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Friedrich Georg Wilhelm Struve

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Friedrich Georg Wilhelm von Struve (1793-1864)

Friedrich Georg Wilhelm Struve, gelegentl. Friedrich Georg Wilhelm von Struve, (* 15. April 1793 im holsteinischen Altona (Elbe); † 23. November 1864 in Pulkowo bei Petersburg) war ein deutscher Astronom, der im Baltikum und in Russland arbeitete.

Leben

Struve war der Bruder von Ludwig August Struve. Mit 15 Jahren begann Struve 1808 an der Universität Dorpat (heute Tartu) klassische Philologie zu studieren. Nach einigen Semestern wechselte er zu Mathematik und Astronomie. Dieses Studium schloß Struve 1813 mit einer Promotion ab. Noch im selben Jahr wurde er als a. O. Prof. der Astronomie an die örtliche Dorpater Sternwarte berufen, die dort kurz zuvor vom deutschbaltischen Universitätsbaumeister errichtet worden war und das seinerzeit fortschrittlichste Fernrohr besaß.

In den Jahren 1814 bis 1821 lehrte er auch Mathematik. 1818 wurde er mit der Beförderung zum o. Prof. auch zum Direktor der Sternwarte in Dorpat ernannt. Als 1828 sein Bruder Ludwig August starb, holte er dessen Mündel, den späteren Philologen Theodor Struve, zu sich nach Dorpat. 1829 avancierte Struve zum Kollegienrat und zwei Jahre später zum Wirklichen Staatsrat; mit dieser Beförderung war auch eine Erhebung in den Adelsstand verbunden.

Als 1839 die neue Sternwarte in Pulkowo eingeweiht wurde, berief man Struve zum ihrem ersten Direktor. Dieses Amt hatte er bis 1862 inne.

1632 berief die Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg Struve zum ordentlichen Mitglied. Nach längeren Vorarbeiten half Struve 1845 maßgeblich mit, die Russische Geographische Gesellschaft zu gründen. 1856 wurde Struve zum Geheimrat befördert. 1862 übergab er die Leitung der Sternwarte an seinen Sohn, den Astronomen Otto Wilhelm von Struve.

Forschung

Struve widmete sich vor allem der Beobachtung von Doppelsternen. Bei diesen Forschungen arbeitete er u.a. auch mit seinem Sohn Otto Wilhelm von Struve zusammen. Struve bestimmte ferner die Parallaxe der Vega, des Hauptsterns im Sternbild Leier, und veröffentlichte 1847 Untersuchungen über den Bau der Milchstraße in den "Études d'astronomie stellaire".

Ferner organisierte er die russischen Sternwarten, führte 1816-1819 eine Triangulation Livlands durch. Daneben führte er verschiedene geographische Vermessungen durch. Struve galt als hervorragender Beobachter und bewies großes Geschick bei der Ermittlung und Eliminierung von Beobachtungsfehlern.

Werke (Auswahl)

  • Observationes Dorpatenses (Dorpat, 1817-39, 8 Bände)
  • Catalogus novus stellarum duplicium (Dorpat, 1827)
  • Stellarum duplicium mensurae micrometricae (St. Petersburg, 1831)
  • Stellarum fixarum, imprimis compositarum positiones mediae (St. Petersburg, 1852)


Siehe auch: Struve

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