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Benutzer:Sanblatt/Baustelle

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Ascher Lemlein

Ascher ben Meir Lemlein Aschkenasi Reutlingen (* im 15. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert; , auch Lämmlein, Lämmlin, Lemmlein) war ein norditalienischer Rabbi, Kabbalist und angeblicher Vorbote des jüdischen Messias.

Leben

Über das Leben des Ascher Lemlein ist wenig bekannt. Seine Beinamen Aschkenasi und Reutlingen deuten darauf hin, dass er oder seine Familie ursprünglich aus Deutschland stammte.[1] Als er um 1500 erstmals in Erscheinung trat, war er bereits ein älterer Mann und lebte im venezianischen Küstenstädtchen Isola (Istrien). Er besass in Italien als Kabbalist einiges Ansehen, sollte jedoch als Endzeitprophet in die Geschichte eingehen. Zu seinem kabbalistischen Hintergrund gehörten die Lehren von Abraham Abulafia.[2] Ein Bezug zur Vertreibung der Juden aus Spanien von 1492 und den Endzeitberechnungen von Isaak Abravanel, der die Widerkunft des Messias auf 1503 voraussagte, ist nicht belegt.[3] Als Prohet zog Lemlein eine beträchtliche Anhängerschaft nach Isola. Er führte ein asketisches Leben. Er konnte sich in Ekstase setzen und gab an in Visionen mit Gott zu kommunizieren.zu setzenauf und verbreitete, er sei ein Vorbote des jüdischen Messias.[4] Er behauptete, wenn die anderen Juden Bußfertigkeit bewiesen und sich der Wohltätigkeit zuwendeten, würde der Messias innerhalb eines halben Jahres erscheinen.[4] Er gewann innerhalb kurzer Zeit einige Anhänger welche seine Prophezeiungen in Italien und Deutschland verbreiteten. Seine Botschaft war wurde so ernst genommen, dass innerhalb des Jahres der Buße[4] existierende jüdische Institutionen absichtlich zerstört wurden, in dem Glauben ihre Erhaltung sei unnötig, da man sowieso innerhalb dieses Jahres nach Jerusalem heimkehren würde.[4] Als wenig später Lemlein starb oder spurlos verschwand, wurden die Hoffnungen seiner Anhänger jedoch enttäuscht.[4]

Salo W. Baron suggerierte, die aus den falschen Prophezeiungen hervorgegangene Desillusionierung habe wesentlich dazu beigetragen, dass sich einige jüdische Intellektuelle dieser Zeit unter anderem Victor von Carben und Johannes Pfefferkorn, später taufen ließen.[5]

Literatur

  • Rebekka Voss: Umstrittene Erlöser: Politik, Ideologie und jüdisch-christlicher Messianismus in Deutschland 1500-1600. Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-525-56900-9, S. 52ff.
  • Harris Lenowitz: The Jewish Messiahs: From the Galilee to Crown Heights. New York 1998, ISBN 978-0195148374, S 99ff.
  • Moshe Idel: Messianic Mystics. Yale 2000. ISBN 978-0300082883, S. 140ff.
  • Abba Hillel Silver: History of Messianic Speculation in Israel. New York 1927, Kessinger Publishing 2003, ISBN 978-0766135147, S. 143ff.
  • Heinrich Graetz: Geschichte der Juden. Bd. 9. Leipzig 1866
  • LEMLEIN (Lammlin), ASHER. In: Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 12, Detroit/New York u. a. 2007, ISBN 978-0-02-865940-4, S. 638 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Die Juden waren 1495 endgültig aus der Stadt Reutlingen vertrieben worden. Vlg. Voss (2007), S. 58.
  2. Idel (2000), S. 141.
  3. Voss (2007), S. 54.
  4. a b c d e Heinrich Graetz: Geschichte der Juden. Band 9, 1866.
  5. Andrew Colin Gow: The Red Jews: Antisemitism in an Apocalyptic Age, 1200-1600. Brill Academic Publishers, 1995, ISBN 90-04-10255-8, S. 135.

