Laotische Sprache
zum Üben von einem Farang geschrieben.
Die Laotische Sprache (Lao oder auch Isan) ist die Sprache, die von der Bevölkerung nördlich und südlich des Mekong in Laos und in Thailand gesprochen wird. Manche betrachten sie nicht als Einzelsprache, sondern als bloßen Dialekt des Thai: für das thailändische Staatsgebiet mag dies wohl stimmen, in Laos wird dies jedoch nicht so gesehen. Ungeachtet dessen zeigt das Vorhandensein einer eigenen Schrift, daß es sich um einen eigenständige Sprache handelt.
Die laotische Sprache kennt zahlreiche Dialekte, wobei die größten Unterschiede sich zwischen den im nördlichen Laos und den in Mittel- und Süd-Laos gesprochenen Dialekten zeigen. Diese weisen fünf Tonstufen auf, was eine Verwandtschaft mit dem Thai nahelegt, jene weisen sechs Tonstufen auf, wobei im Norden auch langsamer und betonter gesprochen wird.
Die Umschrift sollte möglichst durch Lautschrift ersetzt (vorerst nur an einigen Stellen in eckigen Klammern angeführt) und durch laotische Schrift ergänzt werden.
Wörter sind meist einsilbig. Es gibt keine Satzzeichen oder Leerzeichen zwischen der Wörtern. Die Sprache ist sehr einfach zu erlernen, da sie weder Deklination noch Konjugation kennt. So wird die Vergangenheit und Zukunft durch Bestimmungswörter ausgedrückt. Die Grammatik ist überhaupt sehr einfach, und es fällt leicht, Sätze zu formen, auch wenn man nur ein paar Wörter kennt. Hauptschwierigkeit ist die korrekte Betonung der Silben und Aussprache der Tonlängen. Von der Betonung hängt die Bedeutung, des jeweiligen Wortes ab, so kann das laotische Wort süüa je nach Betonung "Tiger", "Hemd", "glauben" oder "Matratze" heißen.
Es gibt eine eigene laotische Schrift, welche mit dem Sanskrit verwandt ist. Es ist ein phonetisches Alphabet, was bedeutet, dass man die Wörter schreibt, wie sie ausgesprochen werden. Die Töne werden durch die Kombinationen der Vokale und Konsonanten und teils durch Diakritika deutlich gemacht. Man spricht dabei immer die Konsonanten erst aus. Die Vokale sind um den Konsonanten angeordnet, es gibt Konsonanten, die über, unter, vor oder nach den Konsonanten stehen. Wenn am Anfang eines Wortes ein Vokal gesprochen wird, schreibt man vor, über, hinter oder unter den Vokal einen bestimmten Vokal, der an dieser Stelle nicht ausgesprochen wird. Die laotische Sprache hat sehr viele Vokale wie (ungefähr so ausgesprochen) "a", "au", "am", "üai", "ei", "ää", "ai" usw. Dabei haben die meisten Vokale eine lange und eine kurze Aussprache, also "aa" und "a" usw. Auch die Konsonanten sind sehr viele, für unsere Ohren gibt es im Laotischen viele Konsonanten doppelt. Es gibt zum Beispiel mehrere "t", die aber alle verschieden ausgesprochen werden. Deshalb gibt es auch Worte verschiedener Bedeutungen, die für uns gleich klingen. Die Aussprache ist zwar schwer, dafür hat die laotische Sprache kaum grammatikalische Regeln. Zeit und Anzahl verändern die Wörter nicht, also heißt es: ein Baum, zwei Baum, drei Baum, vier Baum oder eben viele Baum. In der Zeit ist es demnach so: "Ich gehen", "Gestern Ich gehen", "Morgen Ich gehen". Das "Ich" im Laotischen hat sehr viele Formen: Zu ungefähr Gleichaltrigen sagt man "Ich" (koi [kʰɔ̂i]), zu Älteren sagt man "Ich-klein" (kanoi), zu Großeltern und anderen alten Verwandten sagt man "Enkel" als Ich zu sich, bei Geschwister sagt man seine Stellung in der Familie, also zum kleinen Bruder "Großer Bruder" usw. Es gibt noch andere zum Teil veraltete "Ich" und Umgangsformen.
Deutsch | Lao |
---|---|
Hallo / Guten Tag | sabaaidi [sa-bǎːi dǐː] |
Auf Wiedersehen | [pǎi kɔ̄ːn] |
Ich | choi |
Ich | choi |
Du | dschau [càu] |
Wie geht es dir | sabaaidii bo [sa-bǎːi dǐː bɔ̌ː] |
Wie heißt du | dschau sü niang [càu sɯ̄ː ɲǎŋ] |
Wie alt bist du (man darf alle fragen!) | dschau anju tschak pii |
Ja | dschau, ö (ja wird nicht verwendet) |
Nein | boo [bɔ̄ː] (am Anfang des Satzes) |
Hast du Zigaretten? | dschau mii jasup boo |
Ich habe keine Zigaretten. | boo mii jasup |
haben (es gibt Zigaretten) | Mii |
Kaffee schwarz | kaffee daam [kǎː-féː ...] (in Norden); kaffee laam (im Süden) |
Westlicher Ausländer ((haben)große Nase) | falang (dang mo) [fa-lāŋ ...] |
Schrift


Die laotische Schrift ist eine Abugida und gehört zur Familie der Brahmi- oder indischen Schriften. Die Schrift hat ca. 30 Konsonanten ('R' hat ein eigenes Symbol, wird aber nicht immer mitgerechnet) und 28 Vokale, die auch um die Konsonaten herum geschrieben werden können. Auch wenn ein Vokal vor einem Konsonant steht wird zuerst der Konsonant gesprochen.
Lao in Unicode
Unicode für Lao ist U+0E80 ... U+0EFF.
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | A | B | C | D | E | F | ||
E80 | | ກ | ຂ | | ຄ | | ຆ | ງ | ຈ | ຉ | ຊ | | ຌ | ຍ | ຎ | ຏ | |
E90 | ຐ | ຑ | ຒ | ຓ | ດ | ຕ | ຖ | ທ | ຘ | ນ | ບ | ປ | ຜ | ຝ | ພ | ຟ | |
EA0 | ຠ | ມ | ຢ | ຣ | | ລ | | ວ | ຨ | ຩ | ສ | ຫ | ຬ | ອ | ຮ | ຯ | |
EB0 | ະ | ັ | າ | ຳ | ິ | ີ | ຶ | ື | ຸ | ູ | ຺ | ົ | ຼ | ຽ | | | |
EC0 | ເ | ແ | ໂ | ໃ | ໄ | | ໆ | | ່ | ້ | ໊ | ໋ | ໌ | ໍ | ໎ | | |
ED0 | ໐ | ໑ | ໒ | ໓ | ໔ | ໕ | ໖ | ໗ | ໘ | ໙ | | | ໜ | ໝ | ໞ | ໟ | |
EE0 | | | | | | | | | | | | | | | | | |
EF0 | | | | | | | | | | | | | | | | |
Weblinks
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