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Bachelor-Studiengang

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Der Bachelor: Erster berufsqualifizierender Abschluss

Zweiphasiges, gestuftes Studium

Das gestufte Studium in den Bachelor- und Master-Studiengängen besteht aus zwei Phasen: der Bachelor-Phase (1.-6. Semester) und der Master-Phase (7. - 9. oder 10. Semester). Die erste, die Bachelor-Phase, endet mit dem Bachelor-Examen. Die zweite Phase, das Master-Studium, endet mit dem Master-Examen, das von seiner Qualifikation her dem bisherigen Diplom- oder Magister-Abschluss entspricht.

Zum Abschluss des Bachelor-Studiengangs erlangen die Studierenden den akademischen Titel einer/eines "Bachelor of Arts" in den Geistes- und Sozialwissenschaften bzw. den eines/einer "Bachelor of Science" in den Naturwissenschaften, mit dem sie, wenn sie möchten, die Hochschule verlassen und in das Berufsleben einsteigen können.

Das Bachelor-Examen ist somit ein erster berufsqualifizierender akademischer Abschluss.

Die sich ansonsten anschließende M.A.- bzw. M.Sc.-Phase dient der wissenschaftlichen Vertiefung. Am Ende der Master-Phase erlangen die Studierenden mit Abschluss der Prüfungen den akademischen Grad einer/eines "Master of Arts" (M.A.) in den Geistes- und Sozialwissenschaften bzw. den einer/eines "Master of Science" (M.Sc.) in den Naturwissenschaften bzw. den „Master of Education“ (M.Ed.) (Staatsexamen für das Lehramt).

Umfang und Dauer

Ein Bachelor-Studium umfasst in der Regel (es gibt auch Ausnahmen) 6 Semester oder 3 Studienjahre. In dieser Zeit erwerben die Studierenden nach Maßgabe der jeweiligen Studien- und Prüfungsordnung 180 Leistungspunkte (Credit Points). Ein Credit Point repäsentiert eine Arbeitsbelastung von ca. 25 - 30 Stunden. Damit ist davon auszugehen, dass ein Studium, das nach diesem System organisiert ist, ein full-time-job ist.

Studium und Beruf

Das Studium in eineme Bachelor-Studiengang enden mit einem ersten formal berufsqualifizierenden Studien-Abschluss. In vielen Fächern kann ein Studium nicht auf ein konkretes Berufs- oder Betätigungsfeld vorzubereiten, also konkrete Berufsfertigkeiten vermitteln. Dies ist auch angesichts der sich rasch wandelnden Verhältnisse in der Arbeitswelt, den ständigen Entstehen neuer Berufe, Berufsbilder und -felder sowie Arbeitsbedingungen in Industrie, Forschung und Entwicklung, Management, Verwaltung, Bildung, Kunst, Kultur und sozialen Einrichtungen kaum zu leisten.

Daher kann die Hochschule auch nicht immer exakt definieren, auf welchen konkreten Beruf oder gar Arbeitsplatz ein Bachelor-Studium vorbereitet. In den natur-, ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Fächern sind die möglichen Berufsfelder oft klarer zu fassen als in den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Ziel des Studiums ist es vielmehr, den Absolventen der Bakkalaureat- bzw. Bachelor-Studiengänge eine Berufsbefähigung und Arbeitsmarktfähigkeit für viele verschiedene Tätigkeiten und Berufsfelder zu vermitteln. Hilfreich ist es allerdings, wenn die einzelnen Fächer die fachbezogenen Kompetenzen und auch allgemeinen Bildungsziele ihrer Studiengänge definieren.

In den genannten Berufsfeldern und Unternehmen, in einer Informations- und Wissensgesellschaft wächst der Bedarf an Mitarbeitern mit einer gehobenen akademischen Ausbildung. Die meisten Studierenden streben nicht unbedingt eine Tätigkeit im wissenschaftlichen Bereich an, so dass eine Arbeitswelt-nahe- Ausbildung in Form eines Bachelor-Studium sinnvoll erscheint. Tätigkeiten in diesen Bereichen erfordern vor allem Grundwissen, gute Methodenkenntnisse, Kreativität und Anpassungsfähigkeit, emotionale und soziale Kompetenzen. Die ganz konkreten Kenntnisse und Fähigkeiten, die die Absolventen in einem Arbeitsfeld benötigen, erwerben diese in der Regel direkt an Ihrem Arbeitsplatz. Die sich schnell wandelnde Arbeits- und Beschäftigungswelt setzt die Bereitschaft und Fähigkeit zu einem lebenslangen Lernen („lifelong learning“), die Bereitschaft zur Weiterbildung voraus.

In den geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern werden in der Regel zwei oder drei Fächer studiert sowie Inhalte aus dem Bereich "General Studies". Dieser Bereich soll zusätzliche berufsbefähigende Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln.

In den Naturwissenschaften können die Studierenden in der Regel auch das 1-Fach-Modell wählen.

Das Bachelor-Studium bzw. Bakkalaureat-Studium vermittelt ein breiteres Wissen und Können im jeweiligen Fach, alle grundlegenden Theorien und die Methodenkompetenz aus den Disziplinen.

B.A.-/B.Sc.- und M.A.-/M.Sc.-Phase schließen jeweils, ähnlich wie die bisherigen Diplom- und Magisterstudiengänge, mit einer schriftlichen Abschlussarbeit und entsprechenden Klausuren und Prüfungen ab.

Die Regelstudienzeit bis zum Abschluss der Bachelor-/ Bakkalaureat-Phase beträgt in allen Fächern sechs Semester (drei Studienjahre), einschließlich der Bachelor-/ Bakkalaureat - Arbeit und bis zum Abschluss der Master-Phase, einschließlich der Zeit für die Anfertigung der Master-Arbeit, weitere vier Semester (zusammen also mindestens fünf Studienjahre).

Siehe auch Bologna-Prozess, Akkreditierung, Leistungspunkt, Modul (Hochschule)