Augustin Bader (in Arbeit)

Augustin Bader (* um 1495 in Augsburg; † 30. März 1530 in Stuttgart) war ein Augsburger Täuferführer.

Leben

Der Täuferführer

Über Jugend und Herkunft von Augustin Bader ist nichts bekannt. Er wurde wohl kurz vor 1500 in Augsburg geboren. Im Jahr 1516 ist er erstmals als Webergeselle erwähnt. 1517 taucht er in den Akten als Hausbesitzer auf, was auf seine Heirat hindeutet.[1] Wie seine Frau Sabina Bader liess er sich im Winter 1526/27 vermutlich durch Jakob Groß die Glaubenstaufe geben und schloss sich der Augusburger Täufergemeinde an. Obwohl er namentlich nicht erwähnt ist, kann Baders Teilnahme an der Augsburger Märtyrersynode vom 20. bis 24. August 1527 angenommen werden. Am 15. September 1527 wurden bei einem geheimen Treffen der Täufergemeinde durch die Stadt eine Razzia durchgeführt. Unter den Verhafteten befand sich neben Jakob Gross und Hans Hut auch Baders Frau Sabina. Da in dieser Verhaftungswelle die wichtigsten Führer der Augsburger Täufer in Gefangenschaft gerieten oder aus der Stadt verbannt waren, wurde Augustin Bader auf Vorschlag von Leonhard Freisleben zum Vorsteher der Augsburger Täufer ernannt. Wenige Tage nach seiner Wahl wurde er jedoch verhaftet. Anders als seine Frau schwor er formell dem Täufertum ab, um einer Ausweisung aus der Stadt zu entgehen. In der Folge leitete Bader im Geheimen eine Vielzahl von Treffen und führte Gläubigentaufen durch. Ab Frühjahr 1528 veranstaltete er auch grössere Versammlungen ausserhalb der Stadt unter freien Himmel, um die Täufer auf das von Hans Hut auf Pfingsten 1528 vorausgesagte Jüngste Gericht vorzubereiten. Über Eitelhans Langenmantel war Bader zu einer Abschrift von Huts "Missionsbüchlein" gelangt und war so über dessen apokalyptischen Lehren und Endzeitberechnung informiert.[2] Als im Februar 1528 der Rat von Augsburg eine zweite Verhaftungswelle startete, konnte sich Bader einer Gefangennahme durch List entziehen. Er wich für kurze Zeit nach Kaufbeuren aus, um die dortige Täufergemeinde auf die Endzeit vorzubereiten. Als er heimlich nach Augsburg zurückkehrte, stand die Gemeinde nun unter der Leitung von Georg Nespitzer. Zwischen Bader und Nespitzer kam es zu Differenzen bezüglich des Endzeittermines. Es drohte eine Spaltung der Täufergemeinde und eine Abwahl Baders als Vorsteher. Bader verliess darauf die Stadt und begab sich zur Täufergemeinde von Esslingen. Von dort zog er zusammen mit den ebenfalls aus Augsburg vertriebenen Täufern Gall Vischer und Hans Koeller nach Strassburg, um sich mit den dortigen Brüder über die Endzeit abzustimmen.[3]

Der Prophet

Auf seiner Wanderschaft, die ihn nach Nürnberg, Mähren und zurück nach Straßburg führte, hatte er sich immer mehr von der Täuferbewegung entfremdet. In Strassburg lernte er den Bauernkriegsprediger Oswald Leber kennen. Zusammen mit anderen Anhängern bildeten sie eine enthusiastische Splittergruppe, die das tausendjährige Reich erwartete. Über Leber lernten sie die christlichen Kabbalah des Johannes Reuchlin und den jüdischen Messianismus kennen, was sie in ihrer Endzeitvorstellung bestärkte. Nach dem Ausbleiben des Weltunterganges am von Hut vorausgesagten Tag im Jahr 1528, verschob Baden den Termin auf Ostern 1530. Im September 1528 kehrte er kurz nach Augsburg zurück und forderte sein Frau auf, ihm nach Westerstetten in der Nähe von Ulm, wo sich die Gruppe aufhielt, zu folgen. Zu jener Zeit hatte er sich öffentlich vom Täufertum losgesagt.[4]

