Zum Inhalt springen

Risikomanagement

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. März 2004 um 18:16 Uhr durch Ciciban (Diskussion | Beiträge) ((Rechtliche Aspekte)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Definition

Unter Risikomanagement versteht man den planvollen Umgang mit Risiken.

Inhalte

Risikomanagement beinhaltet:

  • Identifikation von Risiken
  • Bewertung/Messung
  • Monitoring
  • Festlegung einer Risikomanagement-Strategie

Die Identifikation von Risiken kann z.B. mittels Szenario-Technik, Post-mortem-Analyse, Expertenbefragungen, Checklisten oder Kreativitätstechniken erfolgen.

Eine Möglichkeit für die Messung von Risiken sind Risikokennzahlen wie der Value at Risk (VaR). Eine Bewertung kann auch durch Expertenurteil erfolgen. Zur Darstellung kann eine Risikomatrix verwendet werden, die die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos seinen Folgen gegenüberstellt.

Ziel des Risiko-Monitoring ist es, die erkannten Risiken im Auge zu behalten.

Grundsätzlich gibt es vier unterschiedliche Risikomanagement-Strategien:

  • Riskovermeidung
  • Risikoübertragung
  • Risikoverminderung
  • Risikoakzeptierung

Die Wahl der Strategie ist im Wesentlichen abhängig von der Einstellung (risikoavers, risikoneutral oder risikofreudig) gegenüber dem Risiko.


Typische Probleme im Risikomanagement

  • unübersichtlicher Zeithorizont
  • Kosten-Nutzen-Messung
  • Bewertung von Unsicherheit
  • Datenzuverlässigkeit
  • Externe Effekte


Rechtliche Aspekte

Nach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) sind Aktiengesellschaften (AG´s) in Deutschland gesetzlich zum Risikomanagement verpflichtet, um den Erhalt des eigenen Unternehmens sicherzustellen.

International finden sich ähnliche rechtliche Anforderungen beispielsweise im Sarbanes-Oxley Act, einer Rechnungslegungsvorschrift für Unternehmen, die an US-Börsen gelistet sind. Risikomanagement ist eine Komponente des im Sarbanes-Oxley Act geforderten internen Kontrollsystems (IKS).

Spezielle Ausprägungen

  • im Finanzwesen (hier liegen die Ursprünge des Risikomanagments)
  • in der Versicherungswirtschaft
  • im Projektmanagement. Typische "Kernrisiken" im Projektmanagment sind fehlerhafte Zeitpläne, Inflation von Anforderungen, Mitarbeiterfluktuation, Spezifikationskollaps, geringe Produktivität und Gruppendruck/"group think". Das Thema Projektmanagement wird auch ausführlich in den englischen Wikipedia-Seiten behandelt.)
  • in der Informationstechnologie (z.B. im Rahmen von Disaster Recovery Planning und Business Continuity Management)

Literatur