Musik in Polen
Staatsflagge | Staatswappen |
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Flagge Polens: Weiß-Rot | ![]() |
(Details) | (Details) |
Amtssprache | Polnisch |
Hauptstadt | Warschau (Warszawa) |
Staatsform | Republik |
Staatspräsident | Aleksander Kwaśniewski, ab 23. Dezember 2005 Lech Kaczyński |
Ministerpräsident | Kazimierz Marcinkiewicz |
Unabhängigkeit | 11. November 1918 |
Fläche | 312.685 km² |
Einwohnerzahl | 38.626.349 (Stand: Juli 2004) |
Bevölkerungsdichte | 123,5 Einwohner pro km² |
Währung | Złoty |
BIP | 199,6 Mrd. € (2002) |
Zeitzone | UTC+1 |
Nationalhymne | Mazurek Dąbrowskiego |
Kfz-Kennzeichen | PL |
Internet-TLD | .pl |
Vorwahl | +48 |
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Die Republik Polen (poln. Rzeczpospolita Polska) ist ein Staat in Mitteleuropa. Polens Grenzen sind 3582 km lang, wobei 467 km auf die Grenze zu Deutschland im Westen, 790 km auf die zu Tschechien und 539 km auf die zu der Slowakei im Süden, 529 auf die zur Ukraine und 416 auf die zu Weißrussland im Osten, 103 km auf die zu Litauen und 210 auf die zur russische Exklave Kaliningrad (Oblast Kaliningrad) im Nordosten sowie 528 auf die Ostsee-Küste im Norden entfallen. Flächenmäßig ist Polen der neuntgrößte Staat in Europa.
Der Name "Polen" kommt von dem westslawischen Stamm der Polanen, deren Siedlungsgebiet sich im zentralpolnischen Großpolen um Posen und Gnesen befand und die die anderen westslawischen Stämme zwischen Oder und Bug im 10. Jh. unterwarfen und einigten.
Den Namen "Polanen" kan man mit "Feldbewohner" übersetzen (pole = Feld). Der latainische Name Terra Poloniae oder Regna Poloniae wurde ab der ersten Jahrtausendwende für das ganze polnische Staatsgebiet verwandt. Das Ursprungsgebiet der Polanen wurde ab dem 14. Jh. als Altpolen und später Großpolen (von lat.: Polonia Maior) bezeichnet, während die südlicheren Landesteile um Krakau Kleinpolen (von lat.: Polonia Minus) genannt wurden.
Andere Namen für Polen und die Polen gehen auf den Stamm der Lędzianen zurück, die im Südosten Polens siedelten, z.B. Lechia, Lenkija (litauisch), Lechistan (persisch) sowie Lach (russisch), Lengyel (ungarisch).
Geographie
Das Gebiet Polens besteht aus fünf geografischen Räumen. Im Nordwesten befindet sich die von der pommerschen bis zur Danziger Bucht reichende Ostseeküste, die durch zahlreiche Nehrungen, Binnengewässer und Dünen gekenzeichnet ist. Die weitgehend gerade verlaufende Küstenlienie wird durch das das Stettiner und Frische Haff sowie die Pucker Bucht gegliedert. Im Norden und der Mitte schließt sich das von der Eiszeit geformtes Tiefland der mitteleuropäischen Ebene an, das durch seine vier großen Seenplatten (Masurische Seenplatte, Kaschubische Seenplatte, Pommersche Seenplatte und Großpolnische Seenplatte) gekennzeichnet wird, deren Mermal neben den zahlreichen Gewässern vor allem die hügelige Moränenlandschaft ist, vgl. z.B. Kaschubische Schweiz. Südlich daran schließt sich die durch die Urstromtäler der großen Flüsse geprägte Landschaft Schlesiens und Masowiens an. Insbesonder die Lubliner Region an der mittleren Weichsel mit ihren Lößböden ist stark durch die Hohlwege gekennzeichnet. Südlich davon befinden sich die polnischen Mittelgebirge Krakauer-Tschenstochauer Jura, Heiligkreuzberge, Beskiden, Waldkarpaten und Sudeten. Die höchste Erhebungen, die Tatra, ist ein geologisch sehr vielseitiges Hochgebirge.
Geologie
Die geologische Struktur Polens ist im Wesentlichen das Ergebnis einer Plattenkollision Afrikas und Europas während der letzten Jahrmillionen und die Vergletscherung aus Skandinavien, den Karpaten und den Sudeten entstanden. Die Moränenlandschaft Nordpolens weist zumeist Sand- und Lehmböden auf, während die südlicheren Urstromtäler oft Lößböden haben. Der Jura, die Pieninen und die Westliche Tatra betehen aus Kalkstein, während die Hohe Tatra, die Beskiden und das Riesengebirge sich zum großen Teil aus Granit und Basalten zusammensetzten. Das Heiligkreuzgebirge ist eines der ältesten Gebirge der Welt.