Die Endzeit

Der Märtyrer

Literatur

  • Anselm Schubert: Täufertum und Kabbalah. Augustin Bader und die Grenzen der Radikalen Reformation. Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-05372-1
  • Rebekka Voss: Umstrittene Erlöser: Politik, Ideologie und jüdisch-christlicher Messianismus in Deutschland 1500-1600. Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-525-56900-9, S. 136-152.
  • Gustav Bossert: Augustin Bader von Augsburg, der Prophet und König, und seine Genossen nach den Prozessakten von 1530. In: Archiv für Reformationsgeschichte 10 (1913), S. 117-175, 209-241, 297-349; 11 (1914), S. 19-64, 103-133, 176-199.
  • Eberhard Teufel: Bader, Augustin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 512 (Digitalisat).
  • Adolf Brecher: Bader, Augustin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 760.

Einzelnachweise

  1. Zu Baders Biographie vgl. Schubert: Täufertum und Kabbalah (2008), S. 33-69, 104-202.
  2. Langenmantel war am 24. Oktober 1527 aus Augsburg verbannt worden. Bader traf Langenmantel in einem Versteck in Leitersheim. Schubert: Täufertum und Kabbalah (2008), S. 55ff.
  3. Schubert: Täufertum und Kabbalah (2008), S. 66ff.
  4. Schubert: "MennLex V"

Georg Frell

Georg Frell (* 1530 in Chur; † nach 1597 ebenda) war ein Schwenckfelder, Täufer aus Chur

Leben

Werke

  • ¬Ein¬ sch#[oe]n lie=||blich Gesprech/ von Chri=||sto vnnd seiner Gespons: das sind alle || fromme Christgl#[oe]ubige hertzen || vnnd seelen/ vnnd gůtther=||tzige menschen.|| ...

Frell, Jörg s.l., 1579 VD16 ZV 6138

  • ¬Ein¬ Ernstliche/|| Trüwhertzi=||ge/ vnd notwendige ver=||manung/ an alle Menschẽ <die || sich deß Christlichẽ namens R#[ue]men>|| zur Besserung vñ Bůß vnsers Sündtli=||chen lebẽs/ vor der grausamẽ vñ zukünff=||tigen Straff vnd Zorn Gottes vber al=||les gottloß wesen diser Welt/ von || wegen vnserer grosen vnd || schweren Sünden.|| ... J. F.

Frell, Jörg s.l., 1580 VD16 ZV 6137

  • Ein ernstliche, trüwhertzige und notwendige vermanung [Vermahnung] an alle Menschē die sich deß christlichē namens rümen zur Besserung un̄ Buß unsers sündtlichen Lebēs, vor der ... Straff ... Gottes ... von wegen unserer grosen und schweren Sünden
  • Ein schön lieblich Gesprech, von Christo vnnd seiner Ges_, das sind alle fromme Christgläubige hertzen vnnd seelen, vnnd guttherzige menschen:

Das zeytlich bringt mit _ das ewig

  • Von dem wahren, ewigen friedsamen Reiche Christi [electronic resource] : und aller seiner Glieder, das hie auf Erden, im Glauben und Liebe mit Leiden und Geduldt, die Welt und alle ihre Feinde überwindet, und nach dieser Zeit ewig mit Gott und Christo sieget, und triumphiret über den Teuffel, Welt, Sünde und Todt. ... / Aufgesetzt durch Georg Frell, von Chur in Graubündner Land

Literatur

  • Autobiographie des Täufers Jörg Frell, Zwingliana 7 (1942), S. 444-469.
  • Fast, Heinold: Die Autobiographie des Täufers und Schwenckfelders Jörg Frell, 1574 [mit Einleitung und Text, übertragen aus dem Schweizerdeutschen ins Neuhochdeutsche; mit einer Abbildung: Titelblatt eines erbaulichen Traktats von Jörg Frell] 1982
  • Die Zürcher Täufer 1525-1700 herausgegeben von Urs Bernhard Leu,Christian Scheidegger
  • Der Gantnerhandel im Licht des Verfolgungsberichts des Bündner Buchbinders...

