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Jan Josef Liefers

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Jan Josef Liefers (2010)

Jan Josef Liefers (* 8. August 1964 in Dresden) ist ein deutscher Schauspieler, Musiker, Regisseur und Produzent.

Leben

Liefers spricht bei der Berliner Großdemonstration am 4. November 1989

Liefers stammt aus einer Theaterfamilie. Sein Vater ist der Regisseur Karlheinz Liefers, seine Mutter die Schauspielerin Brigitte Liefers-Wähner, auch sein Großvater Heinz Liefers war Schauspieler. Jan Josef Liefers wuchs in Dresden auf und absolvierte zunächst eine Tischlerlehre am Staatsschauspiel Dresden. Anschließend studierte er von 1983 bis 1987 an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin.

Aus erster Ehe mit der russischen Schauspielerin Alexandra Tabakowa, Tochter des Moskauer Schauspielers, Regisseurs und Schauspiellehrers Oleg Tabakow, hat Liefers eine Tochter und mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin Ann-Kathrin Kramer einen Sohn. Liefers ist seit 2004 mit der Schauspielerin und Sängerin Anna Loos verheiratet, mit der er zwei Töchter (geboren 2002 und 2008) hat. Er lebt mit seiner Familie in Berlin-Steglitz.

Künstlerische Karriere

Theater

Für sein erstes Theaterengagement ging Liefers direkt nach der Schauspielschule ans Deutsche Theater Berlin (1987–1990), wo er in Inszenierungen von Regisseuren wie Thomas Langhoff und Heiner Müller mitwirkte und mit seinem Schauspielerkollegen Tobias Langhoff die Experimentalbühne Baracke am Deutschen Theater ins Leben rief und 1989 mit dem Stück Der stumme Diener (The Dumb Waiter) von Harold Pinter eröffnete.

Unmittelbar nach der Wende wechselte Liefers 1990 in ein festes Engagement an das Thalia Theater in Hamburg und arbeitete dort mit Theaterregisseuren wie Robert Wilson und Jürgen Flimm sowie mit dem Komponisten Tom Waits zusammen. 1994 kündigte er am Thalia Theater, um freischaffend für Film und Fernsehen tätig sein zu können.

Film und Fernsehen

Sein Kinodebüt gab er 1989 in der Gemeinschaftsproduktion von ZDF und DEFA in dem Film von Rainer Simon Die Besteigung des Chimborazo, in dem er den jungen Forscher Alexander von Humboldt spielte. Nach einigen kleineren Film- und Fernsehrollen schaffte er 1996 mit Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief den Durchbruch. Für die Rolle des Bodo Kriegnitz erhielt Liefers den Bayerischen Filmpreis für Nachwuchsschauspieler.

Seit 2002 steht er zweimal im Jahr als Professor Karl-Friedrich Boerne für den WDR-Tatort in Münster gemeinsam mit Axel Prahl vor der Kamera. In einer Folge war er auch für die musikalische Gestaltung verantwortlich. 2008 übernahm Liefers in dem vom NDR produzierten Film Es liegt mir auf der Zunge die Rolle des ersten deutschen Fernsehkochs Clemens Wilmenrod. Im Oscar-nominierten Spielfilm Der Baader Meinhof Komplex verkörperte er Peter Homann.

Liefers hat neben Filmmusiken Drehbücher verfasst und trat auch als Filmregisseur in Erscheinung. Seit 2010 ist er Inhaber einer Firma für Film- und Fernsehproduktionen.

Musik

Neben seiner Tätigkeit in Film- und Fernsehproduktionen hat sich Liefers auch eine Karriere als Musiker aufgebaut. Seit 2006 ist er mit seiner Band Jan Josef Liefers & Oblivion regelmäßig auf Tournee. Unter dem Titel Soundtrack meiner Kindheit berichtet er in den Auftritten über seine Kindheit in der DDR und stellt Lieder ostdeutscher Bands (beispielsweise Silly, Lift, Puhdys) vor, die ihn geprägt und durch seine Kindheit und Jugend begleitet haben. 2009 veröffentlichte er eine gleichnamige Autobiografie.

2010 wirkte er mit Sasha und Henning Wehland als Feature-Künstler bei dem Titel Endloser Sommer auf dem Stefan-Waggershausen-Album So ist das Spiel mit.

Soziale und politische Betätigungen

Jan Josef Liefers unterstützt die Aktion Deine Stimme gegen Armut, die entwicklungspolitische Organisation ONE und die sich für die Behandlung einer seltenen genetischen Kinderkrankheit engagierende NCL-Stiftung sowie das Kinderhospiz Sonnenhof Berlin. Außerdem unterstützt er die Kampagne Steuer gegen Armut, die sich für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTS), die sogenannte Robin-Hood-Steuer, einsetzt. Dazu spielte er zusammen mit Heike Makatsch die Hauptrolle in dem Kurzfilm Steuer gegen Armut. Eine gute Idee?.

Werbung

Seit 2009 ist Liefers Testimonial für Ferrero und wirbt in Fernseh- und Hörfunkspots für Ferreros Supermarktpraline Rocher.[1][2]

Werke

Filmografie

Tatort-Folgen

  • 2002: Der dunkle Fleck
  • 2002: Fakten, Fakten
  • 2003: Dreimal schwarzer Kater
  • 2003: Sag nichts
  • 2004: Mörderspiele
  • 2004: Eine Leiche zuviel
  • 2005: Der Frauenflüsterer
  • 2005: Der doppelte Lott
  • 2006: Das ewig Böse
  • 2006: Das zweite Gesicht
  • 2007: Ruhe sanft
  • 2007: Satisfaktion
  • 2008: Krumme Hunde
  • 2008: Wolfsstunde
  • 2009: Höllenfahrt
  • 2009: Tempelräuber
  • 2010: Der Fluch der Mumie
  • 2010: Spargelzeit
  • 2011: Herrenabend
  • 2011: Zwischen den Ohren

Diskographie

  • 1999: Jack’s Baby D #16
  • 2002: Don’t let go
  • 2002: Oblivion
  • 2007: Soundtrack meiner Kindheit
  • 2010: Soundtrack meiner Kindheit 2

Hörbücher

Publikation

Auszeichnungen

Commons: Jan Josef Liefers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Liefers singt für Rocher
  2. Ferrero-Testimonila Liefers