götter", gewesen. Auf seinem Gipfel befinden sich ausgedehnte Ruinen, unter anderem eine Treppe, diverse kleine, steinerne Wohnhäuser und Terrassen. Die Gebäude stammen aus der Zeit der Inka und wurden zu religiösen Zwecken und Opferungen verwendet.

1999 entdeckten hier Bergsteiger der National Geographic Expedition drei tiefgefrorene, ca. 500 Jahre alte Kindermumien. Das Team arbeitete 13 Tage unter widrigen Umständen, wie Schneestürmen und Kälte bis -37°C an der Bergung der Mumien, zusätzlich legten die erfahrenen Spezialisten zahlreiche Artefakte frei: 20 bekleidete und 16 unbekleidete Kunstfiguren sowie Dutzende anderer Beigaben wie Statuetten, Töpferwaren, Beutel mit Lebensmitteln und Kokabeutel.

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