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Leiningen (Adelsgeschlecht)

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Die Leininger Grafen waren ein pfälzisches Adelsgeschlecht.

Geschichte

Die Leininger Grafen regierten im Bereich der heutigen Pfalz vom 8. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution. Das Kern- gebiet ihrer Verwaltung und Regierung bildet die Region im jetzigen Kreis Bad Dürkheim/Rheinland-Pfalz.

Am 30. Juni 780 vermacht der fränkische Edelmann Amicho - der Sprössling einer am Oberrhein wohlbegüterten und einflussreichen Familie – ein Waldstück seiner Gemarkung "Linunga marca" der Reichsabtei Lorsch zum Geschenk. Durch den Eintrag im Codex Laureshamensis erfolgt die erste urkundliche Erwähnung dieses Gebiets. Wahrscheinlich sind hier schon zuvor Menschen ansässig, denn das Land rund um den Donnersberg ist nachweisbar schon von Kelten, Germanen, Römern und Alemannen kultiviert worden; mit den Franken kommt Amicho.

Die Gebiete der heutigen Pfalz teilen die Franken in vier Gaue auf: den Speyer-, Worms-, Nahe- und Bliesgau. Der Wormsgau wird das Hoheitsgebiet der Leininger. Seine Südgrenze verläuft ungefähr vom heutigen Mannheim aus nach Westen bis in die Nähe von Kaiserslautern, wobei die Isenach einen Teil der Grenze zwischen Worms- und Speyergau bildet. Von Kaiserslautern aus erstreckt sich der Wormsgau in nordöstlicher Richtung bis etwa nach Guntersblum. Der Rhein bildet die natürliche Ostgrenze. In diesem Gebiet üben die Leininger land- und gaurichterliche Verwaltungspflichten aus, aus denen schließlich das Grafenamt hervorgeht.

Ursprung und Deutung des Namens Leiningen bleiben rätselhaft: Entweder nennt sich das Geschlecht nach dem das Tal durchziehenden Leinbach (heute Eckbach genannt) oder der Lindenbaum (altdeutsch: "linda") ist der Namensgeber. Letzteres erscheint glaubhaft in Anbetracht der Tatsache, dass der Lindenzweig im Wappen des Geschlechts dargestellt und der Baum bevorzugt im Burggelände angepflanzt wird.

Nach dem ersten bekannten Leininger Emicho ist rund 300 Jahre lang so gut wie nichts von seinen Nachfahren zu erfahren; vermutlich sind sie die seit 960 als Nahegau-Grafen regierenden Emichonen. Erst mit dem Kreuzzügler Emich I. beginnt eine durchgehend darstellbare Herrschaft der Leininger; Sein Titel (Emicho der Erste) zeigt das Selbstbewusstsein einer sich neu entwickelnden Dynastie. Sein Sohn Emich II. konsolidiert die neue Machtposition mit Burg- und Höninger Klosterbau; wahrscheinlich ist er der erste Leininger, der sich dauerhaft in dem Gebiet einrichtet, das später noch das Leiningerland genannt wird. Was ihn dazu bringt, gerade von hier aus zu regieren, ist nicht mit Sicherheit feststellbar; vielleicht ist es die nahe Handelsstraße zwischen Worms und Kaiserslautern oder bereits angestammter Besitz, um den er sich mit niemandem streiten muss. Mit der Anlage der Burg kommt Leben ins Tal; Emichs II. Gefolgsleute, seine Handwerker und seine Bauern lassen sich am Fuße des Berges nieder und machen sich sesshaft, um in den Schutz ihres mächtigen Herrn und seiner Burg zu kommen. Dafür leisten sie ihm Waffendienst, wenn er es verlangt. In erster Linie ist es der Wald, der den Bewohnern der Grafschaft Arbeit und Brot gibt. Im 15. Jahrhundert wird im Amseltal nördlich der Burg Kupfer abgebaut, das in der Münzstätte des Schlosses zur Prägung der Leininger Währung benutzt wird.

Drei Häuser tragen den Namen Leiningen:

Das erste Haus Leiningen, das von dem Franken Amicho bzw. Emich I. ausgeht, stirbt im Mannesstamm mit Friedrich I. im Jahre 1220 bereits aus. Friedrich I., bekannt als Minnesänger und Teilnehmer am Kreuzzug des Landgrafen Ludwig von Thüringen, überträgt Namen, Wappen und Besitz auf seinen Neffen Friedrich, den dritten Sohn seiner Schwester Lucarde, die mit Simon II. Graf von Saarbrücken verheiratet ist. Als Friedrich II. von Leiningen tritt dieser nach dem Tod seines Onkels die Nachfolge an, nachdem er bereits die Herrschaft Hartenburg zu seinem Nutzen erhalten hat. Dort lässt er sich ein Schloss erbauen und nennt sich "Herr von Hartenburg". Bei der Übernahme der Grafschaft legt er diesen Titel allerdings wieder ab. Friedrich II. wird somit Gründer des zweiten Hauses Leiningen (Saarbrücker Herkunft). Seine Nachfolger tragen bis zum Jahre 1437 sämtlich den Namen Friedrich, so dass man auch von der "Friedrichschen Linie" sprechen kann. Friedrich III., sein unmittelbarer Nachfolger, muss sich mit seinem jüngeren Bruder Emich IV. den Besitz des Schlosses teilen. Wohl aus Gründen der Ausweichmöglichkeit, aber auch um seine Residenz zu schützen, lässt er 1238 am östlichen Ausgang des Tales eine weitere Burg erbauen.

