Zum Inhalt springen

Einkommensverteilung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2011 um 11:10 Uhr durch 84.61.139.251 (Diskussion) (Siehe auch). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Einkommensverteilung beschreibt die Verteilung der Einkommen auf die Wirtschaftssubjekte. Untersucht werden zum Beispiel:

  • die sektorale Verteilung (Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistungen)
  • die regionale oder räumliche Verteilung
  • die Verteilung nach Altersstruktur oder Geschlecht
  • die personelle Verteilung

Beschreibungen sind deskriptiv; daneben diskutieren verschiedene Gesellschaftswissenschaften (zum Beispiel VWL, BWL, Soziologie (speziell Politische Soziologie), Politologie (=Politikwissenschaft), Theologie) normativ, wie gerecht Gesellschaften sind bzw. sein sollten. Zum Beispiel diskutieren sie die Verteilungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und die Frage, in welchen Fällen ein Staat mit welchen Mitteln (zum Beispiel Umverteilung von Geld durch Steuern, Sozialsysteme) in welcher Stärke in die Einkommensverteilung eingreifen sollten.

Häufig wird in diesen Zusammenhängen das Wort sozial verwendet (Sozialpolitik, Soziale Frage). Weil es dabei vorrangig um die Umverteilung von Geld geht, ist 'sozial' hier manchmal ein Synonym für 'Geld' (siehe z.B. soziale Sicherheit).

Personelle Einkommensverteilung

Anwendung des Gini-Koeffizienten zur Bestimmung von Einkommensungleichheit (2009)
  • < 0,25
  • 0,25 – 0,29
  • 0,30 – 0,34
  • 0,35 – 0,39
  • 0,40 – 0,44
  • 0,45 – 0,49
  • 0,50 – 0,54
  • 0,55 – 0,59
  • > 0,60
  • unbekannt
  • Hier wird dargestellt, wie das Einkommen einer Volkswirtschaft auf einzelne Personen oder Gruppen (z. B. Privathaushalte) verteilt wird bzw. wurde. Dabei können zwei Arten der Einkommensverteilung voneinander unterschieden werden:

    Ordnet man die Haushalte aufsteigend nach der Höhe ihres Einkommens, lässt sich mit Hilfe der Lorenz-Kurve ablesen, wie viel Prozent der Haushalte wie viel Prozent der Einkommen beziehen.

    Als Indikatoren zur Beschreibung der Ungleichheit der Einkommensverteilung dienen Ungleichverteilungsmaße, unter denen der Gini-Koeffizient der bekannteste ist. Er kann Werte zwischen 0 und 1 haben. Eine Grundgesamtheit, in der alle das gleiche Einkommen haben, hat den Gini-Koeffizient 0; beim Wert 1 gehört einem alles. Für die verfügbaren Einkommen der Haushalte liegt dieser Koeffizient in Deutschland bei 0,274 (2003), in Frankreich bei 0,327 (1995), in Großbritannien bei 0,360 (1999), in Japan bei 0,249 (1993) und in den USA bei 0,408 (2000).[2] Andere Statistiken kommen zu anderen Werten; dies liegt an der Art der Berechnung. Die Angaben in der Grafik sind deswegen nicht falsch, sondern können gut für Vergleiche eingesetzt werden, wenn für alle in dieser Tabelle dargestellten Länder die gleichen Berechnungsmethoden (die gleiche Quantilisierung usw.) angewandt wurden. Beim Vergleich von Einkommensverteilungen man auch nach Art der Einkommen differenzieren (z.B. Arbeitseinkommen, Kapitaleinkommen). Im weltweiten Vergleich lag Deutschland 2007 im unteren Bereich der Skala der Ungleichverteilungen (grüne Farbe in der nebenstehenden Karte); es wies eine Zunahme der Ungleichverteilung der Einkommen auf.[3] [4]

    Ebenfalls eine tendenzielle Zunahme der Ungleichheit zeigt Frankreich; in den oberen Einkommensbereichen wuchs sie ab dem Jahr 2004 stark.[5]

