Mühlhausen (Schiff)
Die Mühlhausen ist ein Minentaucherboot der Deutschen Marine.
Sie wurde am 30. Juni 1966 bei der Burmester Werft in Bremen vom Stapel gelassen und auf den Namen 'Walther von Ledebur' getauft. Das Schiff war der Prototyp für eine neue Klasse von Hochseeminensuchbooten. Nachdem man sich gegen den Bau der neuen Klasse entschieden hatte wurde die Walther von Ledebur ab 1967 mit einer zivilen Besatzung als Erprobungsboot für die Wehrtechnische Dienststelle eingesetzt. 1994 wurde sie außer Dienst gestellt.
Noch im selben Jahr entschied sich die Deutsche Marine die Walther von Ledebur zum Minentaucherboot umbauen zu lassen und als Ersatz für das Minentaucherboot Stier in Dienst zu stellen. Der Umbau erfolgte 1994/95 auf der Peene-Werft Wolgast. Am 6. April 1995 wurde die Walther von Ledebur unter dem Namen 'Mühlhausen'(M1052) in Dienst gestellt. Von nun an war das Schiff mit einer militärischen Besatzung bemannt und der Waffentauchergruppe in Eckernförde unterstellt. Die Mühlhausen wird als Ausbildungsschiff für die Minentaucher eingesetzt, dient aber auch als Einsatzschiff. So nahm sie schon an internationalen Manövern z.B. mit der französischen Marine teil.
Im Sommer 2003 wurden die Waffentaucher, und mit ihnen auch die Mühlhausen im Rahmen der Umstrukturierung der Bundeswehr den neu gegründeten Spezialisierten Einsatzkräften Marine (SEKM) unterstellt. Im Dezember des selben Jahres geriet die Mühlhausen in die Schlagzeilen als eine 19jährige Obermaatin an Bord des Schiffes ermordet wurde, als dieses in Eckernförde im Hafen lag. Als Täter wurde später ein 20jähriger ermittelt, der ebenfalls Besatzungsmitglied der Mühlhausen war und den Mord wohl aufgrund einer nicht erwiderten Liebe zu der Obermaatin begangen hat.
Die Mühlhausen verfügt über einen Rumpf aus Mahagoni in geleimter Holzbauweise (d.h. ohne Schrauben oder Bolzen). Sie ist weltweit das größte Kriegsschiff in dieser Bauweise, das noch im aktiven Dienst steht. Mit ihren nunmehr 39 Jahren zählt sie zu den ältesten noch aktiven Schiffen der Deutschen Marine. Gerüchten zufolge soll sie in den nächsten Jahren durch ein zum Minentaucherboot umgebautes Minenjagdboot der Frankenthal-Klasse ersetzt werden.
Technische Daten
- Länge/Breite/Tiefgang: 63,16 m / 10,84 m / 2,90 m
- Verdrängung: 854 BRT
- Antrieb: 2 Maybach Dieselmotoren mit je 2600 PS
- Bewaffnung: keine
- Ausrüstung: 1 Taucherdruckkammer für 6 Personen
- Besatzung: 34 Mann Stammbesatzung + bis 15 Mann eingeschifftes Personal