Altlerchenfelder Pfarrkirche


Die Altlerchenfelder Pfarrkirche zu den Sieben Zufluchten ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Bezirksteil Altlerchenfeld im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau, Lerchenfelder Straße 111. Sie ist kunsthistorisch insofern interessant, als sie eine Art Übergangswerk zwischen Klassizismus und Historismus in der Architektur bildet. Patrozinium sind die Sieben Zufluchten.
Geschichte
Zunächst wurde vom Leiter des Hofbauamtes Paul Sprenger eine neugotische Kirche geplant, später schwenkte man jedoch aus Kostengründen auf eine einfachere Gestaltung im römischen Renaissancestil mit großflächigen Rohziegel- oder Verputzbauten um. Unterdessen gab es bereits Proteste an der ständigen Bevormundung durch den Hofbaurat. Noch im Februar 1948 wurde dennoch Sprengers Projekt durch den Kaiser genehmigt, bereits im Juli waren die Grundmauern fertiggestellt. Inzwischen war es aber im Zuge der Märzrevolution zur Gründung des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins gekommen, der sofort eine Ausschreibung forderte. Mithilfe des Ministers Franz von Pillersdorf konnte dies schließlich erreicht werden[1]. Als bester Entwurf wurde der von Johann Georg Müller gekürt, der allerdings bereits nach wenigen Monaten des unablässigen Streits von einer ausartenden Lungenkrankheit dahingerafft wurde. Die Bauleitung übernahm nun der von ihm bestellte Franz Sitte, der nach dessen Plänen vorging. 1953 war der Rohbau fertig und Eduard van der Nüll und Josef Führich konnten mit der Innenausstattung und der malerischen Gestaltung beginnen, die mit Goldgrund ausgeführt ist.
Über dem Hauptportal befinden sich die Apostel Petrus und Paulus des Bildhauers Johann Preleuthner. Weitere Skulpturen stammen vom Bildhauer Josef Gasser. Die Vorhalle zeigt den Schöpfungsmythos. Die Seitenwände zeigen die Lebensgeschichte von Jesus. Die linken Seitenwände der Haupthalle zeigen dabei Bilder von der Verkündigung, der Geburt, der Taufe und der Bergpredigt. Die rechten Seitenwände der Haupthalle zeigen Bilder von Himmelfahrt, Pfingsten, Ölberg und Auferstehung. An den Seitenschiffen befinden sich Darstellungen der 4 Propheten des Alten Testaments. In der Kuppel befinden sich Allegorien der 8 Seligkeiten. Die Seitenaltäre zeigen links das letzte Abendmahl und rechts die "Wiener Madonna" mit Kahlenberg im Hintergrund[2]. Das Altarbild stellt die 7 Zufluchten dar. An der Ausmalung waren die Künstler Leopold Kupelwieser, Schulz, Karl von Blaas, C. Mayer, Franz Josef Dobiaschofsky, Eduard von Engerth, J. Binder und Josef Schönmann beteiligt. Die Glasfenster wurden von Carl Geyling gestaltet. Die Orgel stammt von Alois Hörbiger.
Die Kirche wurde am 29.September 1861 eingeweiht.
Weblinks
- Website der Pfarre Altlerchenfeld – Altlerchenfelder Pfarrkirche
- Vorlage:Aeiou
- planet-vienna.com | Kirche Alt-Lerchenfeld
- Das Portal der Alt-Lerchenfelder Pfarrkirche in Wien. In: Allgemeine Bauzeitung, 1880. Mit 2 Bildtafeln. auf Anno (Austrian Newspapers Online)
Einzelnachweise
- ↑ http://books.google.com/books?id=OMEAAAAAcAAJ&dq=altlerchenfelder%20kirche&hl=de&pg=PA101#v=onepage&q=altlerchenfelder%20kirche&f=false
- ↑ http://books.google.at/books?id=gRCLPsazTR4C&lpg=PA258&dq=altlerchenfelder%20kirche&hl=de&pg=PA258#v=onepage&q=altlerchenfelder%20kirche&f=false
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Koordinaten: 48° 12′ 26″ N, 16° 20′ 33″ O