    Einen Vergleich der Ungleichverteilungen der Nettoeinkommen in 26 OECD-Ländern veröffentlichte für die Jahre 1985, 1995 und 2000 ein in Deutschland umgangssprachlich als die „fünf Wirtschaftsweisen“ bezeichnetes wissenschaftliches Gremium in einem Bericht[6] zur Einkommensverteilung in Deutschland. Von diesen Ländern hatte Dänemark im Jahr 2000 die geringste Ungleichverteilung (Gini-Koeffizient 0,22). Schweden folgte mit 0,24. Deutschland lag etwas unterhalb der Mitte mit 0,27. Die USA lagen oberhalb der Mitte mit 0,35. Die Spitzenplätze hatten die Türkei mit 0,44 und Mexiko mit 0,48.

    Bei der Analyse der Einkommensverteilung müssen verschiedene Einkommensarten unterschieden werden. Vergleicht man die Gini-Koeffizienten für Markteinkommen und verfügbare Einkommen,[7] so ergaben sich in Deutschland Ende der 1990er Jahre Ungleichverteilungen unterhalb von 0,5 für Markteinkommen und unterhalb von 0,3 für verfügbare Einkommen. Wie oben beschrieben, wird der Unterschied zwischen Markteinkommen und verfügbarem Einkommen nur zu einem Teil von der Einkommensteuer bestimmt. Hinsichtlich der Nivellierungswirkung ist das der kleinere Teil: Bei der Reduzierung der Ungleichheit um etwa 20% auf dem Weg vom Markteinkommen zum verfügbaren Einkommen bewirkt die Progression der Einkommensbesteuerung nur eine Minderung des Gini-Koeffizienten um etwa 5%.[8]

    Korrekterweise müsste zusammen mit dem Gini-Koeffizienten immer angegeben werden, welche Messauflösung ihm zugrunde liegt, denn die Ungleichheit innerhalb der Quantile wird nicht erfasst. Die für den Human Development Report berechneten Gini-Koeffizienten basieren auf einer groben Aufteilung in vier Quartile für verfügbare Einkommen. Für Markteinkommen und bei einer feineren Aufteilung in zehn Dezile[9] betrug in Deutschland für 1998 der Gini-Koeffizient 0,389[10] und für 2003 ein Gini-Koeffizient von 0,417.[11] Die Ungleichverteilung der Markteinkommen ist also innerhalb von 5 Jahren um zwei Prozentpunkte angestiegen.

    Eine noch höhere Messauflösung kann in Deutschland für Berechnung von Ungleichheitskoeffizienten genutzt werden, wenn man die Steuerstatistik[12] nach Einkommenshöhengruppen der Jahrbücher des Bundesamtes für Statistik auswertet.[13]

    Bedeutung der personellen Einkommensverteilung

    Die Einkommensverteilung ist für die Wahrung des sozialen Friedens gesellschaftlicher Systeme von Bedeutung. Eine stark ungleiche Verteilung kann als ungerecht empfunden werden und zu sozialen Unruhen führen. Nach den Einschätzungen der Vereinten Nationen kommt es bei einem Gini-Koeffizienten für verfügbare Einkommen oberhalb von 0,4 zu sozialen Unruhen.

    Ein Beispiel für den Versuch, kritische Ungleichverteilungsschwellen bei Markteinkommen zu ermitteln, gab He Qinglian[14] anhand des Gini-Koeffizienten: Ein Koeffizient von 0,3 oder weniger zeige eine deutliche Gleichverteilung an, 0,3 bis 0,4 sei der Bereich akzeptabler Normalität, 0,4 oder mehr werde für zu hoch gehalten. Über 0,6 gäbe es soziale Unruhen (Aufruhr, Revolte, Meuterei, Aufstand o.ä.).

    Diesen normativen Einschätzungen und Feststellungen liegen Vergleiche von realen Ungleichverteilungen der Einkommen mit den Lebensverhältnissen in Regionen zugrunde, in denen diese Ungleichverteilungen ermittelt wurden. Erschwert werden solche Wertungen durch unterschiedliche Weisen und unterschiedliche Qualität der Erhebung der für die Berechnung von Ungleichverteilungen benötigten Daten. Darum entstanden Organisationen, die hier eine Vereinheitlichung vorantreiben, beispielsweise das Sozio-oekonomische Panel (SOEP).