Einzelnachweise

Pantaleon

Heinrich Pantaleon, eigentlich Hans Heinrich Bantlin, (* 13. Juni 1522 in Basel; † 3. März 1595 ebenda) war ein Arzt und humanistischer Gelehrte.

Leben

geboren 13.7.1522 Basel,gestorben 3.3.1595 Basel, ref., von Basel. Sohn des Christian Pantlin, Schneiders aus Ravensburg. ∞ 1545 Cleophea Kösin, Tochter des Johannes. Abgebrochene Ausbildung zum Buchdrucker, Stud. in Heidelberg, Basel (Theologie) und Valence (Medizin). Arzt in Basel und Baden, ab 1556 Lehrer der Dialektik an der Univ. Basel, ab 1557 der Physik und ab 1558 der Medizin. Übersetzer von medizin., hist. und geogr. Werken, 1578 Verfasser einer geogr.-medizin. Beschreibung von Baden. Für sein Werk "Der Teutschen Nation wahrhaffte Helden" (1567-69), das 1565 zuerst auf Lateinisch erschienen war und dt. Helden vom Altertum bis in die Gegenwart (Kaiser, Bischöfe, Äbte, Wilhelm Tell oder Niklaus von Flüe) porträtiert, erhielt P. 1566 von Ks. Maximilian II. den Titel Poeta laureata.

PANTALEON, Heinricus (BANDLIN, Hans Heinrich). Prosopographiae heroum atque illustrium virorum totius Germaniae, pars prima [secunda & tertia]. In hac personarum desriptione omnium tam armis et autoritate, quam literis & religione totius Germaniae celebrium virorum vitae & res praeclarè gestae bona fide referentur, à condito mundo [pars 1] ... ad ... annum 1566 usque [pars 3]. Opus plane novum et uicundissimum, ex omnium fere gentium chronicis, annalibus, & historiis magna diligentia excerptum: & vivis heroum imaginibus (quantum fieri potuit) passim illustratum: ac nunc primum ob patriae decorum in lucem editum. ita quod instar continua...

"Who is who in Germany before 1566 Basle, (Heirs of) Nicolaus Brylinger, 1565-66. 3 parts in 1 volume. Folio. 19th century boards. Woodcut printer's device on 3 titles, woodcut portrait of the author on the versos of the three titles accompanied by three different laudatory poems, numerous (ca. 1500) woodcut portraits of famous men (Emperors, Kings, noble men, scholars, scientists, etc.) in German history; printed genealogical trees. (12), 291, (12); (8), 480, (12); (12), 565, (11) pp. First edition of the magnum opus by the Swiss 'homo universalis' Heinricus Pantaleon (= Hans Heinrich Bantlin; 1522-1595), dean of the medical faculty at the University of Basle, containing biographies of the heroes and famous men in the history of 'Germany', including the Low Countries and Switserland from the time of Adam and Eve (the creation) to the date of publishing, 1566. - Part 1 starts with the creation (the year 1) to the year 3970 (= the year 1 of the Christian era) and up to the year 800, containing such mythical old-Germanic heroes and monarchs as Tuisco, founder of the Germans, Adulas, Diclas, Obalus, etc.; with a laudatory poem under the portrait of Pantaleone by Paulus Cherlerus Elsterburgensis. - Part 2 covers the years 800 -1500, containing a.o. a biography of Gutenberg, the founder of the art of printing; with a laudatory poem on the portrait by Samuel Holzachius.- Part 3: 1501-1566, containing interesting biographies of Luther, Erasmus, Vesalius, Mercator, Orlando Lasso, Hieronymus Busleyden, Pope Hadrianus IV, Conrad Gesner, Martin Bucer and many others; with a laudatory poem by Helias Yppenberger Müldorfensis. The numerous biographies are each accompanied by a woodcut portrait of ca. 58x38mm. Most of the portraits, however, are used more than one time, especially with the biographies of the partly mythical persons from remote times. Pantaleone based his encyclopaedia on the works of famous classical historians like Plutarch and Pliny. For the last and most interesting part, however, which starts at the year 1500, Pantaleone used his personal contacts, made during his many journals, to gather information for the biographies of his contemporaries. With its many woodcut portraits the book is not only important for the history and historiography of Germany and the Low Countries, but also gives a good insight in the cultural climate in the 16th century. Good copy, with library stamp on title: Holstein Holsteinborg, and ms. ownership's entry of Nicolaus Johann Troderson, pastor in Rinckniss; bookplate of K.A. Jacobsen on inside frontcover.- (Some small wormholes in the first and last ca. 80 pp.). Lipperheide 634 (German edition); Adams 179; VD 16, p. 228-229; Ebert 15766; BM German Books 673; Deutsche biogr. Enzycl. VII, p. 557; P. Delsaerdt a.o., Een zee van toegelaten lust, 42.

