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Troisdorf

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Wappen Karte
Wappen Troisdorf Deutschlandkarte, Position von Troisdorf hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Fläche: 62,17 km²
Einwohner: 76.245 (30. April 2005)
Bevölkerungsdichte: 1226 Einwohner/km²
Höhe: 55 m ü. NN
Höchster Punkt: 134,4 m ü. NN
Nord-Süd Ausdehnung: 15,0 km
West-Ost Ausdehnung: 6,6 km
Postleitzahl: 53840, 53842, 53844
Vorwahlen: 02241, 02203, 02246, 0228
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: SU
Amtliche Gemeindekennzahl: 05 3 82 068
Gliederung des
Stadtgebiets:
12 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kölner Str.176
53840 Troisdorf
Website: www.troisdorf.de
E-Mail-Adresse: pressestelle@troisdorf.de
Politik
Bürgermeister: Manfred Uedelhoven (CDU)
Karte
Troisdorf und Umgebung
Troisdorf und Umgebung

Troisdorf ([ˈtroːsdɔrf, siehe Dehnungs-i) ist die größte Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen und liegt rechtsrheinisch zwischen Köln und Bonn. Landschaftlich liegt es im Süd-Osten der Kölner Bucht zwischen den südlichen Ausläufern des Bergischen Landes im Norden und den Siegauen im Süden.

Geographie

Stadtgliederung

Troisdorf besteht aus 12 Stadtteilen, die gleichzeitig Ortschaften mit einem Ortsvorsteher sind:

  • Troisdorf (15.865 Einwohner). In Troisdorf-Mitte leben die meisten Troisdorfer, der Anteil ausländischer Mitbürger beträgt 17,13% und bereichert den multi-kulturellen Aspekt der City. Eine modern gestaltete Fußgängerzone lädt dort zum Einkaufsbummel und zum Verweilen in den zahlreichen gastronomischen Betrieben, wo man gemütlich draußen sitzen und sich am bunten Treiben in Troisdorfs City erfreuen kann. Auch Erholung bietet dieser Stadtteil mit dem an die Burg Wissem angrenzenden Stadtwald, der mit Hirschgehege und Vogelpark ausgezeichnete Möglichkeiten zum Spazierengehen bietet.
  • Spich (12.785 Einwohner). Spich ist nach Troisdorf-Mitte der nach Zahl seiner Einwohner zweitgrößte Stadtteil von Troisdorf. Die Bundesstraße 8 bildet die Hauptstraße des Stadtteils. Des weiteren befinden sich hier mehrere Industriegebiete sowie ein Autobahnanschluss an die A 59 und ein S-Bahn-Haltepunkt mit direkter Anbindung an den Köln/Bonner Konrad-Adenauer-Flughafen. Der Stadtteil ist geprägt durch Mehr- und Einfamilienhäuser. Die Industriegebiete befinden sich in den Randregionen. Sehenswert ist der Hohlstein, ein Naturdenkmal.
Sieglar - Marktplatz mit Schule, ca. 1915

Sieglar (8.836 Einwohner). Vor 1969 war Sieglar eine eigenständige Gemeinde und es war nicht ganz einfach die Selbständigkeit aufzugeben. Doch auch heute noch hat Sieglar eine gewisse Eigenständigkeit bewahrt und die Bewohner sind doch eher "Sieglarer" als "Troisdorfer". Sieglar ist ein Ort in dem alles was der moderne Mensch zum Leben braucht zu finden ist: Von Spielplätzen über Kindergärten bis hin zu mehreren Schulen sind alle Einrichtungen für Kinder und Jugendliche dort angesiedelt, es gibt ein eigenes Krankenhaus, zwei Kirchen, Seniorentreffs und ein Pflegeheim, die zentrale Feuerwache der Stadt, eine Außenstelle der Stadtbibliothek und ein wunderschönes Bürgerhaus in dem nicht nur gefeiert werden kann sondern das auch oft für kulturelle Inszenierungen genutzt wird. Im Ortskern findet man den historischen Marktplatz vor, Zentrum und Begegnungsstätte. Das Wohnumfeld in Sieglar wird als sehr angenehm beschrieben. Obwohl in den letzten Jahrzehnten viel gebaut wurde findet man doch immer wieder historische Gebäude, die alten Fachwerkhäuser wirken heimelig und nicht nur sie laden zu einem Bummel durch Sieglar ein.

