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Hansdampf in allen Gassen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. Allerweltskerl. Gelegentlich ist die Bezeichnung jedoch auch abwertend gemeint, im Sinne von Unruhestifter, "Tunichtgut", "Zampano" oder "Liederjan". Weiterhin werden Personen, die etwas ungestüm und dabei ungeschickt sind, als Hansdampf bezeichnet.

In englischsprachigen Ländern ist der Jack of all trades das Pendant zum Hansdampf in allen Gassen. Will man ihn heutzutage jedoch negativ darstellen, erweitert man den Begriff einfach auf seine ursprüngliche Form: Jack of all trades – and master of none.

Das bekannteste Sprichwort vom Hansdampf: "Was er hat, das will er nicht, und was er will, das hat er nicht!"

Neuerdings versteht man darunter auch eine Person, die glaubt, über alles Bescheid zu wissen. Von seiner Umwelt wird der Hansdampf daher manchmal als Besserwisser wahrgenommen. (Zitat: "Sehen Sie, das ist wieder mal einer Ihrer Hansdampf-in-allen-Gassen-Sprüche, einfach etwas in den Raum werfen, ohne zu wissen, um was es geht." -- Abg. Reinhold Jost (SPD), Landtag des Saarlandes, 12. Wahlperiode, 35. Sitzung am 23. Januar 2002).

Der Name Hans (von Johann) war im 16. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum so häufig, dass er sprichwörtlich "in jeder Gasse" zu finden war. Der Ausdruck wurde weithin bekannt gemacht durch die Erzählung Hans Dampf in allen Gassen vom deutschen Schriftsteller und Wahlschweizer Heinrich Zschokke (1771-1848). Die Hauptperson darin ist "Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf", der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt.


Siehe auch: Eierlegende Wollmilchsau