Werke

Literatur

  • Hans Buscher: Heinrich Pantaleon und sein Heldenbuch. Basel 1946.
  • Hans Buscher: Der Basler Arzt Heinrich Pantaleon (1522—1595). Aarau 1947.
  • Werner Kaegi: Professoren der Universität Basel aus fünf Jahrhunderten. Bildnisse und Würdigungen. Basel 1960.
  • Johannes Bolte: Pantaleon, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 128–131.

Einzelnachweise


Antonio de Montesinos (1480-1540), Dominikaner

Antonio de Montesinos, auch Fray Antón Montesino, (um 1475 in Spanien; † 27. Juni 1540 in Venezuela) war ein spanischer Dominikanerbruder, der auf Hispaniola als erstes Mitglied des katholischen Klerus öffentlich gegen die Ausbeutung und Unterdrückung der indigenen Bevölkerung auftrat.

Leben

Literatur

Einzelnachweise


Petrus Nigri

Nigri (eigentlich Schwarz, Swarcz, Swartz), Petrus Dominikaner, Hebraist, * um 1435 Kaaden/Eger, † um 1483 Buda (Ungarn).

Antijüdische jüdische Konvertiten

  • Antonius Margaritha
  • Pablo Christiani
  • Nikolaus Donin
  • Johannes Pfefferkorn
  • Gerónimo de Santa Fe
  • Pablo de Santa Maria
  • Henrique Nunes
  • Abner von Burgos
  • Petrus Alfonsi
  • Paul Ritz
  • Paulus Stephanus Cassel

Durand Dujardin

CAPUCIATI

The Capuciati exemplify the mix of politics and religion, of lay religiosity and social revolution, that characterizes the high Middle Ages. In 1182, responding to an infestation of brigands in the wake of the Plantagenêt-Capetian wars, a carpenter from Le Puy named Durand Dujardin had a vision of the Virgin telling him to form a brotherhood of peace. This confraternity of humble men wearing white hoods (capuciati) took a collective oath to go to Mass, to forgive each other all sins, and to renounce gaming, blaspheming, and frequenting taverns. Their numbers grew with astonishing rapidity, spreading throughout the central and southern provinces of France (Berry, Limousin, Gascony, Aquitaine, Provence). Chroniclers initially praised the movement and admired the piety of these laymen, and both lay and ecclesiastic nobles in their regions supported them. Within a year, the sworn Peace militias of the Capuciati had defeated several armies of brigands, slaughtering thousands.

Flushed with success, the Capuciati extended their definition of plunder to include prelates and nobles who exploited their serfs; they even invoked Adam and Eve as proof that all should be free and equal. This may be the earliest reference we have to the invocation of the Creation myth among European commoners to denounce aristocratic privilege; in later peasant revolts (England in 1381, Germany in 1525), we hear the ditty: “When Adam delved and Eve span/Who was then the Gentleman?” It is noteworthy that in all three cases these revolts of the commoners were preceded by translations of the Bible into the vernacular (by Waldo in the 1170s, Wyclif in the 1370s, Luther in 1521).