Berge

Polen hat 21 Zweitausender, von denen sich alle in der Tatra befinden. Die Tatra, auf polnischem Gebiet bestehend aus Hoher Tatra und Westliche Tatra, stellt die höchste Bergkette in Polen und den ganzen Karpaten dar. Der mit 2.499 m höchste Berg Rysy (Meeraugspitze) mit seinem hochgelegenen See Morskie Oko (Meeresauge) liegt in der Hohen Tatra.
Die zweithöchste Gebirgkette in Polen sind die Saybuscher Beskiden mit der Babia Gora (1725 m) als höchsten Gipfel. Gefolgten werden sie von dem Riesengebirge, dessen Schneekoppe mit 1602 m die höchste Erhebung der Sudeten darstellt. Zu den schönsten Bergen Polens gehören die Waldkarpaten im äußersten Südosten des Landes, deren höchte Polonina die Tarnica mit ca. 1300 m ist.
Unter Touristen sind zudem die Niederen Beskiden ca. 1000 m , die Gorce ca. 1300 m, und die Pieniny ca. 1000 m bekannt, die jeweils durch einen eienen Nationalpark geschützt sind.
Der mit 2 m unter N.N. am tiefsten gelegene Punkt befindet sich bei Raczki Elbląskie in der Nähe von Elbląg im Weichseldelta.
Seen

Polen gehört mit fast 10.000 geschlossenen Gewässern, deren Fläche einen ha überschreitet, zu den seenreichsten Ländern der Welt. In Europa weist nur Finnland mehr Seen pro qm als Polen auf. Die größten Seen mit über 100 qkm Fläche sind Sniardwy und Mamry in Masuren sowie Lebsko und Drawsko in Pommern. Neben den Seenplatten im Norden gibt es auch eine hohe Anzahl an Bergseen in der Tatra, von denen das Meeresauge unter der Rysy der flächenmäßig größte ist. Der mit über 100 m tiefste See ist der Hancza in der Seenplatte von Wigry östlich von Masuren in der Wojewodschaft Podlachien. Gefolgt wird er von dem Tatra Bergsee Großer Polnischer See im Tal der fünf polnischen Seen.
Flüsse
Die längsten Flüsse sind die Weichsel (Wisła) mit 1047 km, der Grenzfluss Oder (Odra) mit 854 km, die Warthe (Warta) mit 808 km und der westliche Bug (Bug) mit 772 km. 28% des Landes sind von Wald bedeckt.
Klima
Das Klima ist gemäßigt und wird nach Osten und Südosten immer kontinentaler.
Flora und Fauna
In den Wäldern leben Nieder- und Hochwild (Rotwild, Rehwild, Schwarzwild, Wisent, Elche und Biber).
Siehe auch: Polnische Inseln, Nationalparks, Großpolen, Masowien, Ermland-Masuren, Pommern, Schlesien, Kleinpolen, Podlasien.
Größte Städte
(Stand: 31. Dezember 2004)
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Siehe auch: Liste der Städte in Polen, Liste deutscher Bezeichnungen polnischer Orte
Bevölkerung
Polen hat mit 40 Millionen Einwohnern die achtgrößte Bevölkerungszahl in Europa und die sechströßte in der Europäischen Union.
Polen ist ethnisch betrachtet ein äußerst homogener Staat, was ein Novum in der polnischen Geschichte darstellt: Die Polen stellen mit 99,3 % die Mehrheitsbevölkerung. Die verbleibende Minderheitsbevölkerung in Polen setzt sich nach der Volkszählung von 2002 aus Deutschen (ca. 150.000), Weißrussen (ca. 49.000) und Ukrainern (ca. 30.000) sowie Tataren, Litauern, Roma, Lemken, Russen, Karäern, Slowaken und Tschechen zusammen. Unter den ausländischen Staatsangehörigen stellen Vietnamesen die größte ethnische Gruppe, gefolgt von Griechen und Armeniern.
Religion
Die polnische Bevölkerung ist überwiegend katholisch (über 90 % römisch-katholisch, davon etwa 70 % praktizierend); 0,5 % Polnisch-Orthodoxe; 1,4 % Protestanten, 0,1 % Altkatholiken und religiöse Minderheiten von Zeugen Jehovas, Muslimen (unter anderem die Tataren bei Białystok) und Juden. Die heute polnischen Regionen Niederschlesien, Ost-Brandenburg, Westpreußen, Hinterpommern und Ostpreußen waren vor der Vertreibung der ansässigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg mehrheitlich evangelisch-lutherisch. Oberschlesien und das ostpreußische Ermland hingegen waren auch früher schon mehrheitlich katholisch.
Ein besonders hohes Ansehen in Polen besitzt der verstorbene Papst Johannes Paul II., der vor seiner Papstwahl als Karol Wojtyła Erzbischof von Krakau war und eine bedeutende politische Rolle während des Zusammenbruchs des Ostblocks inne hatte.
Siehe auch: Konfessionen in Polen
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Polens
Gründung, Mittelalter und Neuzeit

Polen, dessen Name sich vom westslawischen Stamm der Polanen ableitet, ist als Herzogtum im frühen 10. Jahrhundert von Posen und Gnesen aus gegründet worden. Es wurde von 960 bis 992 vom Herzog Mieszko I. aus der Dynastie der Piasten regiert, der nach und nach die anderen westslawischen Stämme zwischen Oder und Bug unterwarf.