  • Friedrich-Wilhelms-Hütte (7.657 Einwohner). Um 1900 ist die Friedrich-Wilhelms-Hütte als Arbeitersiedlung der heutigen Mannstaedt-Werke entstanden. Sie wird auch heute noch als "Schwarze Kolonie" bezeichnet. Analog dazu wird Troisdorf-West auch als "Rote Kolonie" bezeichnet. Die beiden Namen leiten sich von den auch heute noch üblichen Farben der Dachziegel ab. Die ersten Bewohner der Friedrich-Wilhelms-Hütte kamen aus dem Kölner Stadtteil Kalk. Bis zur kommunalen Neuordnung von 1969 gehörte die Friedrich-Wilhelms-Hütte zum Amt Menden welches heute zur Stadt Sankt Augustin gehört.
  • Oberlar (6.040 Einwohner). Eingebettet in die anderen Stadtteile hat sich auch Oberlar das beschauliche Ambiente erhalten, das für die meisten Ortsteile von Troisdorf charakteristisch ist. Die Infrastruktur von Oberlar ist gut, die Verkehrsanbindung läßt nichts zu wünschen übrig, selbst die Innenstadt von Troisdorf ist leicht zu Fuß zu erreichen. Zahlreiche Geschäfte laden zum Einkauf in Oberlar und auch für die Erholung ist gesorgt: Der wunderschöne Oberlarer Park lädt geradezu dazu ein.
  • West (5.571 Einwohner). Troisdorf-West ist zusammen mit dem Stadtteil Rotter See der jüngste der zwölf Stadtteile. Die beiden wurden nach der Kommunalwahl 1999 am 1. Oktober vom neugewählten Stadtrat eingeführt. Vorher gehörte Troisdorf-West zu Troisdorf-Mitte. Ein Teil dieses Stadtteils wird auch als "Rote Kolonie" bezeichnet. Die Häuser der "Roten Kolonie" sind unter Denkmalschutz gestellt und wurden im Stile der Baumaßnahmen von 1913 liebevoll restauriert. In Troisdorf-West ist die einzige Gesamtschule der Stadt zu finden. Die Schule "Am Bergeracker" wurde 1988 aus einer Real- und Hauptschule zu einer Gesamtschule umfunktioniert.
  • Bergheim (5.020 Einwohner). Die Einwohnerzahl ist in keinem anderen Ortsteil so rasant angestiegen, wie das in Bergheim der Fall ist. So zählte man 1969 "nur" 2.571 Einwohner. Dies liegt natürlich auch am neu geschaffenen Wohngebiet "Am Krausacker". Erschwingliche Häuser für junge Familien locken viele nach Bergheim, und das neu entstandene Viertel steht in reizvollem Kontrast zum "alten" Bergheim, das sich den Charme des kleinen ursprünglichen Bauern- und Fischerdorfes erhalten konnte. Traumhaft schön sind auch die zu Bergheim gehörenden Siegauen, ein Landschaftsschutzgebiet, das zum Spazieren einlädt.
  • Rotter See (4.092 Einwohner). Zusammen mit Troisdorf-West ist der Ortsteil Rotter See ebenfalls der jüngste der Stadt Troisdorf. Vor 1999 war Rotter See noch Teil von Sieglar. In diesem ehemaligen Neubaugebiet ist der gleichnamige See gelegen, der im Sommer als Naherholungsgebiet und Badesee genutzt wird. In diesem Stadtteil stand eine der bekanntesten Bauruinen Deutschlands. Der "Kaiserbau", wie dieser Hotelrohbau genannt wurde, war für mehr als 25 Jahre ein Wahrzeichen Troisdorfs, auch wenn die Troisdorfer nicht immer stolz auf diese Ruine waren. Mehrere Sanierungsbemühungen scheiterten meist an den Finanzierungen und so wurde das direkt an der A59 gelegene Bauwerk am 13. Mai 2000 gesprengt.
  • Eschmar (3.246 Einwohner). Eschmar schließt an Sieglar an, dem es bis 1969 angehörte. Es ist ein kleiner beschaulicher Ort, der zwei Aspekte aufweist: Einen alten, gewachsenen Kern und einen neuen Teil, die so genannte Gartenstadt, die 2004 ihr 30-jähriges Bestehen feiern konnte. Besonders schön anzusehen ist auch die Eschmarer Mühle, die viele Besucher aus nah und fern lockt.
  • Kriegsdorf (2.643 Einwohner). In den letzten 40 Jahren hat sich das Gesicht Kriegsdorfs um Einiges verändert - aber die ländliche Ausprägung blieb glücklicherweise erhalten. Auch in Kriegsdorf wohnt man ein wenig abseits des städtischen Trubels - und die Einwohner wissen die Ruhe und Beschaulichkeit zu schätzen. Dank guter Verkehrsanbindung ist man schnell an jedem beliebigen Ort.
  • Altenrath (2.560 Einwohner). Keine andere Stadtteilgeschichte ist wohl so wechselhaft, wie die von Altenrath, etwas abseits der City inmitten der Wahner Heide gelegen. Doch diese Lage bedingte auch die Umstände, unter denen Altenrath 1938 aufhörte, zu existieren: Das Gelände wurde als Truppenübungsplatz benötigt. Erst kurz nach dem Krieg konnten sich wieder Menschen dort ansiedeln - und erst ab 1983 wurde es erlaubt, privaten Besitz in Altenrath zu erwerben. Die romanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert ist eines der Wahrzeichen von Altenrath.
  • Müllekoven (1.930 Einwohner). Müllekoven ist der kleinste aller Troisdorfer Stadtteile. Die dörfliche Struktur ist dort noch sehr enthalten und der durch Landwirtschaft und Obstbau geprägte Charakter gibt Müllekoven einen ganz eigenen Charme. Ein Übriges tun die vielen schönen alten Fachwerkbauten hinzu, die im Ortskern nahezu überall zu finden sind.