The aristocracy, perceiving the threat, turned against the Capuciati. Chroniclers denounced their “madness” and branded them heretics; and the brigands, now with the assistance of the nobility, took vengeance for their earlier defeats, massacring the Capuciati both on the battlefield and in their towns. Hugh of Noyers, a bellicose lord of royal lineage, became bishop of Auxerre in 1183, defeated the upstart peasants, and condemned them to go for a full year without covering their heads. By 1185, there seems to be no trace left of the Capuciati.

Their fate recalls that of the peasant coniuratio of 859 in Neustria, formed to defend against Viking raiders but wiped out by the local aristocracy for engaging in a collective oath, as described in the Annales sancti Bertiniani. But the overall dynamics reflect changes in both the religious and social situation in Europe after the millennium. In its ideology of peace, its collective oaths, and its popular militias, the movement was closely related to the early 1 1th-century Peace of God, although unlike this clerically led movement the Capuciati arose from the ranks of lay commoners.

Richard Landes

[See also: BRIGAND/BRIGANDAGE; HERESY; MILLENNIALISM; PEACE OF GOD; POPULAR DEVOTION; WALDO/WALDENSES]

Duby, Georges. The Three Orders: Feudal Society Imagined, trans. Arthur Goldhammer. Chicago: University of Chicago Press, 1978, pp. 327–36.

Luchaire, Achille. Social France at the Time of Philip Augustus, trans. Edward B.Krehbiel. New York: Holt, 1912, pp. 12–19.

Antonio Fernandez Carvajal (in Arbeit)

Antonio Fernandez Carvajal, auch Abraham Israel Carvajal, (* um 1650 in Fundão (Portugal); † 10. November 1659 in London); portugiesisch-marranischer Händler gilt als erster eingebürgerter Jude Englands.

Leben

Literatur

  • Lucien Wolf: The First English Jew. Notes on Antonio Fernandez Carvajal. In Transactions of the Historical Society of England, 2 (1896), S. 14-96.
  • Cecil Roth: A history of the Jews in England. Oxford 1941.
  • David S. Katz: The Jews in the history of England, 1485-1850. Oxford 1994. ISBN 0198229127.
  • Holly Snyder: English Markets, Jewish Merchants, and Atlantic Endeavors: Jews and the Making of British Transatlantic Commercial Culture. In: Richard L. Kagan, Philip D. Morgan (Hgg): Atlantic diasporas: Jews, conversos, and crypto-Jews in the age of mercantilism, 1500-1800. Baltimore 2009, ISBN 9780801890352, S. 50-74.
  • Cecil Roth: Carvajal, Abraham Israel. In: Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 4, Detroit/New York u. a. 2007, ISBN 978-0-02-865932-9, S. 502 (englisch).

Einzelnachweise


Antonio Enríquez Gómez (in Arbeit)

Antonio Enríquez Gómez, auch Enrique Enriquez de Paz, Enrique Enriquez de Paz und Fernándo de Zarate, (* um 1600 in Cuenca (Spanien); † 1663 in Sevilla) spanisch-marranischer Dichter und Theaterautor des Siglo de Oro.

Leben

  • 1635/36 Flucht nach Frankreich
  • bis 1643/33 in Bordeaux und Peyrehorade
  • bis 1649/50 in Rouen
  • Rückkehr nach Sevilla als Fernándo de Zarate, 1661 vor Inquisitionsgericht, 1663 gestorben

Werke

  • Academias morales de las musas. Bordeaux 1642.
  • Luis dado de Dios a Luis y Ana. Paris 1645.
  • Torre de Babilonia, Rouen 1649.
  • El Sansón nazareno. Rouen 1656.
  • La inquisición de Lucifer y visita de todos los diablos???