966 ließ sich Mieszko I nach römisch-katholischem Ritus laufen. Das Territorium erreichte durch Eroberungen unter Mieszko I. und seinem Sohn Boleslaw I. dem Tapferen Grenzen, die den heutigen Staatsgrenzen sehr nahe kamen. Um 997 schloss Polen ein enges politisch-militärisches Bündnis mit dem Heiligen Römischen Reich, während des Staatsakts zu Gnesen im Jahr 1000 wurde die Übereinkunft vom polnischen Herrscher Boleslaw I. und Kaiser Otto III. bestätigt. Mit der Krönung Boleslaws im Jahr 1025 wurde Polen in den Stand eines Königreiches erhoben.
Während der Regentschaft des Königs Kasimir I. des Erneuerers, wurde die Hauptstadt von Gnesen nach Krakau verlegt. Nach dem Tod von Boleslaw Schiefmund 1138 wurde die Senioratsverfassung eingeführt, nach welcher die Söhne Boleslaw III. als Teilfürstentümer unter dem Seniorat des jeweils Ältesten unter ihnen die einzelnen Landesteile regierten. Bis 1295 dauerte der Partikularismus in Polen an, der zu einer starken politischen Schwächung Polens im 13. Jahrhundert führte. Polen zerfiel in mehrere de facto unabhängige Provinzen, darunter auch Pommern und Schlesien. Hinzu kamen Eroberungen verschiedener Völker (Kgr. Böhmen, Mgf. Brandenburg, Deutscher Orden). Auch der Mongolensturm des Jahres 1241, und die nachfolgenden großen Plünderungszüge der Tartaren ließen die Bevölkerungszahl in den polnischen Teilfürstentümern schrumfen.
Anfang des 14. Jahrhunderts wurde Polen unter der Regentschaft von Wladyslaw Ellenlang wiedervereinigt. Sein Sohn, Kasimir der Große, setzte den väterlichen Kampf um die Einheit fort und leitete erfolgreich soziale und wirtschaftliche Reformen ein, die Polen zu einer machtvollen Position in Mitteleuropa verhalfen. 1386 heiratete der litauische Großfürst Jagiello die polnische Königin Jadwiga von Anjou. Er schuf als polnischer König Wladyslaw II. Jagiello, den mächtigen Doppelstaat Polen-Litauen, der für die nächsten 300 Jahre die Geschicke Mittel- und Osteuropas entscheidend beeinflußte. Im 15. Jahrhundert, nach der politischen Ausschaltung des Deutschen Ordens, stieg das aus Polen und Litauen hervorgegangene Großreich zu einer der führenden Kontinentalmächte und war lange Zeit der größte Staat Europas mit Einflußsphären vom Baltischen- zum Schwarzen Meer und von der Adria bis an die Tore Moskaus. Es war der erste moderne Staat Europas mit einem adelsrepublikanischen System .
Teilung und neue Unabhängigkeit Polens

Durch zahlreiche Kriege mit Schweden, dem Osmanischen Reich, Russland, Brandenburg-Preußen, Siebenbürgen im 17. und 18. Jahrhundert, fehlende politische Reformen, sowie innere Unruhen in der Adelsrepublik, die sich durch Bildung von Magnaten Konföderationen gegen die Interessen des Staates und des Königs, Kosakenaufstände und dauerhafte Konfrontation mit den Krim-Tataren in den südöstlichen Wojewodschaften kennzeichneten, stürzten Polen in eine Krise. In den drei Teilungen Polens 1772, 1793 und 1795 wurde Polens innere Schwäche von seinen Nachbarn Preußen, Österreich und Russland ausgenutzt, welche Polen überfielen und am Ende rechtswidrig aufteilten.
Nach dem Ersten Weltkrieg 1918 wurde Polen wieder selbständig und es kam zu Grenzkonflikten bei der Neuordnung Mittel- und Osteuropas. 1919 begannen kämpferische Auseinandersetzungen zwischen polnischen, ukrainischen und sowjetisch-russischen Kräften. Im Frühjahr 1919 eroberten die Bolschewiken Teile Galiziens. Nach dem Sieg Marschall Piłsudskis gegen die Bolschewiken an der Weichsel im Polnisch-Sowjetischen Krieg wurde in dem Der Friedensvertrag von Riga am 18. März 1921 wurde Polens Ostgrenze im Vergleich zur Curzon-Linie um ca. 250 km nach Osten verschoben. Die Curson-Linie markierte die östliche Grenze des geschlossenen polnischen Siedlungsgebietes, während die östlichen Gebiete eine gemischte Bevölkerungsstrukur aus Polen, Ukrainern, Weissrussen, Litauern, Juden, Tataren, Deutschen u.a. auwiesen, wobei die Polen und Juden in den Städten und die anderen Bevölkerungsgruppen auf dem Land dominierten. Gleichwohl verfehlte Piłsudski sein Ziel, die Ukraine als unabhängigen „Pufferstaat“ zwischen Polen und Russland zu etablieren, was eines der Ziele der polnischen Politik war. In Riga erkannte Polen die Ukraine als Teil der Sowjetunion unter Mykoła Skrypnyk an.
