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Bellsches Raumschiffparadoxon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Raumschiffparadoxon von John Stewart Bell verdeutlicht die Auswirkungen der sogenannten Lorentzkontraktion. Die Lorentzkontraktion ergibt sich aus der speziellen Relativitätstheorie und besagt, dass bewegte Objekte von einem ruhenden Beobachter als umso verkürzter gemessen werden, je schneller sie sich ihm gegenüber bewegen. Im täglichen Leben ist diese Verkürzung allerdings nicht messbar, da sie erst bei Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit messbare Auswirkungen hervorrufen würde.

John Bell dachte sich hierzu nun folgende Frage aus: Zwei Raumschiffe fliegen hintereinander. Zwischen beiden ist ein Seil gespannt, das aber sehr dünn ist, so dass keine Kräfte darüber übertragen werden können. Reißt das Seil, wenn beide Raumschiffe zur gleichen Zeit genau gleich beschleunigen?

Die logische Antwort ist, dass das Seil nicht reißen wird, da ja beide Raumschiffe zum gleichen Zeitpunkt eine gleich große Beschleunigung erfahren. Der Abstand zwischen den Raumschiffen muss daher im mitbewegten Bezugssystem gleich bleiben.

In ruhenden Startsystem nimmt aber der Effekt der Lorentzkontraktion zu, derentwegen ein ruhender Beobachter sowohl das Seil, den Abstand zwischen den Raumschiffen wie auch die beiden Raumschiffe nun als verkürzt wahrnimmt. Deswegen reißt das Seil nicht.


Siehe auch Relativitätstheorie, Zwillingsparadoxon