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Steivan Liun Könz

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Haus in Scuol

Steivan Liun Könz (* 30. November 1940 in Samedan; † 24. April 1998 in Chur) war ein Schweizer Zeichner, Radierer und Sgraffitokünstler. Er war der Sohn der Autorin des Schellenursli, Selina Chönz.

Leben

Seine Mutter war mit dem Architekten Iachen Ulrich Könz verheiratet, der aus erster Ehe vier Knaben mit in die Ehe brachte. Da sich seine Mutter nun ein Mädchen gewünscht hatte, wurde Steivan als Kleinkind in Mädchenkleider gesteckt; das Verhältnis zu ihr blieb Zeit seines Lebens schwierig.

1957 bis 1962 besuchte Koenz die Kunstgewerbeschule in Zürich und liess sich zum Fotografen ausbilden. Seine Mutter, die befürchtete, er würde ein arbeitsloser Künstler, richtete ihm in Adliswil ein Atelier ein, was Koenz ein Gefängnis erster Klasse nannte. Nach einer Reise durch Afrika, wo er als Zeichner unterwegs war, verkaufte er 1968 das Fotoatelier und begann, als freier Maler, Zeichner, Radierer, Sgraffitokünstler zu arbeiten.

Immer wieder unternahm er weite Reisen, so etwa nach Italien und Südfrankreich, in die Türkei, nach Rumänien und Indien.1983 kehrte er von Zürich nach Guarda zurück. Im April 1998 starb er an Blasenkrebs in Chur.

Werk

Steivan Liun Könz’ unverwechselbare Wandbilder finden sich in zahlreichen Bädern und Hausfassaden weit über die Schweiz hinaus wie beispielsweise in Bad Tölz. Allein im Engadin bemalte er rund 100 Häuser. In den 1970er und 80er-Jahren malte er oft Drachen, Fabelwesen und Meerjungfrauen, später wurden seine Bilder ruhiger und klarer. Zum Schluss malte er oft Labyrinthe, an deren Ende der Tod wartete. In seinem Atelier in Guarda werden noch mehr als zweitausend Originale aufbewahrt. [1]

Im Juni 2011 erschien im Limmat Verlag Zürich die erste umfassende Monografie zum Schaffen von Steivan Liun Könz.

Literatur

  • Kathrin Siegfried: Steivan Liun Könz - Geschichtenmaler und Bilderzähler 1940-1998; Limmat Verlag, Zürich 2011
Commons: Steivan Liun Könz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tages Anzeiger, 2. Juli 2011