Im annektierten Gebiet östlich des Westlichen Bugs, bildeten die Polen 1919 ca. 25% der Bevölkerung, 1939, nach der Amtszeit Piłsudskis waren es etwa 38%. Polnische Sprachinseln im ethnisch gemischten Umland, in dem keine Bevölkerungsgruppe die Mehrheit stellte, waren die Regionen Vilnius und Lemberg. Die Förderung der Ansiedlung von Polen durch begünstigte Vergabe öffentlicher Ämter und von Grundstücken bewirkte örtliche Ressentiments gegen die polnische Minderheit.
Kurz bevor Polen selbst vom nationalsozialistischen Deutschland überfallen wurde, stellte es im Zuge des Münchener Abkommens territoriale Forderungen an die Tschechoslowakei. Im Oktober 1938 annektierte Polen gegen den Willen der Prager Regierung das Olsagebiet, welches 1919 von der Tschechoslowakei besetzt wurde.
Im September 1939 wurde Polen gemeinsam vom Dritten Deutschen Reich, der Slowakei unter Jozef Tiso und der Sowjetunion überfallen. Zuerst besetzten Truppen des Deutschen Reichs und der Slowakei das Land und am 17. September, unter dem Vorwand des „Schutzes“ der weißrussisch-ukrainischen Bevölkerung, die Truppen der Sowjetunion. Die Annexion und Aufteilung des polnischen Staatsgebietes war zuvor in einem geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt von den Diktatoren beschlossen worden. Damit nahm der Zweite Weltkrieg seinen Anfang, in dem sechs Millionen polnische Staatsbürger, darunter fast die Hälfte jüdischen Glaubens, ihr Leben verlieren sollten.
Zweiter Weltkrieg
Mit dem Überfall Deutschlands und der Sowjetunion auf Polen am 1. September und 17. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Die polnische Regierung floh über Rumänien und Paris nach London und organisierte von dort aus die Streitkräfte und den Widerstand neu.
Der Krieg gegen Polen sollte nach dem Willen der NS-Führung Züge eines rassistischen Verdrängungs- und Vernichtungsfeldzugs annehmen. Anders als im Westen machte Hitler schon vorher klar, dass er die "Liquidierung des führenden Polentums" (Reinhard Heydrich) ins Auge fasste. Allein in den ersten vier Monaten der deutschen Besatzungsherrschaft wurden mehrere 10.000 Personen erschossen. Dabei ist noch einmal zu betonen, dass es sich hier nicht um einzelne Exzesse handelte, die aus dem Klima des Hasses und den Zufälligkeiten des Krieges heraus entstanden, sondern um durchorganisierten Massenmord. Bereits Anfang der 1940er Jahre errichteten die Nationalsozialisten mehrere Konzentrationslager auf dem Gebiet Polens, u.a. Auschwitz, Majdanek, Treblinka.Die Besatzungszeit hatte für große Teile der polnischen Zivilbevölkerung katastrophale Folgen. Großpolen, Westpreußen, Danzig und Oberschlesien wurden direkt von Deutschland annektiert. Kleinpolen, Masowien und Galizien mit etwa 10 Millionen Menschen wurden als so genanntes "Generalgouvernement" dem Reichsminister Hans Frank unterstellt, der von dem Wawel in Krakau die Verichtungspüolitik leitete. Zu den übergreifenden Zielen der Besatzungspolitik im gesamten Gebiet gehörte 1.) die Ausschaltung und Vernichtung der polnischen Juden und polnischen Intelligenz, 2.) die Vorverlegung der deutschen Ostgrenze und die Erweiterung des "Lebensraums im Osten" und 3.) die Stärkung der deutschen Kriegswirtschaft durch rücksichtslose Ausbeutung des Arbeitskräftepotenzials derZwangsarbeiter und der materiellen Ressourcen Polens.
Auch die Polen, die unter sowjetische Herrschaft geraten waren, waren von Gewaltmaßnahmen betroffen. Man schätzt, daß ungefähr 1,5 Millionen ehemalige polnische Bürger deportiert wurden. 300.000 polnische Soldaten gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft, nur 82.000 von ihnen überlebten. Ein Großteil der Offiziere - ca. 40.000 Personen - wurde durch sowjetische Truppen 1940 bei Katyn und in den Lagern von Starobielsk, Kozielsk und Ostaszków ermordet.