    Die Akzeptanz von Ungleichverteilung wird auch von kulturellen Faktoren und von der Wahrnehmung bestimmt. Ungleichverteilungsmaße, die die Wahrnehmung von Ungleichverteilung mit einbeziehen, lassen sich in der Regel von Informationsmaßen ableiten. Auch gibt es Untersuchungen (Y. Amiel und F.A. Cowell[15]), die die Wertung von Ressourcen-Ungleichverteilungen durch Einzelpersonen erforschen.

    Funktionelle (oder funktionale) Einkommensverteilung

    funktionale Einkommensverteilung

    Hier wird dargestellt, wie sich das Einkommen auf die unterschiedlichen Produktionsfaktoren der Wirtschaft verteilt, z. B.: Arbeit, Human- und diverse Arten Sachkapital. Die Berechnung bekannter Kenngrößen wie Lohnquote und Gewinnquote (Ökonomie) verdeutlichen die sektorale Verteilung des Volkseinkommens:

    Arbeitnehmer Lohneinkommen (siehe auch: Lohnquote)
    Unternehmer und Vermögensbesitzer Gewinneinkommen (Brutto-Einkommen der Unternehmer und Vermögensbesitzer)

    Verteilung des Bruttonationaleinkommens

    Verteilung nach Einkommenskomponenten

    Bruttonationaleinkommen nach Einkommenskomponenten in Deutschland

    Die Abschreibungen stehen nicht als Einkommen zur Verfügung. Sie werden abgezogen, man erhält das:

    Von diesem werden die Produktions- und Importabgaben[16] abzüglich der Subventionen abgezogen. Man erhält das:

    Dieses teilt sich auf in

    Das Statistische Bundesamt (StBA) unterteilt das Arbeitnehmerentgelt in:

    • Sozialbeiträge der Arbeitgeber

    Es verbleiben die

    Diese teilen sich auf in

    • Sozialbeiträge der Arbeitnehmer
    • Lohnsteuer
    • Nettolöhne und -gehälter

    In der Abbildung sind die Unternehmer- und Vermögenseinkommen vermindert um die "direkten Steuern auf die Unternehmenseinkommen", eine Größe, die nach Angaben des Destatis errechnet wurde. Außerdem weist das DEstatis seit 1991 Sozialbeiträge der Unternehmer und der Nicht-Erwerbstätigen aus, die ebenfalls von den Unternehmenseinkommen abgezogen wurden.

    Median und Wohlfahrtsfunktion

    Wird aus dem Bruttonationaleinkommen der arithmetische Durchschnitt (= Arithmetisches Mittel) des pro-Kopf-Einkommen berechnet, ergibt sich aufgrund des Einflusses von Spitzeneinkommen häufig ein Betrag, den ein „Durchschnittsbürger“ als überraschend hoch empfinden mag. Darum wird zur Darstellung des durchschnittlichen Einkommens häufig der Median herangezogen. Alternativ dazu entwickelte Amartya Sen (später zusammen mit James E. Foster erweitert) die Wohlfahrtsfunktion.

    Verteilungsvorgang

    Einkommensverteilung kann auch im Sinn des Wortes verstanden werden: Der Vorgang der Verteilung eines Einkommens. In der Entwicklungshilfe ist die direkte Einkommensverteilung ein wichtiger Faktor, damit die Verluste auf dem Weg vom Zahler zum Empfänger gering bleiben.

    Entwicklungen im 20. Jahrhundert

    Einige skandinavische Länder versuchten lange Zeit, ein besonders hohes Maß an Einkommens-Gleichverteilung zu erreichen, insbesondere Schweden (siehe Folkhemmet, Schwedischer Wohlfahrtsstaat). Eine starke Wirtschaftskrise Anfang der 1990er Jahre zwang die Schweden dazu, ihren Wohlfahrtsstaat auf den Prüfstand zu stellen und zu reformieren. Zum Beispiel wurde der Spitzensteuersatz deutlich gesenkt; er beträgt nun 56,6 % (zeitweise hatte er noch deutlich höher gelegen).[17]

    2011 erschien eine vielbeachtete Studie zur Einkommensverteilung.

