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Grabbeplatz

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Grabbeplatz
ehemals Mühlen-, Parade- bzw. Friedrichsplatz
Platz in Düsseldorf
Grabbeplatz
Mühlenplatz (heute Grabbeplatz) um 1800
Basisdaten
Ort Düsseldorf
Ortsteil Stadtmitte
Neugestaltet voraussichtlich 2013
Einmündende Straßen Mühlenstraße, Königsallee
Bauwerke Kunsthalle
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Platzgestaltung Grünfläche


Der Grabbeplatz in Düsseldorf war ursprünglich der Mühlenplatz (um 1697), dann der kleine Paradeplatz (um 1800), später der Friedrichsplatz (nach 1805). Seit 1936 heißt der Platz nach dem Dichter Christian Dietrich Grabbe.

Gescnhichte

Mühlenplatz ( um 1697)

Der Platz am Ende der Mühlenstraße hieß nach der alten städtischen Mühle (auch Platzmühle) ursprünglich Mühlenplatz.[1] Die sog. Platzmühle am Mühlenplatz wurde seit dem Mittelalter betrieben. [2]1623 hatte der Gerresheimer und Düsseldorfer Kanonikus Petrus Laer ein Seminar für auswärige Studenten am Mühlenplatz gestiftet.[3]Von 1685-1785 wurde das Haus des Vizeknalzlers Althoven am Mühlenplatz als Gymnasium genutzt.[4] Die Jesuiten betrieben am Mühlenplatz Gymnasium und Seminar.[5][6]

„Es bleibt noch zu erwähnen, dass auf dem Mühlenplatz früherhin die wilden Pferde, welche aus dem Duisberger Walde kamen, eingeritten wurden. Auch führte die Ritterschaft 1697 bei Gelegenheit der Hochzeitsfeier des Prinzen Philippp Wilhelm, eines jüngeren Bruders unseres prachtliebenden Fürsten Johann Wilhelm, hier ein Turnier und Caroussel auf.[7]

Kleiner Paradeplatz (Um 1800)

Als die Garnison den Platz für ihre Paraden benutzte, wurde dieser Paradeplatz genannt.[1]Er galt als einer der „frühesten Paradeplätze Düsseldorfs“.[8]

Der Paradeplatz wurde besonders um 1800 bei den dreitägigen Jahrmärkten in Düsseldorf genutzt, als Schuh- Wochen- und Gemüsemarkt – „die fremden Schuster brachte [dabei]man auf dem ‚kleinen Paradeplatz‘ (Grabbeplatz) unter […] Der Wochen- oder Gemüsemarkt mußte an diesen Tagen auf den kleinen Paradeplatz ausweichen“[9]

Adolph von Vagedes wollte insbesondere den Paradeplatz umgestalten: „Den Paradeplatz, den heutigen Grabbeplatz, wollte er zu einer waagrechten Fläche auffüllen, mit einer Brunnenanlage besetzen und mit der hetigen Heinrich-Heine-Alle [...] mit einer Trepenanlage verbinden“[10]

Friedrichsplatz (nach 1805)

In der nachfranzösischen Zeit wurden Pläte und Straen nach dem Persnlichkeiten des Herrscherhauses umbeannnt. So erhielt der Platz den Namen "Friedrichsplatz"nach dem Prinz Friedrich von Preußen, weil die Strassenecke der Allee von da bis zur Ratingerstraße nach König Friedrich Wilhelm IV in Friedrichstrasse umbenannt wurde.[1][11]


Grabbeplatz (seit 1936)

Seit 1936 wird der Platz nach dem Dichter genannt. [12].[8]Der Grabbeplatz zeigt neben der Andreaskirche, das wilhelminischen Amts- und Landgericht, die Kunsthalle und die Kunstsammlung K20. Dieser befindet sich am Grabbeplatz 5 und wurde nach Entwürfen des Kopenhagener Architekturbüro Dissing + Weitling erbaut und 1986 eröffnet.

„So bietet der Grabbeplatz mit der barocken, 1622-28 entstandenen Andreaskirche und dem Mausoleum, dem wilhelminischen Amts- und Landgericht, der einen Bautypus der 1960er Jahre repräsentierenden städtischen Kunsthalle und der eleganten, postmodernen Kunstsammlung K20 des Landes eine Stilmischung von Bauwerken aus über 350 Jahren.[13].“


Einzelnachweise

  1. a b c H. Ferber:Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf; Herausgegeben vom Düsseldorfer Geschichtsverein; Verlag C. Kraus, 1889, Teil I, S. 84
  2. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614-1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 104.
  3. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614-1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 240–241.
  4. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614-1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 240 f.
  5. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614-1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 82.
  6. Hugo Weidenhaupt:Register und Zeittafel zum Gesamtwerk. Düsseldorf. Band 4. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34224-4, Mühlenplatz (Grabbeplatz) I/182, 195, II 82, 104, 205, 240f.
  7. H. Ferber:Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf; Herausgegeben vom Düsseldorfer Geschichtsverein; Verlag C. Kraus, 1889, Teil I, S. 85
  8. a b Boris Becker:Düsseldorf in frühen Photographien 1855-1914, Schirmer/Mosel, München 1990. Tafel 57
  9. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614-1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 182.
  10. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614-1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 372.
  11. Peter Hüttenberger: Die Industrie- und Verwaltungsstadt (20. Jahrhundert) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34223-6, S. 545.
  12. http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/stadtgeschichte/gestern_heute/19_bilddokumentation.shtml
  13. http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/stadtgeschichte/gestern_heute/19_bilddokumentation.shtml

Literatur

  • Ferber, Theil I, S. 84-85.
  • Boris Becker:Düsseldorf in frühen Photographien 1855-1914, Schirmer/Mosel, München 1990. Tafel 58
  • Boris Becker:Düsseldorf in frühen Photographien 1855-1914, Schirmer/Mosel, München 1990. Tafel 59
  • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614-1900) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2. Schwann, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 543, 562.
  • Peter Hüttenberger: Die Industrie- und Verwaltungsstadt (20. Jahrhundert) Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34223-6, S. 86, 559.

Literatur

  • Hugo Weidenhaupt:Register und Zeittafel zum Gesamtwerk. Düsseldorf. Band 4. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-491-34224-4, Friedrichsplatz (Grabbeplatz) II/506, 523, 564, 582, 590, III/347, 358, 545. Grabbeplatz I/189, II/182, 372, 564, 582f., 590. Paradeplatz (Grabbeplatz) II/182, 372. Mühlenplatz (Grabbeplatz) I/182, 195, II 82, 104, 205, 240f.