Polnische Soldaten käpften auf den Seiten der Alliierten an allen Fronten des Weltkiegs von der Luftsschlacht um England, in Afrika, der Sowjetunion, bis zu den Invasionen in der Normandie und Italien. Die polnischen Soldaten stellten damit noch vor den Franzosen die viertgrößte Armee der Alliierten. Polnische Partisanengruppen, die die grösste Widerstandbewegung im besetzten Europa darstellten, leisteten auch in Polen selbst Widerstand. Nachdem die Rote Armee im Januar 1944 die polnische Grenze von 1939 überschritten hatte, wurden die Truppen der Heimatarmee vom NKWD entwaffnet, ihre Offiziere erschossen oder in den Gulag geschickt. Der Kampf einzelner Untergrundeinheiten dauerte jedoch bis Ende der 1940er Jahre an. Am 1 August 1944 begann der Warschauer Aufstand. Die Sowjetunion, deren Truppen bereits am Ostufer der Weichsel standen, ließ die Einheiten der Heimatarmee ausbluten und machte eine Hilfe der Westalliierten unmöglich. So konnten deutsche Truppen die größte europäische Erhebung gegen die Okkupanten brutal niederschlagen. Die Zahl der Toten wird auf 180.000 bis 250.000 geschätzt. Dabei wurde die Innenstadt Warschaus unter großem Einsatz an Sprengmaterial akribisch Haus für Haus dem Erdboden gleichgemacht.
Sozialismus bis Beitritt in die Europäische Union
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurden die Grenzen des ehemaligen polnischen Staatsgebietes gemäß dem Potsdamer Abkommen nach Westen verschoben: Polen verlor das gemischt bevölkerte Drittel seines bisherigen Staatsgebietes an die Sowjetunion und die dort ansässige polnische Bevölkerung, ca. 2 - 2,5 Millionen Menschen, wurde vertrieben. Bereits in den Jahren 1943/1944 wurden zehntausende Polen in den Massakern in Wolhynien ermordet und viele mussten flüchten. Im Westen und Norden wurden Polen die zuvor deutschen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie als "Wiedergewonnene Gebiete", die ein Drittel des deutschen Reichgebiets darstellten, zugesprochen. Etwa 4,7 Millionen waren gegen Kriegsende von dort geflohen und wurden durch Einreiseverbot an einer Rückkehr gehindert (Schließung der Oder-Neiße-Übergänge für Rückkehrende am 30. Juni 1945). Aus den Ostgebieten wurden nach dem Krieg weitere 5 Millionen Menschen vertrieben. Die Gebiete wurden später überwiegend mit Bürgern aus Zentralpolen (3 Mio.) und mit Vertriebenen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten (ca. 1,8 Mio.) besiedelt. Einige Oberschlesier, Masuren und Deutsche blieben als Minderheit zurück. Mit dem Görlitzer Abkommen zwischen der neu entstandenen DDR und Polen vom 6. Juli 1950 wurde diese Grenzziehung dann auch vertraglich zumindest von der DDR akzeptiert.
Auf die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkrieges folgte die kommunistische Diktatur. Das Land kam in den Einflussbereich der Sowjetunion und wurde dessen Satellitenstaat. Durch mehrere Aufstände äußerte die polnische Bevölkerung immer wieder ihren Unmut gegenüber der kommunistischen Führung (z. B. Posener Aufstand). Die Gründung der Gewerkschaft Solidarność führte schließlich zu einem gesellschaftlich-politischen Umschwung im Land und zu den revolutionären Ereignissen von 1980 bis 1989, an deren Ende mit der Auflösung des sogenannten Ostblocks und der Sowjetunion das kommunistische Regime durch eine demokratische Regierungsform ersetzt wurde.
Seit 1989 wurde die polnische Wirtschaft nach dem Balcerowicz Plan mit schnellen Schritten in eine funktionierende Marktwirtschaft umgewandelt. Nach nur einer Amtszeit wurde der ehemalige Solidarność-Vorsitzende Lech Walesa von dem postkommunistischen Aleksander Kwasniewski als Präsident abgelöst, dessen doppelte Amtszeit am 23.12.2005 zuende geht.
Unter dem linken Leszek Miller entwickelte Polen während des Dritten Golfkrieges und in der Nachkriegszeit neben Großbritannien, Italien und Spanien zum wichtigsten Verbündeten der USA in Europa. Aufgrund der Unterschiedlichen Haltungen der polnischen sowie der deutschen Regierung während des Irak-Konflikts kam es zu schweren Misstönen zwischen den beiden Staaten. Zu weiteren Verstimmungen führten Äußerungen der Verbände Heimatvertriebener, die ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin errichten bzw. Eigentumsansprüche an Polen stellen wollen.
Seit dem 1. Mai 2004 ist Polen, zusammen mit neun weiteren Staaten, Mitglied der Europäischen Union. Polen ist unter den neuen Mitgliedstaaten das bevölkerungsreichste und flächenmäßig größte Land. Während des Konfliktes um die Präsidentschaftswahlen im Nachbarstaat Ukraine im November/Dezember 2004 engagierte sich der polnische Präsident Aleksander Kwaśniewski als Vermittler zwischen den Konfliktparteien, während die polnische Öffentlichkeit und die Medien in noch nie dagewesenem Ausmaß Solidarität mit Wiktor Juschtschenko übten.
