Schwert
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Fig. 1-3: Xiphos, Fig. 4: Machaira |
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Fig. 5: Deutsches Schwert, Fig. 6: Zweihänder, Fig. 7: Eselshuf, Fig. 8: Dt. Schwert mit Korb, Fig. 9: "Klinge des Cid" |
das Schwert ist eine Hieb- und Stichwaffe mit meist gerader Klinge. Schwerter sind in den meisten antiken und mittelalterlichen Kulturen zu finden, sowohl im abendländischen als auch im orientalischen und ostasiatischen Kulturraum. Erste Schwertfunde existieren bereits aus der frühen Bronzezeit, wie Funde z.B. aus Griechenland (Mykene, Sparta) und Nordeuropa sowie viele antike Abbildungen belegen. Allerdings waren die Schwerter dieser Periode auf Grund der geringen Materialhärte wohl weniger zum Kampf geeignet und hatten vorwiegend rituelle und repräsentative Bedeutung. Wesentliche Bedeutung als Waffe erhielt das Schwert erst mit dem Beginn der Eisenzeit, da Eisen und insbesondere Stahl eine wesentlich größere Härte als Bronze aufweist. Erste Funde eiserner Schwerter finden sich zur Hallstattzeit, sowohl in Nord- als auch in Südeuropa. Obgleich auch zu Beginn der Eisenzeit die Hauptwaffe der Soldaten (z.B. griechische Hopliten und römische Legionäre) weiterhin die Lanze war, erlangte das Schwert insbesondere in der römischen Armee in der Form des Kurzschwertes (Gladius) Bedeutung.
Auch bei den germanischen Stämmen der Völkerwanderung hatte das Schwert eine herausragende Bedeutung als Waffe und behielt diese auch im Verlaufe des Mittelalters. Die Bedeutung des Schwertes in den Gesellschaften der Völkerwanderungszeit wird besonders deutlich in der herausragenden Stellung, die Schwerter in den meisten mythologischen Erzälungen des frühen und hohen Mittelalters spielen. So findet sich beispielsweise in der Artussage das Schwert Excalibur, im Niebelungenlied Siegfrieds Schwert Balmung. Die gesellschaftliche Bedeutung spiegelt sich auch darin wieder, daß Schwerter in vielen feudalen Zeremonien eine wesentliche Rolle spielen (Königskrönung, Schwertleite).
Mit dem Aufkommen zunehmend schwererer Rüstungen mußten auch die Waffen angepaßt werden um die Panzerung zu durchbrechen. Aus den ursprünglich verhältnismäßig kurzen Schwertern (ca. 0,8 m) entwickelten sich zunächst Langschwerter (ca. 1,1 m) und später Zweihänder, die mit einer Länge von rund 1,6 m in etwa der größe eines durchschnittlichen Mannes entsprachen. Die Wucht eines solchen Langschwertes oder Zweihänders konnte auch ohne die Panzerung zu durchbrechen immense innere Verletzungen hervorrufen.