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Madang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Allgemeine Informationen

Madang ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz an der Nordküste von Papua Neuguinea . Sie liegt im Zentrum der langen Nordküste an der Astrolabe Bay. Die moderne Stadt Madang mit ihrem Verkehr und ihren Supermärkten gilt als das pulsierende Herz zur sie umgebenden urtümlichen Provinz Madang. Der Kontrast ist oft groß. Durch Siedlungen an der Peripherie der Stadt hat sich die Bevölkerung auf 27.394 Einwohner im Jahr 2000 erhöht (Zählung 1980: 21,335 Einwohner). Madang ist damit die fünftgrößte Stadt Papuas, wurde aber von Arawa und Mount Hagen überholt. Die Provinz Madang – eine von 19 Provinzen in Papua-Neuguinea – ist mit 29,000 qkm so groß wie Brandenburg bei 365,000 Einwohnern.

Sehenswürdigkeiten in der Stadt Madang

Obwohl durch Veränderungen der jüngsten Zeit stark beeinträchtigt, gilt Madang noch immer als eine der schönsten Städte der Südsee. Viel Grün, schöne Parks, ein herrlich gelegener Golfplatz zieren den Ort, der sich auf einer Halbinsel ins blau-türkise Meer erstreckt.

Luftbild von Madang: http://www.eco-melanesia.8k.com/cgi-bin/i/PNG/PNGprovMadang/madangaerial.jpg


Sehenswürdigkeiten in der Provinz Madang

Touristen kommen oft wegen der unglaublichen Tauchgelegenheiten entlang der Nordküste ins 200 km nordwestlich der Provinzhauptstadt gelegene Bogia in der Hansa Bay, wo man versunkene Kriegsschiffe u. ä. bewundern kann. Auf Manam Island in der Hansa Bay und auf Karkar Island (40 km nördlich) gibt es aktive Vulkane. Im Süd-Westen führt der Highway in die Nachbarprovinz Morobe (Lae) und in die Berge nach Goroka. Außerdem findet man an der gegenüber liegenden Seite der Astrolabe Bay in Erima Harbour in der Nähe verlassener Gummibaum-Pflanzungen noch das Grabmal vom deutschen Landeshauptmann Kurt von Hagen.


Geschichte

Die Provinz Madang gehörte zu dem nördlichen Teil der Insel, der bis 1918 zum deutschen Kolonialreich gehörte – der Süden war englische, der Osten Neuguineas holländische Kolonie. Deutschland nahm sich 1885 schnell den Rest bei seinem späten Versuch, es den anderen imperialistischen Staaten gleichzutun.

Spuren der deutschen Kolonialzeit findet man allenthalben. Kaum ein Hotelführer versäumt es, auf den ehemaligen Namen der Stadt Madang – Friedrich-Wilhelmshafen – hinzuweisen. Die Stadt wurde 1892 sogar kurz Hauptstadt der „Kaiser-Wilhelm-Land“ genannten Kolonie. Friedrich-Wilhelmshafen entstand 1886 auf Sumpf und Urwald – viele der ersten Bewohner wurden von der Malaria hinweggerafft – und hatte darum auch keinen einheimischen Namen. Bei der Verlegung der Hauptstadt begleiteten Papuaner die deutschen Verwaltungsbeamten von der bisherigen Hauptstadt Stephansort und nannten Friedrich-Wilhemshafen untereinander nach ihrer Heimatinsel Madang. Dieser Name wurde später übernommen.

1904 kam es in Madang zu einer Strafaktion aufgrund einer einheimischen Verschwörung, die sich die deutschen Kolonialherren nur eingebildet hatten. Viele Einheimische wurden standrechtlich erschossen. 1912 plante eine kleine Gruppe Papuaner möglicherweise eine Revolte, die aber kaum durchführbar gewesen wäre. Zur Strafe siedelten die Deutschen ganze Dörfer um. Das waren die einzigen Vorfälle dieser Art in ganz Deutsch-Papua.

Dennoch ist die frühe Kolonialzeit heute beliebt bei den Papuanern. Die großen, schattenspendenden Bäume in Madang – sie wurden von Deutschen gepflanzt, berichten Einheimische stolz. Die Tabak-, Kokosnuss-, Kakao- und Kaffeeplantagen – sie wurden von Deutschen einst entlang der Nordküste und in der Astrolabe Bay und der Hansa (!) Bay angelegt und existieren noch immer.

Die „deutsche“ Zeit währte allerdings nur 30 Jahre – Madang gilt aber schon seit 15,000 Jahren als besiedelt. Der erste Europäer traf erst 1861 in der Provinz ein – ein russischer Biologe namens Nicolai Miklouho-Maclay. 1918 übernahm Australien die deutsche Kolonie als Treuhandgebiet – Deutschland durfte nach dem verlorenen I. Weltkrieg keine Kolonien mehr besitzen.

Im II. Weltkrieg geriet die Provinz dann in schwere Kriegshandlungen. Die Japaner eroberten die Provinz 1942, und die Alliierten bombardierten daraufhin die japanischen Stellungen, was auch die Siedlungen der Einheimischen in deren Nähe betraf. Zudem kam es zu Hunger und Epidemien. Engländer und Amerikaner eroberten Madang zwei Jahre später 1944 zurück.

Nach dem II. Weltkrieg bildeten sich vermehrt landwirtschaftliche Kooperativen. Im November 1970 kam es zu einem Erdbeben mit 18 Toten.



zur Geschichte von Madang und Papua-Neuguinea:

http://www.niugini.com/pngonline/history/madang.HTM (englischsprachige Kurzgeschichte der Provinz)


zur deutschen Kolonialzeit:

http://www.stub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/dfg-projekt/Lexikon-Texte/D/Deutsch-Neuguinea.html

http://www.uni-bayreuth.de/departments/neueste/VerwNeuguinI.htm sowie folgende (II-IV)


Zur Schönheit des Landes: (englischsprachig)

http://www.papuanewguineatravel.com

http://www.rtapng.com.pg/photos/ png/png01.html (Fotos von Madang)

http://www.eco-melanesia.8k.com/PNG/PNGprovMadang.htm (Karten und Fotos von Stadt und Provinz)

http://www.em.com.pg/PNG/Paradise%20articles1/Handsome%20Hansa%20Bay.htm (über die Schönheiten von Hansa Bay)

http://www.em.com.pg/PNG/Paradise%20articles1/Daytripping%20in%20Madang.htm (die vielleicht schönste Beschreibung)