Im Herbst 2005 konnte die nationalkonservative Partei "Recht und Gerechtigkeit" die Sejm- und ihr Kandidat Lech Kaczynski die Präsidentschaftswahlen gewinnen. Einer Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Kazimierz Marcinkiewicz wurde am 10.11.2005 das Vertraunen des Sejm ausgesprochen. Siehe auch: Geschichte Polens, Liste der Herzöge und Könige von Polen, Realer Sozialismus, Liste der Präsidenten Polens, Liste der Premierminister Polens
Politik
Die Republik Polen ist nach dem Zusammenbruch des Ostblocks eine parlamentarische Demokratie geworden. Zwei Kammern, Sejm (460 Abgeordnete) und Senat (100 Abgeordnete), bilden das Parlament, welches die Legislative innehat. Die im Parlament vertretenen polnischen Parteien gruppieren sich in eine Regierungskoalition und die Opposition. Die Exekutive wird von einem Ministerpräsidenten und einem Ministerrat ausgeführt, die ihrerseits vom Staatspräsidenten ernannt werden und mit diesem gewisse Kompetenzen (Landesverteidigung, Außenpolitik) teilen, aber dem Parlament verantwortlich sind.
Polen war bis 1989 in den RGW und den Warschauer Pakt eingebunden. Seit der politischen Wende orientiert sich Polen stark an der EU und mehr noch an den USA. Polen ist seit dem 12. März 1999 NATO-Mitglied. Nach der Entscheidung auf dem EU-Gipfeltreffen am 13. Dezember 2002 in Kopenhagen wurde Polen zum 1. Mai 2004 mit neun weiteren ost-, ostmittel-, nordost- und südeuropäischen Staaten in die Europäische Union aufgenommen. Die Innenpolitik ist geprägt von einem sich dynamisch verändernden Parteienwesen und der Auseinandersetzung um die Reformen, die notwendig scheinen, um Polen als Mitglied in der EU (seit 1. Mai 2004) wettbewerbsfähig zu machen.
Der von 2001 an amtierende Ministerpräsident Leszek Miller ist nach der Serie von Korruptionsskandalen und Kritik im Bereich Innenpolitik am 2. Mai 2004 zurückgetreten, also unmittelbar nach dem EU-Beitritt seines Landes. Als Nachfolger für das Amt des Regierungschefs wurde Marek Belka ernannt und am 26. Juni 2004 vereidigt.
Auseinandersetzungen gibt es um die EU-Verfassung. Enttäuscht von einer dramatisch angestiegenen Arbeitslosigkeit und Verarmung, bedingt durch fehlende soziale Sicherungssysteme, sowie eine übermäßige Korruption in den Staatsorganen und der Wirtschaft, projizieren die von der „Wende“ enttäuschten, arbeitslosen Menschen („offizielle“ Arbeitslosenquote ca. 18 %, womit Polen einen Rekord in der Arbeits- und Verarmungsstatistik der EU darstellt) ihren Unmut offenbar auf die EU-Verfassung. Hervorzuheben sind hier die ultrakonservative, kirchennahe LPR (Liga Polskich Rodzin - Liga polnischer Familien) sowie die von dem Populisten Andrzej Lepper angeführte Samoobrona (Selbstverteidigung). Die meisten Polen setzen sich hingegen für die Ratifizierung des Vertrages ein, trotz der großen Enttäuschung über den Inhalt des Dokumentes.
Auf der linken politischen Seite haben sich postkommunistische und sozialdemokratische Kräfte (SLD, UP und SdPl) zu einer Regierungskoalition zusammengeschlossen. Die bürgerlichen-konservativen Parteien der rechten Opposition sind: Platforma Obywatelska (bürgerliche Plattform), die aus der ehemaligen Freiheitsunion hervorgegangen ist, und Prawo i Sprawiedliwość (Recht und Gerechtigkeit). Die ehemals starke, populäre Gewerkschaft Solidarność hingegen, wie auch ihr ehemaliger Anführer und Staatspräsident Polens, Lech Wałęsa, spielen im Polen des 21. Jahrhunderts keine nennenswerte Rolle mehr und versanken in der „freien Marktwirtschaft“ Polens, bedingt durch Korruption und Unglaubwürdigkeit, in der völligen politischen Bedeutungslosigkeit.
Polen ist Verbündeter der USA im Irak-Krieg und unterstützt mit eigenen Soldaten die multinationale Koalition von 35 Staaten.
Siehe auch: Parteien in Polen, Außenpolitik Polens
Nationale Feiertage
- Am 11. November wird der Erlangung der Unabhängigkeit Polens im Jahr 1918 gedacht.
- Am 3. Mai wird die Verfassung vom 3. Mai 1791 gefeiert.
- Der 1. Mai ist der „Staatsfeiertag“, informell auch Tag der Arbeit genannt.
- Bis 1989 war auch der 22. Juli ein Feiertag, zur Erinnerung an das am 22. Juli 1944 publizierte Manifest des Polnischen Komittees der nationalen Befreiung (PKWN).
Bildungswesen
Nach der Bildungsreform 1999 besteht in Polen Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr. Das Schulsystem ähnelt dem französischen und hat drei Stufen.
