Klingelstreich

Klingelstreich (lokal auch als Klingelmäuschen, Klingelputz(e(n)), Schellemännchen, Schellekloppe (z. B. in Hessen), Klingelmännchen (z. B.Nordpfalz), Klingelpartie, Klingelputzen (z. B. Vorarlberg) Klingeljagd (z. B. im Lippischen), Glockenzug oder Klingelpost/Klingelsturm (in Franken) bekannt, wienerisch Glöckerlpartie ) ist die Bezeichnung für einen vorwiegend bei Kindern beliebten Spaß. Dabei sucht man sich, meistens mit mehreren Personen, ein beliebiges Ein- oder Mehrfamilienhaus aus, betätigt eine oder mehrere Türklingeln und rennt schnell weg. Der besondere Reiz dieses Spieles besteht darin, andere Personen zu ärgern und deren Reaktionen aus sicherem Abstand zu beobachten.
Ältere „Spieler“ veranstalten diesen Streich meist erst nachdem sie ihre Hemmschwelle durch den Konsum von alkoholischen Getränken gesenkt haben. Die Störung ist dabei deswegen größer, weil die Vorgänge meist spät in der Nacht stattfinden und die Opfer möglicherweise aus dem Schlaf geschreckt werden.
Klingelstreiche werden teilweise auch als harmlosere „Hexen“-Streiche ausgeführt.
Variationen
Um einen Klingelstreich effektiver zu gestalten, besteht die Möglichkeit, eine Türklingel beispielsweise mit Klebeband oder einem Streichholz zu fixieren, nachdem sie gedrückt wurde. Dies funktioniert allerdings nur dann gut, wenn es sich bei der Klingel um einen langen Ton und nicht um zwei getrennte Töne handelt, was von außen meistens nicht erkennbar ist. Noch lustiger ist dies, wenn die Klingel zum Beispiel in einem Hochhaus zu einer Wohnung ganz oben gehört, vor allem, wenn kein Aufzug vorhanden ist oder der Aufzug kaputt ist oder im Erdgeschoss blockiert wurde. Neben der Fixierung mit Klebeband ist auch das Festklemmen des Klingelknopfes mit einem zusammengefaltetem Papierstreifen möglich. Dies hat den Vorteil, dass bei Klingelknöpfen mit starker Feder die Arretierung nicht nachgibt. Sehr spaßige Spieler halten jedoch den Knopf so lange gedrückt bis das "Opfer" die Türe öffnet. Dadurch hat der Gegenspieler seinen "Feind" direkt vor Augen und wird besonders wütend. Verlässt der Spieler dann mit herausgestreckter Zunge und beide Daumen an der Schläfe winkend im Eiltempo das Spielfeld, kann man den ein oder anderen auch schonmal vor Wut platzen sehen.
Internationale Verbreitung
Das Spiel erfreut sich internationaler Beliebtheit. Auf spanisch heißt es beispielsweise rin rin corre corre (etwa: klingeling, lauf, lauf), auf englisch doorbell prank, knock and run, knock-a-door-run, knock-down ginger oder ding-dong ditch.