    Die bekannten Ökonomen Anthony Atkinson, Thomas Piketty und Emmanuel Saez untersuchten den Anteil des reichsten Prozents aller Einkommensbezieher in den vergangenen 100 Jahren in 22 Ländern. Sie nutzten dafür Steuertabellen aus diesen Ländern.[18] Einige Ergebnisse:

    • Weltweit:
      • Weltweit nahm die Einkommensungleichheit von 1910 zu 1992 zu.[19]
      • Der Anteil der Super-Reichen am weltweiten Gesamteinkommen nahm von 1910 bis 1970 ab, von 1970 bis 1992 zu.[20]
    • Angelsächsische Länder:
      • In Großbritannien und den Vereinigten Staaten verdiente das Prozent an der Spitze der Einkommenspyramide 1910 rund ein Fünftel aller Löhne und Gewinne; die zwei Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise halbierten den Anteil der Reichsten bis 1950;
    • In Deutschland und Frankreich verdiente 1910 das reichste Prozent aller Einkommensbezieher rund 20 Prozent der Wirtschaftsleistung; etwa 1950 waren es in Westdeutschland noch elf, in Frankreich noch neun Prozent.
    • Während der Nazi-Zeit in Deutschland wurden die Reichen wieder reicher. Sie gewannen während des Aufschwungs vor dem Krieg - viele auch durch die Enteignung jüdischen Vermögens - fünf Prozentpunkte hinzu.
    • In Deutschland nahm bis in die 60er Jahre die Ungleichheit etwas zu; die sozial-liberalen Reformen in den 70er Jahren verminderten den Anteil der Top-Verdiener. Ähnlich war es in anderen westlichen Ländern.

    Danach änderte sich das Bild deutlich: Margaret Thatcher (Vereinigtes Königreich) Ronald Reagan (USA) senkten die Einkommensteuern stark, beschnitten die Gewerkschaftsmacht, liberalisierten Arbeitsmärkte und schafften wachstumshemmende Vorschriften ab. Der Anteil der großen Einkommen stieg stark. Dieser Prozess hielt in den 1990er Jahren unter Bill Clinton (USA) und Tony Blair (Großbritannien) an. Heute bekommt das oberste Prozent anteilig wieder so viel wie vor 100 Jahren.

    In Deutschland und Frankreich ist es anders: Zwar hat auch dort der Anteil des obersten Prozents aller Einkommensbezieher zugenommen, verglichen mit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg liegt sein Teil an der gesamten Wertschöpfung aber auf dem gleichen Niveau - weiterhin um 10 Prozent.

    Atkinson und Saez vermuten, dass neben der ökonomischen Liberalisierung in diesen Ländern seit Mitte der 80er Jahre vor allem die Senkung des Spitzensteuersatzes und die gestiegene Entlohnung von "Managern" die neue Ungleichheit verursachen.

    Situation in Deutschland

    Die Einkommensungleichheit in Deutschland lag nach Angabe der OECD 2005 knapp unter dem OECD-Durchschnitt, wobei sich die Ungleichheit seit Mitte der 1990er verstärkt hat und laut der OECD seit dem Jahr 2000 Einkommensungleichheit und Armut stärker zugenommen haben als in jedem anderen OECD-Land.[21] Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung anhand des Gini-Index. Der Gini-Index ist ein Maß für Verteilungsungleichheit, ein Wert von 0 bedeutet absolute Gleichverteilung, ein Wert von 1 absolute Ungleichverteilung:

    Jahr Gini-Koeffizient
    1985 0,26
    2000 0,27
    2005 0,30

    Die OECD sieht für diese Entwicklung in Deutschland folgende Ursachen:

    Gleichzeitig mit der Einkommensungleichheit steigt die Einkommensarmut.[22]

    Lorenzkurve der Verteilung von Einkommen aus Arbeit (grün) in Deutschland im Verhältnis zur blauen Gleichverteilung auf Datenbasis des SOEP für 2005.

