Szymon Syrkus
Szymon Syrkus (*24. Juni 1893 in Warschau; † 8. Juni 1964 in Warschau) war ein polnischer Architekt und Hochschullehrer. Seine Frau war die Architektin Helena Syrkus.
Leben
Syrkus wurde in Grodno im damals russisch besetzten Polen als Sohn eines Rabbis geboren. Nach dem Umzug der Familie nach Warschau machte er dort 1910 seinen Schulabschluss. Syrkus studierte dann Architektur in Wien und Graz. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wechselte er an die Architekturfakultät nach Riga. Als die Universität von Riga nach Moskau evakuiert wurde, setzte auch Syrkus sein Studium in der russischen Hauptstadt fort. Dort traf der 25-Jährige Vertreter der russischen Avantgarde, wie Moisej Jakowlewitsch Ginsburg[1] und El Lissitzky. Im Jahr 1918 wechselte er erneut seinen Studienplatz und kehrte nach Warschau zurück. Auch hier konnte er wegen des Anrückens der Roten Armee 1920 sein Studium nicht abschliessen, erneut erfolgte ein Wechsel - diesmal nach Krakau, wo er sich an der Kunstakademie bei Andrzej Pronaszko[2] für Malerei und bei Adolf Szyszko-Bohusz für Architektur immatrikulierte. Erst 1922 legte er in Warschau seine Diplomprüfung als Architekt ab. Von 1922 bis 1924 hält er sich in Berlin, in Weimar und in Paris auf. In Weimar kam er mit Bauhaus-Architekten in Kontakt, in Paris arbeitete er bei Gustave Umdenstock[3] an Bahnhofsprojekten für Indochina.
Zwischenkriegszeit
Nach seiner Rückkehr nach Warschau im Jahr 1924 engagierte Syrkus sich in der avantgardistischen Gruppe BLOK, von deren Gründern Mieczysław Szczuka und Teresa Żarnower er fasziniert war. Nach der Auflösung von BLOK gründeten einige deren Mitglieder 1926 die neue Architektur-Gruppe Praesens. Syrkus konnte wichtige Architekten der Zeit als Mitglieder gewinnen, darunter Bohdan Lachert, Józef Szanajca und Stanisław Brukalski.
W roku 1925 zaprojektował i zrealizował budynek Narodowej Służby Zdrowia w Warszawie. Zakładu Ubezpieczeń Społecznych.
Kurz nach Gründung des Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM) wurde Praesens im Jahr 1928 von Sigfried Giedion zur polnischen Vertretung der CIAM ernannt. In der nun der folgenden Zeit der Zusammenarbeit mit CIAM enstanden enge persönliche Kontakte von Syrkus zu Le Corbusier, Walter Gropius, Ernst May und Cornelius van Eesteren. Im Jahr 1928 heiratete Syrkus auch seine Frau Helena, geb. Niemirska.
Das Ehepaar Syrkus - beide politisch linksgerichtet - engagierte sich im sozialen Wohnungsbau. Die Warschauer Wohnungsbaugenossenschaft WSW erteilte ihnen 1928 durch Vermittlung von Teodor Toeplitz den Auftrag, eine Arbeitersiedlung in Rakowiec zu planen. Weitere Bauten entstanden. 1934 stellten Syrkus und Jan Olaf Chmielewski das Projekt „Warszawa funkcjonalna“ (Funktionelles Warschau) bei der CIRPAC-Gruppe in London vor.
Zweiter Weltkrieg
Trotz der Einrichtung des Gettos in Warschau im Jahr 1940 blieb das Ehepaar Syrkus in ihrer Wohnung leben und setzte die Arbeit zur Entwicklung neuer Wohnsiedlungen fort. Sie gründeten in Żoliborz das Atelier für Architektur und Städtebau PAU (Pracownia Architektoniczono-Urbanistyczna), das zunächst noch legal Wohnsiedlungen plant. Am 30. Oktober 1942 wurde Syrkus im PAU-Büro verhaftet und nach Auschwitz-Birkenau verbracht. Dort wurde er zu seinem Glück als Pole und nicht als Jude registriert. Zunächst musste er schwere körperliche Arbeit u.a. in der Kiesgrube leisten, danach erhielt er eine Tätigkeit im Baubüro des KZ. Dank dieser Tätigkeit überlebte er bis zur Evakuierung des Lagers am 18. Januar 1945. Er gehörte zu den rund 60.000 Häftlingen, die kurz vor Eintreffen der Roten Armee zu Fuss Richtung Bayern in Marsch gesetzt wurden. Syrkus arbeitete zunächst vom KZ Leonberg aus im Presswerk Leonberg der Messerschmitt AG und wurde dann in wechselnden Lagern (Kaufering, Landsberg und Mettenheim) gefangen gehalten. Am 3. Mai 1945 wurde er in Mettenheim von us-amerikanischen Einheiten befreit.
Nachkriegszeit
Po wojnie uczestniczył w pracach nad koncepcją urbanistyczną odbudowy Warszawy. Za największe osiągnięcie okresu powojennego uważa się osiedle WSM na Kole, rozpoczęte w roku 1947. Przy budowie osiedla zastosowano nowatorską technologię budowy ścian zewnętrznych z bloków pianobetonu z gotową betonową warstwą licową. Osiedle to – układ urbanistyczny i zespół budowlany z zielenią - zostało wpisane do rejestru zabytków w dniu 9 listopada 1992 pod numerem 1537. W tej samej technologii Syrkusowie zaprojektowali też osiedle na warszawskiej Pradze. After the war he participated in the work on the reconstruction of Warsaw's urban concept. The greatest achievement of the postwar settlement is considered to WSM on the Circle, started in the year 1947. In the construction of residential uses innovative technology to the construction of the external walls of the foam concrete blocks with a layer of concrete ready-ible. This housing estate - urban layout and team building with greenery - is entered in the register of monuments on November 9 1992 under the number 1537. The same technology also Syrkusowie designed estate in Praga.
W roku 1949 Szymon Syrkus został mianowany profesorem Wydziału Architektury Politechniki Warszawskiej.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Moisej Jakowlewitsch Ginsburg (1892–1946) war ein sowjetischer konstruktivistischer Architekt und Städteplaner
- ↑ Andrzej Pronaszko (1888-1961) war ein polnischer Maler und Hochschullehrer
- ↑ Gustave Umbdenstock (1866-1940) war ein französischer Architekt
Literatur
- Niels Gutschow, Barbara Klain, Vernichtung und Utopie. Stadtplanung Warschau 1939-1945, Junius-Verlag, ISBN 3-88506-223-2, Hamburg 1994, S. 168 ff.