Literatur

  • Carsten L. Wilke: Jüdisch-christliches Doppelleben im Barock. Zur Biographie des Kaufmanns und Dichters Antonio Enríquez Gómez. Frankfurt am Main 1994. ISBN 3631479050.
  • I. S. Révah: Antonio Enríquez Gómez. Un écrivain marrane (v. 1600-1663). Paris 2003, ISBN 2-906462-80-2.
  • Glen F. Dille: Antonio Enriquez Gomez. Boston 1988. ISBN 0805782346.
  • Kenneth R. Scolberg, Yom Tov Assis: Enríques(or Henríquez) Gónez, Antonio. In: Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 6, Detroit/New York u. a. 2007, ISBN 978-0-02-865934-3, S. 446–447 (englisch).
  • Timothy Oelman: Marrano Poets of the Seventeenth Century. An Anthology of the Poetry of João Pinto Delgado, Antonio Enríquez Gómez, and Miguel de Barrios. London, Toronto 1982, ISBN 978-0-19-710047-9.

Einzelnachweise


Éon de l'Étoile (in Arbeit)

Éon de l'Étoile, lat. Eudo de la Stella (* im 12. Jahrhundert; † um 1148 in Reims) war ein charismatischer Wanderprediger und Sektengründer.

Leben

BBKL

EUDO de la Stella (Éon de l'Étoile), Stifter einer mittelalterlichen Sekte, † um 1148 in Reims. - E., der einer adeligen Familie aus Loudéac (Bretagne) entstammte, bezog die liturgische Formel »Per eum, qui venturus est iudicare vivos et mortuos« auf seinen Namen (Éon) und behauptete, der Sohn Gottes und der Richter der Welt zu sein. Seit 1145 verkündigte er als Wanderprediger in der Bretagne und Gascogne das unmittelbar bevorstehende Weltende und eiferte gegen die Verweltlichung der Priester und Mönche. Obwohl er Laie und des Lesens unkundig war, zelebrierte E. die Messe. Aus seinen Anhängern wählte E. Engel und Apostel und ordinierte sie zu Bischöfen und Erzbischöfen. Er plünderte mit den Seinen Klöster und Kirchen und soll das erbeutete Gut mit ihnen in wilden Ausschweifungen vergeudet haben. Die Sekte wurde verfolgt und gegen sie auch bewaffnete Macht aufgeboten. E. hielt sich mit seinen Anhängern in Wäldern verborgen, wurde aber 1148 mit einigen seiner Apostel in der Champagne festgenommen. Man brachte sie zur Aburteilung vor die in Reims unter dem Vorsitz Eugens III. tagende Synode. Auf die Frage des Papstes, wer er sei, antwortete E.: »Is qui venturus est iudicare vivos et mortuos.« Er machte auf die Versammlung den Eindruck eines Geistesgestörten und wurde nur zu Kerkerhaft verurteilt, während mehrere seiner Anhänger den Feuertod erlitten. Bald darauf ist E. im Gefängnis gestorben. Mit dem Tod ihres Stifters erlosch die Sekte.

Lit.: Christoph Ulrich Hahn, Gesch. der Ketzer im MA 1, 1845, 463 ff.; - Johann Karl Ludwig Gieseler, Lehrbuch der KG II/2, 18484, 532 ff.; - Ignaz v. Döllinger, Btrr. z. Sektengesch. des MA I, 1890, 101 ff.; - Karl Müller, KG I, 1892, 495 f.; - Arthur de la Borderie, Histoire de Bretagne III, Rennes 1899; - Thomas de Cauzons, Histoire de l'inquisition en France I, Paris 1909; - L. Spätling, De Apostolicis, München 1947, 67 ff.; - Arno Borst, Die Katharer, 1953, 87 f.; - Norman Cohn, The Pursuit of the Millennium, London 1957, 38 ff.; - Hefele-Leclercq V, 827 ff.; - Catholicisme IV, 278 f.; - DThC V, 134 ff.; - DHGE XV, 519; -LThK III, 1169 f.; - NCE V, 453 f.; - RE V, 575 f.; - RGG II, 726.