Obligatorisch und für alle Kinder gemeinsam sind
- 6 Jahre Grundschule ("Szkoła podstawowa")
- 3 Jahre Gymnasium - Mittelstufe, nicht vergleichbar mit dem deutschen Gymnasium
Danach werden die Schüler getrennt. Es stehen folgende Möglichkeiten zur Wahl:
- Berufsschule ("Szkoła zawodowa") - Berufsausbildung, 2-3 Jahre
- Allgemeinbildendes Lyceum ("Liceum ogólnokształcące") - mit der deutschen gymnasialen Oberstufe vergleichbar, Dauer: 3 Jahre, Abschluss: Abitur
- Technikum - Doppelqualifikation, Abitur + Berufsausbildung, Dauer: 4 Jahre, das Technikum wird das bisherige Berufliche Lyceum ("Liceum zawodowe") ersetzen
- Profil Lyceum ("Liceum profilowane") - Abitur + beruflich orientierte Grundbildung, Dauer: 3 Jahre
Nach dem Ablegen des Abiturs kann man studieren. Die staatlichen Hochschulen haben in den letzten 10 Jahren aber vemehrt Konkurrenz bekommen durch private Universitäten. Der Zugang zu den Universitäten wird fast überall durch eine Eingangsprüfung geregelt. Bachelor und Magisterstudiengänge gibt es in letzter Zeit verstärkt.
Weit verbreitet ist auch die berufsbegleitende Ausbildung am Wochenende.
In Polen gibt es ein Notensystem mit Noten von 6 bis 1. Die 1 ist dabei die schlechteste Note, die 6 die beste. Allerdings ist die Gewichtung nicht mit dem deutschen Notensystem zu vergleichen. Eine 6 wird äußerst selten vergeben und ist am ehsten mit einer 1 plus zu vergleichen.
Militär
Seit 1999 ist Polen Mitglied der NATO. In Polen besteht Wehrpflicht.
Verwaltungsgliederung
Seit dem 1. Januar 1999 ist Polen in 16 Provinzen, so genannte Woiwodschaften, eingeteilt. Sie haben alle ein eigenes Parlament, ein von der Zentralregierung ernanntes Oberhaupt (Wojewoda), der die von der Zentralregierung in Warschau den Woiwodschaften zugeteilten Finanzen verwaltet, und einen vom Parlament gewählten Woiwodschaftsmarschall (Marszałek), der einer Regierung vorsteht.
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Infrastruktur
Siehe auch den Artikel Verkehr in Polen
Polen ist ein Transitland von Nordeuropa auf den Balkan und von Westeuropa nach Osteuropa. Die größte Eisenbahngesellschaft ist die Polskie Koleje Panstwowe (PKP). Dem in Polen trotz wachsendem Individualverkehr immer noch sehr bedeutsamen öffentlichen Verkehr dient ferner ein ausgedehntes Überlandbusnetz. Das Straßennetz ist zwar mittlerweile sehr gut ausgebaut, es fehlen aber nach wie vor fast völlig die Autobahnen. Wichtigste Seehäfen sind Stettin (Szczecin), Gdingen (Gdynia) und Danzig (Gdańsk).
Der Grenzverkehr betrug Anfang 2004 etwa 21.000 Fahrzeuge pro Tag. Nach dem Beitritt in die EU stieg dieser zum Ende des Jahres auf etwa 33.000 an. Der LKW-Verkehr am Grenzübergang Frankfurt (Oder) verdoppelte sich in dem Zeitraum von 3.000 auf 6.000 LKW täglich.
Wirtschaft
Mit dem Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft ist in Polen ein struktureller Wandel verbunden. Dieser hat sich seit dem Beitritt des Landes zur EU im Jahr 2004 verschärft. Der befürchtete Niedergang der Landwirtschaft durch den bisher dominierenden Agrarsektor wegen mangelnder Produktivität und fehlender Konkurrenzfähigkeit, aber auch wegen des ohnehin in der EU stark subventionierten Angebots, blieb allerdings aus. Der Wegfall der Agrarzölle der EU für das Land machten Bauern und Lebensmittelindustrie Polens zu Gewinnern der EU. So entwickelten sich Backwaren zu einem wichtigen Exportartikel.
Trotz eines beachtlichen wirtschaftlichen Wachstums seit 2002 ist die Arbeitslosigkeit in Polen sehr hoch und liegt zur Zeit bei offiziell 17,6%. Insgesamt ist die Anzahl der Erwerbsarbeitsplätze seit 1989 um ein Drittel von ca. 18 Millionen auf ca. 12 Millionen zurückgegangen. Das größte ökonomische Problem ist die große Abhängigkeit des Landes von Investitionsentscheidungen transnationaler Konzerne und die mangelnde Kaufkraft der polnischen Haushalte aufgrund geringer, aber in den letzten Jahren stark steigender Löhne und Sozialleistungen. Dies ist auch der Grund dafür, warum der enorme Abbau von Industriearbeitsplätzen nicht durch neue Dienstleistungsarbeitsplätze kompensiert werden konnte.
Die Zukunft Polens ist ungewiss, aber auf gutem Wege. Zur Zeit deutet vieles darauf hin, dass das Land z. B. beim Durchschnittseinkommen noch ca. 14 Jahre warten muss, um sich an das westeuropäische Wohlstandsniveau anzugleichen. Die polnische Politik bemüht sich eine Brücke zwischen West- und Osteuropa herzustellen, was Polen einige Differenzen mit Russland einbringt.
