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KZ Buchenwald

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Denkmal für die Toten des KZ Buchenwald

Das Konzentrationslager Buchenwald wurde als Arbeitslager zwischen Juli 1937 und April 1945 auf dem Ettersberg bei Weimar betrieben. Der erste Lagerkommandeur war Karl Otto Koch, sein zweite Frau Ilse Koch wurde wegen ihrer Brutalität Hexe von Buchenwald genannt.

Buchenwald war kein Vernichtungslager mit regelrecht industieller Vernichtung und Verwertung wie die großen KZs in Polen. Dennoch wurden viele Gefangene ermordet oder starben an den unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Manche Häftlingsgruppen wurden aber auch zur sofortigen Ermordung in der Genickschußanlage ausselektiert, wie etwa die sowjetischen Kriegsgefangenen.

Auch medizinische Versuche, an Häftlingen wurden durchgeführt, die meist qualvoll tödlich endeten.

Bruno Apitz beschreibt in seinem Roman Nackt unter Wölfen das Leben und Sterben im Lager, den Versuch, sich zu organisieren, Kinder zu verstecken, die der sicheren Vernichtung ausgesetzt waren. Er berichtet auch, wie die illegale Lagerleitung es bewerkstelligte, dass sich das Lager tatsächlich mit den versteckten (und erbeuteten) Waffen selbst befreien konnte.

An diese erinnert das weithin sichtbare Denkmal von Fritz Cremer, das zu DDR-Zeiten errichtet wurde. Viele wollen dies heute nicht wahrhaben, es sei nur der Widerstand der politischen Häftlinge heroisiert darstellt, während etwa die inhaftierten Homosexuellen und Juden augenscheinlich ignoriert würden. Betrachtet man das Denkmal, ist links an der Seite ein Kind dargestellt, eines der Kinder, das versteckt und gerettet wurde. Der Widerstand im Lager beinhaltete auch das gemeinsame Wirken von Häftlingsgruppen verschiedenster Nationalität und Religion, wie auch an der Präsenz dieser Gruppen an der 50 Jahr Feier der Befreiung deutlich wurde.

Das Lager wurde 1945-1950 als Speziallager Nr. 2 (Internierungslager) für Naziverbrecher und Mitläufer von der sowjetischen Besatzungsmacht genutzt. Seit 1997 gibt es eine Dauerausstellung zum Speziallager Nr. 2. In der DDR wurde das Lager nicht erwähnt und es gab bis 1990 keine Hinweise zum Thema Internierungslager der Russischen Armee.

Bekannte Gefangene:


Siehe auch::

Literatur

Bruno Apitz Nackt unter Wölfen (Roman) Ernst Wiechert Der Totenwald (Roman) Emil Carlebach Tote auf Urlaub