    Joachim Merz vom Forschungsinstitut Freie Berufe stellte 2006 fest: [23]

    Die Ungleichheit hat sich von 1992 bis 2003 insgesamt verstärkt, die Einkommensspreizung hat zugenommen mit einer Verschiebung auf die Bezieher höherer Einkommen. Deutliche Unterschiede zwischen den abhängig Beschäftigten und den Selbstständigen sind festzuhalten; insbesondere hat die Ungleichheit der Unternehmereinkommen zugenommen.

    2008 betrug nach Zahlen des DIW das mittlere verfügbare Einkommen 1.252 Euro,[24] bei einem Gini-Index von 0,29 (ein Ungleichverteilungsmaß, bei dem 0 für Gleichverteilung und 1 für absolute Ungleichverteilung steht).[25]


    Die folgende Tabelle zeigt die Situation der Nettoeinkommen von 2003. Fett gedruckt die Spalte, in der die Einkommensbezieher aller Berufsgruppen gemeinsam betrachtet werden. Die Einkommensungleichheit zeigt sich daran, dass die Top-10%-Einkommensbezieher bereits 31,59 % des Gesamteinkommens erhalten, die Top-5%-Einkommensbezieher bereits 21,28%, das Top-1% bereits 8,11%. Umgekehrt erhalten die unteren 50% der Einkommensbezieher nur 18,71%, also weniger als die Top-5%-Einkommensbezieher.[26]

    Erläuterung Alle Unternehmer Freie Berufe Abhängig Beschäftigte
    Steuerpflichtigenanteil (%) 100 10,62 1,78 87,60
    Einkommensanteil (%) 100 13,67 2,86 83,47
    Mittelwert (€) 29 030 37 353 46 821 27 660
    Median (€) 22 781 13 751 21 937 23 517
    Verteilung (Gini-Index) 0,43759 0,68332 0,59280 0,38494
    Quantile: Einkommensanteile
    ≤ 5% 0,24 0,18 0,14 0,25
    1. Dezil 0,88 0,58 0,47 0,98
    2. Dezil 2,88 1,24 1,22 3,57
    3. Dezil 4,72 1,80 1,97 5,41
    4. Dezil 6,00 2,45 2,82 6,63
    5. Dezil 7,23 3,25 3,98 7,88
    6. Dezil 8,67 4,38 6,03 9,32
    7. Dezil 10,31 6,21 9,40 10,93
    8. Dezil 12,31 9,13 13,88 12,88
    9. Dezil 15,41 14,44 20,09 15,80
    10. Dezil 31,59 56,51 40,15 26,59
    ≥ 95% 21,28 44,62 25,98 16,38
    ≥ 99% 8,11 23,25 7,67 4,47
    90/10 Relation 35,9 97,4 85,4 27,1
    95/5 Relation 88,7 247,9 185,6 65,5

    Die Einkommensungleichheit hat zwischen 2003 und 2007 weiter zugenommen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes erzielten die einkommensstärksten 1 % der Bevölkerung (383 000) 13,1 % der Einkünfte von jeweils mehr als 172 000 Euro. Demgegenüber erzielten die einkommenschwächeren 50 % der Bevölkerung (38,4 Millionen) zusammen 14, 3 % der Einkünfte von jeweils weniger als 22 500 Euro.[27]