Friedrich Wilhelm Bautz

Literaturergänzung:

Jean-Christophe Cassard, Eon de l’Etoile, ermite et hérésiarque breton du XIIe siècle, in: Mémoires de la Société d’Histoire et d’Archéologie de Bretagne 57 (1980), S. 171-198.

LEXMA

Eon (Eudo) v. Stella (E. de l'Étoile), bret. Ketzer, † nach 1148. E. war einer der charismat. kirchenreformer. Wanderprediger wie etwa Heinrich v. Lausanne, Petrus v. Bruis, Tanchelm oder Arnold v. Brescia, die in der 1. Hälfte des 12. Jh. vielerorts die Christenheit erregten und die kirchl. Autoritäten auf den Plan riefen. Angesichts der wirren Nachrichten über E. hat sich bislang kein klares Bild seiner Persönlichkeit und Lehre ergeben. Lokale Geschichtsforscher haben in ihm einen schreibunkundigen Bauern, sogar einen letzten Druiden, einen Hexer, einen Katharer oder gar einen Kommunisten - avant la lettre - sehen wollen. Nach den uns vorliegenden Quellenzeugnissen (v. a.: Otto v. Freising, Gesta Friderici I 46/47; Wilhelm v. Newburgh, Hist. rer. Anglic. I 19; Chron. Britannicum ad a. 1145, ed. Bouquet 12, 558) entstammte E. einer Adelsfamilie aus der Gegend von Loudéac in der östl. Bretagne (dép. Côtes-du-Nord). Eremit geworden und zugleich Wanderprediger, scharte er zahlreiche Anhänger um sich, denen ebenso bußfertige Gesinnung wie luxuriöser Lebenswandel und v. a. Kirchenkritik (mit gewaltsamen Übergriffen gegen kirchl. Einrichtungen) zugeschrieben wurde. Vom Ebf. v. Reims gefangengesetzt und der von Papst Eugen III. präsidierten Synode v. Reims 1148 vorgeführt, muß es zu jenem denkwürdigen Auftritt gekommen sein, der Zeitgenossen wie spätere Historiker an der geistigen Zurechnungsfähigkeit E.s zweifeln ließ: Auf die Frage, wer er sei, antwortete E. (in Anspielung auf die Exorzismus-Formel »Per eum qui venturus est«): »Ich bin Eun, der da kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten«. Zur Bewandtnis eines gabelförmigen Stabes in seiner Hand erklärte er: Kehre er die beiden Enden nach oben, dann gehörten Gott zwei Drittel und ihm, E., ein Drittel der Welt, drehe er den Stab um, sei die Aufteilung der Welt umgekehrt; da brach, nach dem Bericht Wilhelms v. Newburgh, die Synode in Gelächter aus. E. wurde Abt Suger v. St. Denis zu lebenslanger Klosterhaft überstellt und soll bald gestorben sein. Seine Anhänger wurden auf Initiative des Bf.s v. St-Malo, Jean de Châtillon, erbarmungslos verfolgt und teilweise hingerichtet.

J.-P. Leguay

Literatur

  • A. Borst, Die Katharer, 1953, 87f.
  • N. Cohn, Les Fanatiques de l'Apocalypse, 1962, 43-49
  • J.B. Russell, Dissent and Reform in the Early MA, 1965, 118-124
  • M. Lambert, Medieval Heresy, 1977, 59f. [dt. Ausg., 1981, 96f.]
  • J.C. Cassard, E., ermite et hérésiarque breton, Mém. de la Société d'Hist. et d'Archéologie de Bretagne 57, 1980, 171-198
  • G. Devailly, Hist. religieuse de la Bretagne, 1980.
  • J.-P. Leguay: Eon von Stella. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 3. Artemis & Winkler, München/Zürich 1986, ISBN 3-7608-8903-4, Sp. 2040 f.
  • Friedrich Wilhelm Bautz: EUDO de la Stella (Éon de l'Étoile). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1549–1549.

Einzelnachweise