Polymerchemie
Die Polymerchemie beschäftigt sich mit natürlichen (z.B. Stärke, Zellulose, Lignin) und künstlichen Polymeren (z.B. Polyolefine, Polyester, Polyamine), deren Herstellung und Eigenschaften.
Die Bezeichnung Polymer hat einen griechischen Ursprung und ist aus Poly ('das mehrfache eines Teichens') und Mer (von 'meros' = Teil) zusammengesetzt.
Polymere sind aus einem oder mehreren Monomeren aufgebaut (Mono (griech.) = eins). Polymere, die nur aus einer Sorte Monomere bestehen, werden Homopolymere genannt (homo (griech.) = gleich, gleichartig), solche, die aus mehreren Monomeren aufgebaut sind, Copolymere. Bei den Copolymeren werden statistische, alternierende, Block- und Pfropfpolymere unterschieden.
Der Vorgang, bei dem aus den Monomeren Polymere hergestellt werden nennt man allgemein Polymerisation, bei speziellen Reaktionen spricht man auch von radikalischer Polymerisation, Polyaddition, Polykondensation. Im engeren Sinne ist eine Polymerisation eine Reaktion, bei der eine oder mehrere organische Verbindung(en) unter Bildung einer Kette oder eines Netzwerks reagiert. Als Überbegriff für die genannten Reaktionen wird auch Polyreaktionen verwendet.
Von Polymeren spricht man im allgemeinen erst ab einer Molmasse von 10000 und wenn sich die Eigenschaften beim Hinzukommen einer weiteren Repitiereinheit nicht mehr ändern. Bei kleineren Verbindungen spricht man von Oligomeren (Oligo (griech.) = einige).
Zur Charakterisierung der Polymere gibt es verschiedene Methoden, die in Indirekte und Direkte Methoden unterteilt werden. Indirekte Methoden geben keine absoluten Werte über z.B. die Molmasse, es lassen sich aber über Vergleichproben ähnlicher Zusammensetzung und bekannter Molmasse Aussagen über die gemessene Probe machen. Zu diesen Methoden gehört die Viskosimetrie. Absolute Methoden sind z.B. die Massenspektroskopie, die Ebullioskopie und die Laserstreuung, über die man absolute Molmassen bzw. Teilchengrößen ermitteln kann.