Wichtigste Exportartikel Polens sind Maschinen (Montagewerke verschiedener Automobilfirmen), Elektroartikel, Textilien, und seit neuesten Lebensmittel, Möbel und Jugendbekleidung. Wichtigste Handelspartner sind die EU-Staaten, vor allem Deutschland, Frankreich und Italien.
Kultur
Hauptartikel: Kultur in Polen

Die polnische Kultur ist vielfältig und eng verknüpft mit der wechselvollen Geschichte Polens. In Bereichen wie in der Literatur, der Musik und der Kunst, versuchten immer wieder Künstler den Kampf um die Unabhängigkeit Polens mit ihren Mitteln zu unterstützen.
Als Beispiele hierfür können die nationalen Gedichte von Adam Mickiewicz, die Historienmalerei von Jan Matejko oder die frühen Klavierwerke von Frédéric Chopin genannt werden.
Heute ist die breit gefächerte Kultur Polens von Globalisierungstendenzen und finanziellen Problemen betroffen, andererseits kann sie, gerade in der Kulturszene größerer Städte eine eigene Identität erhalten. Besonders bedeutend ist der polnische Symbolismus und die polnische Plakatmalerei. Plakate polnischer Künstler mit ihren sehr spezifischen Eigenschaften sind auf der ganzen Welt bekannt.
Literatur zur über 1000-jährigen Kunstgeschichte von Polen: Stefan Muthesius: Kunst in Polen / Polnische Kunst 966 - 1990. Eine Einführung, Königstein i. Ts. 1994 ISBN 3-7845-7610-9 (deutsch) und ISBN 3-7845-7611-7 (englisch: Art, Architecture and Design in Poland 966 - 1990)
Siehe auch: Polnische Literatur - Comic in Polen - Polnische Küche
Deutsch-Polnisches Jahr
Am 30. April 2005 haben Bundespräsident Horst Köhler und sein polnischer Kollege Aleksander Kwaśniewski offiziell das Deutsch-Polnische Jahr eröffnet. In dessen Rahmen sollen bis zum Frühjahr 2006 mehr als 1.000 Veranstaltungen in beiden Ländern stattfinden, darunter Ausstellungen, Konzerte, Theater- und Filmaufführungen sowie wissenschaftliche Tagungen. Einen besonderen Stellenwert sollen dabei Begegnungen von Jugendlichen aus beiden Ländern haben.
Tourismus
Hauptartikel: Tourismus in Polen
Für Touristen sind einerseits die Städte, andererseits die teilweise noch unberührte Natur sehr attraktiv. Viele Städte, die nach 1945 zerstört waren, wurden originalgetreu wieder aufgebaut und bieten dem Betrachter heute wieder eine romantische Atmosphäre, besonders die Zentren um die alten Marktplätze. Erholungsgebiete finden sich im Norden Polens an der Ostseeküste und in Masuren. Im Süden des Landes laden die Berge zu Ski- und Wanderferien ein.
Für ausreichende Informationen dient das in Berlin ansässige Polnische Fremdenverkehrsamt. Für Diskotheken- und Nachtclubbesucher eignet sich neben Warschau (Warszawa) auch ein Besuch in Breslau (Wrocław), welches für seine zahlreichen Lokalitäten sehr bekannt ist. In der Hauptstadt finden sich zudem viele Cafés, Clubs und Diskotheken für Schwule und Lesben, die sich alle auf das Stadtzentrum konzentrieren. Sogar eine Schwulen-Pension ist ansässig. Das Schutzalter für Homo- und Heterosexuelle liegt bei 15 Jahren, in Deutschland bei 14 Jahren. (Stand 2004)
Polen bemüht sich zusammen mit der Ukraine um die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft 2012.
Weitere Themen
Literatur
- Davies, Norman: Im Herzen Europas. Geschichte Polens. Warschau 2002. ISBN 3406467091
- Krzysztof Wojciechowski „Knigge für deutsche Unternehmer in Polen“, IHK Fankfurt (Oder), 2004
Bundeszentrale für politische Bildung
- Informationen zur politischen Bildung, Heft 273
- Jäger-Dabek, Brigitte, Polen
- Becher, Ursula A. J.; Borodziej, Wlodzimierz; Maier, Robert, Deutschland und Polen im 20. Jahrhundert
Weblinks

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- Seite der polnischen Regierung (mehrsprachig)
- Informationsseiten des Polnischen Fremdenverkehrsamtes (deutsch)
- Gemeinsame Website des Auswärtigen Amts und des Polnischen Außenministeriums
- Deutsch-Polnisches Jahr - offizielle Website
- Spiegel-Online Jahrbuch zu Polen
- MDR Polens Weg in die EU
- MDR "Knigge" für Polen
- ViaEuropa Seite des MDR rund um Polen
- Fragen und Antworten zu Polen und mehr
- Polen am Morgen (täglicher Nachrichtenüberblick aus der Wirtschaftspresse, erscheint seit 1998)
- polen-rundschau (Monatszeitung, erscheint seit 2004)