    Siehe auch

    Literatur

    Einzelnachweise

    1. Beispiele: der Staat zahlt für bestimmte Menschen Beiträge in die Rentenversicherung, weil diese die Beiträge nicht tragen können; bestimmte Menschen brauchen eine GEZ-Gebühr zu zahlen und haben dadurch einen geldwerten Vorteil
    2. United Nations Human Development Report 2004
    3. Gernandt/Pfeifer: Rising Wage Inequality in Germany (SOEPpapers 14). DIW Berlin ( SOEP), 2007, ISSN 1864-668914(?!?!)
    4. diw.de (2010): [1]
    5. Claire Guélaud: Depuis 2004, les inégalités se creusent au profit des plus hauts revenus. Le Monde, 2. April 2010.
    6. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Entwicklung der personellen Einkommensverteilung in Deutschland, Internationaler Vergleich: S.444ff, 2006/2007
    7. Markus M. Grabka: DIW-Wochenbericht 19/00, Einkommensverteilung in Deutschland, 2000
    8. Umverteilung
    9. Hauser/Becker: Verteilung der Einkommen, Gutachten für den Zweiten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Frankfurt 2004, S. 96; zitiert in DGB-Präsentation "Verteilungsgerechtigkeit", S.34
    10. Online-Rechner: Einkommensungleichheit 1998
    11. Online-Rechner: Einkommensungleichheit 2003
    12. Die für die Einkommensverteilung des Jahres 2004 interessanten gruppierten Daten (Quantile) werden vom Statistischen Bundesamt nicht unter Einkommen veröffentlicht, sondern unter Finanzen und Steuern: Version 2.24.0 / 31. August 2007.
    13. Online-Rechner: Ungleichverteilung der Brutto-Einkommen und Ungleichverteilung der Netto-Einkommen im Jahr 2004; zum Vergleich: Ungleichverteilung der Brutto-Einkommen und Ungleichverteilung der Netto-Einkommen im Jahr 2001. Mit einer anderen Partitionierung veröffentlichte das Bundesamt für Statistik am 25. August 2008 Daten, die für die 2004 der Lohn- und Einkommenssteuer unterworfenen Einkommen brutto zu einem Gini-Koeffizienten von 0,51 führen, und netto zu einem Gini-Koeffizienten von 0,47. Die Berechnung steht auch als Spreadsheet (enthält keine Makros) zur Verfügung.
    14. He Qinglian, Zhongguo Xiandaihua de XianJing (Die Fallen der Modernisierung in China, besprochen von Liu Binyan und Perry Link in New York Review of Books, 8. Oktober 1998); Der mit „akzeptabler Normalität“ klassifizierte Wertebereich korreliert mit dem für europäische Industriestaaten beobachtbaren Wertebereich der Ungleichverteilung von Markteinkommen.
    15. Yoram Amiel (Author), Frank A. Cowell: Thinking about Inequality: Personal Judgment and Income Distributions, 1999, Cambridge
    16. u.a. Zölle, Verbrauchsteuern und Abschöpfungsbeträge auf eingeführte Güter
    17. Friedrich-Ebert-Stiftung: Fact Sheet Schweden 11/2007
    18. Aufsatz in der amerikanischen Fachzeitschrift "Journal of Economic Literature". Die Zahlen für Deutschland reichen leider nur bis 1998. vgl. The World Top Income Database
    19. http://elsa.berkeley.edu/~saez/atkinson-piketty-saezJEL10.pdf Atkinson, Piketty, Saez S. 11.]
    20. http://elsa.berkeley.edu/~saez/atkinson-piketty-saezJEL10.pdf Atkinson, Piketty, Saez S. 11.]
    21. OECD (2008), Growing Unequal? – Income Distribution and Poverty in OECD Countries: Country Note Germany (in German): Deutschland (PDF); DIW: Die Einkommensdifferenzen haben seit der Jahrtausendwende stark zugenommen – und zwar in absoluten Zahlen ebenso wie im relativen Verhältnis. S. 5.
    22. http://www.oecd.org/dataoecd/45/27/41525386.pdf
    23. Joachim Merz: Hohe und niedrige Einkommen, Neue Ergebnisse zu Freien und anderen Berufen mit den Mikrodaten der Einkommenssteuerstatistik, 2006, S. 9
    24. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 24/2010: Polarisierung der Einkommen: Die Mittelschicht verliert, S. 5 (Durchschnitt aller verfügbaren Einkommen pro Person, die nicht mehr als 30 % nach unten und weniger als 50 % nach oben vom durchschnittlichen verfügbaren Einkommen aller in Deutschland in Privathaushalten lebenden Personen abweichen, S. 3 und Kasten 1, S. 4). Verfügbares Einkommen: Einkommen nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben zuzüglich erhaltener Sozialtransfers.
    25. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 7/2010: Weiterhin hohes Armutsrisiko in Deutschland: Kinder und junge Erwachsene sind besonders betroffen, S. 4.
    26. Joachim Merz: Hohe und niedrige Einkommen, Neue Ergebnisse zu Freien und anderen Berufen mit den Mikrodaten der Einkommenssteuerstatistik, 2006, S. 9
    27. http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2011/10/PD11__378__731,templateId=renderPrint.psml