Diese nennt er "Liningen novum" (Neu-Leiningen) zur Unterscheidung der älteren Burg "Liningen antiquum" (Alt-Leiningen). Friedrich V. teilt sich das väterliche Erbe mit seinem Bruder Jofried, der die Linie Leiningen-Hartenburg gründet. Damit beginnt eine lange Teilungsperiode, die sich bis ins 18. Jahrhundert erstreckt.

1467 stirbt auch das zweite Haus Leiningen mit dem kinderlosen Landgrafen Hesso. Der bedeutende Graf, der 1444 auf dem Reichstag zu Nürnberg zum fürstlichen Landgrafen erhöht wird, ist mit einer bayerischen Herzogin verheiratet und erlangt bei seinen Standesherren und an den europäischen Höfen hohes Ansehen. Als kurpfälzischer Rat am Hof zu Heidelberg bewohnt er oft über längere Zeit hinweg sein dortiges Palais. Die Schwester des Landgrafen, Margarethe, die mit Reinhart III. Herrn von Westerburg verheiratet ist, erbt von ihrem Bruder einen Teil der Grafschaft mit Alt-Leiningen. Da ihr Sohn Cuno bereits verstorben ist, vermacht sie ihrerseits die Grafschaft ihrem Enkel Reinhart IV., dem Herrn von Westerburg. Er vereinigt die fast erloschene Grafschaft Leiningen mit seiner Herrschaft Westerburg. Als "Reinhart I. Graf zu Leiningen - Westerburg Des Heiligen Römischen Reiches Semperfrei" übernimmt er das leiningische Adlerwappen, vereinigt es mit seinem angestammten Westerburger Kreuzwappen und zieht auf Alt-Leinigen ein.

Mit ihm beginnt eine neue Epoche: das dritte Haus Leiningen-Westerburg. Cuno II., der Sohn des Grafen Reinhart I., muss 1525 im Bauernkrieg die Zerstörung seines Schlosses Alt-Leiningen erleben. Eva, der Schwester Cunos, die um diese Zeit ihren Sitz auf Neu-Leiningen hat, gelingt es durch Charme und Diplomatie, ihr Schloss vor Plünderung und Zerstörung durch die Bauern zu retten. Infolge des Erbrechts geht die Grafschaft mit dem Stammschloss Alt-Leiningen 1635 von der Leiningen-Leininger in die Leiningen-Rixinger Linie über. Der letzte Angehörige dieser Linie, Philipp Ludwig Graf zu Leiningen-Westerburg-Rixingen, erlebt den Untergang seiner Alt-Leininger Burg 1690 im Orléansschen Krieg (Pfälzischer Erbfolgekrieg). Dabei wird auch das Dorf vernichtet. Während die Residenz der Grafen nicht mehr aufgebaut, sondern nach Grünstadt verlegt wird, wird der Ort Altleiningen neu aufgebaut. Die Nachfolger des 1705 gefallenen Grafen Philipp Ludwig entstammen der Schaumburger Linie. Diese, Christoph Christian und sein Bruder Georg II., teilen sich die Grafschaft und regieren jährlich abwechselnd gemeinsam. Die beiden Grafen sind die Stifter zweier Speziallinien. Christoph Christian, der Ältere, übernimmt die Ruine des Stammschlosses und gründet die Linie Leinigen-Westerburh-Alt-Leiningen, während sein Bruder Georg II. Neu-Leiningen bekommt und die Linie Leiningen-Westerburg-Neu-Leiningen gründet.

Christoph Christian residiert in dem von seinem Vorgänger Philipp Ludwig nach dem Krieg eingerichteten Schloss, dem "Unterhof" in Grünstadt. Georg beabsichtigt zunächst, Neu-Leiningen wieder aufzubauen, lässt sich aber dann doch ein neues Schloss in Grünstadt erbauen, das er "Oberhof" nennt. Auch in Altleiningen und nächster Umgebung lassen sich die Grafen erneut nieder. Christoph Christian lässt sich in Altleiningen ein einfaches Haus erbauen, worin er am 17. Mai 1728 verstirbt. Nachdem unter Georg Hermann noch einmal Glanz und barocke Lebensfreude über die Grafschaft gekommen ist, bereitet die Französische Revolution im Jahre 1801 der gräflichen Souveränität ein Ende.

Literatur

  • Hans Heiberger: 1200 Jahre Altleiningen. 980-1980. Heidelberger Verlagsanstalt, Heidelberg 1980