Stand der angegeben Einwohnerzahlen: 30. April 2005

Geschichte

Herrenhaus der Burg Wissem

Troisdorf wird ursprünglich in einer Urkunde aus dem Jahre 1075 der Siegburger Benediktiner-Abtei Michaelsberg als Truhtesdorf bezeichnet.

Die ältesten urkundlich erwähnten Siedlungen im heutigen Stadtgebiet sind aber Eschmar und Sieglar, die bereits 832 genannt werden.

Für eine frühe Besiedlung spricht auch der ehemalige Rittersitz Burg Wissem, der heute nahe dem Stadtzentrum am Waldrand liegt.

Nach früherer Nutzung der Gebäude als Stadtverwaltung und Standesamt befindet sich heute dort unter anderem ein Kinderbuchmuseum. Es besteht jedoch weiterhin ein nutzbares Trauzimmer.

Der eigentliche Aufschwung der heutigen Stadt begann aber mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. 1815 wurde in Spich eine Alaunhütte in Betrieb genommen. 1825 begann der Bau der Friedrich-Wilhelms-Hütte (später Mannstaedt-Werke), einer Eisenhütte, an der Sieg.

Die Lage an der Rechten Rheinstrecke und an der Siegstrecke machte Troisdorf in der Zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Industrieunternehmen interessant (Heute wird Troisdorf auch als Industriestadt im Grünen bezeichnet.) So folgte im Jahr 1887 der Bau einer Zündhütchen- und Sprengkapselfabrik der späteren Dynamit-Nobel AG.

Stadtrechte

1952 erhielt Troisdorf Stadtrechte.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindereform wurden am 1. August 1969 die Ortschaften der Gemeinde Sieglar (Bergheim, Eschmar, Kriegsdorf, Müllekoven, Oberlar, Sieglar und Spich), sowie die Ortschaften Friedrich-Wilhelms-Hütte (vorher Amt Menden) und Altenrath (vorher Amt Lohmar) neue Ortsteile der Stadt Troisdorf.

Politik

Stadtrat

Die 50 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:

(Stand: Nach der Kommunalwahl am 26. September 2004)

Bürgermeister

Nach einer Stichwahl zwischen Prof. Dr. Peter Kreppel (SPD) und Manfred Uedelhoven (CDU) am 12. Oktober 2004 ist letzterer erneut zum Bürgermeister gewählt worden.

Wappen

Das Wappen wurde nach der Gemeindereform neu gestaltet. Es stellt die Initiale "T" der Stadt dar. Die vier Kugeln stehen für die Gemeinden aus denen das heutige Troisdorf entstand. Das "T" erinnert an ein Molekül in Anlehnung an die chemische Industrie der Stadt.

Inzwischen besitzt Troisdorf ein neues Logo, welches das Wappen weitgehend ersetzt. Es besteht aus mehreren Kugeln, die die Lage der Stadtteile und deren Größe symbolisieren sollen. Es ist auf der Troisdorfer Homepage zu sehen.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Troisdorfer Stadttor

Museen

  • Bilderbuchmuseum in der Burg Wissem. Das einzige Bilderbuchmuseum in Europa.
  • Fischereimuseum in Bergheim. Ein 1986 von der Bergheimer Fischereibruderschaft gebautes Museum, welches die Geschichte der Zunft und des Ortes präsentiert.

Bauwerke

  • Troisdorfer Stadttore. Zwei von Joachim Bandau und Victor Bonato 1984 entworfene Edelstahlkonstruktionen mit transparenten, spiegelnden und wasserüberlaufenen Glasflächen, welche sich am Anfang und Ende der Fussgängerzone befinden.

Sport

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Bildung

In Troisdorf gibt es dreizehn Grundschulen, zwei Hauptschulen, zwei Realschulen, zwei Gymnasien, eine städtische Gesamtschule, sowie zwei Sonderschulen. Die Hauptschule Geschwister-Scholl-Schule, die Korczak-Realschule und das Heinrich-Böll-Gymnasium bilden das Sekundarstufenzentrum in Sieglar und werden in Ganztagsform betrieben.

Außerdem betreibt Troisdorf eine Musikschule und zusammen mit Niederkassel eine Volkshochschule.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Mit der Stadt verbundene Personen