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Benzol

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Strukturformel
Datei:Benzol.jpg
Benzol
Allgemeines
Name Benzol
Summenformel C6H6
Andere Namen Benzen
Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit
CAS-Nummer 71-43-2
Sicherheitshinweise
Datei:Gefahrensymbol X.png
krebserregend
R- und S-Sätze R 45-11-23/24/25
S 53-45
Handhabung Der Stoff ist mit besonderer Vorsicht zu handhaben
Lagerung bei +15 bis +25°C
MAK ?
LD50 (oral, Ratte) 930 mg/kg
LDLO (oral, Mensch) 50 mg/kg
Weitere Informationen Hier Internetlink einfügen
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Farbe farblos
Dichte 0,88 g/cm³ (20°C)
Molmasse 78,11 g/mol
Schmelzpunkt (5,5 °C)
Siedepunkt (80,1 °C)
Dampfdruck 110hPa (20 °C)
Brechungsindex nD 1,5011
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit 1,7 g/l Wasser
Gut löslich in unpolare Lösungsmitteln
Schlecht löslich in polaren Lösungsmitteln
Unlöslich in ?
Analytik
Klassische Verfahren ?

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Benzol (Benzen, "Cyclohexatrien", engl.: Benzene) ist eine klare, farblose und stark lichtbrechende Flüssigkeit. Benzol wurde 1825 von Michael Faraday entdeckt. 1861 stellte Johann Josef Loschmidt die erste korrekte Strukturformel des Benzols auf, welche der deutsche Chemiker August Kekulé 1865 als Anregung für seine Kekulé-Formel (siehe Abbildung) übernahm. Benzol ist das einfachste aromatische Molekül.

Benzol ist stark giftig und krebserzeugend (karzinogen), nicht nur wenn es verschluckt wird: Es kann auch über die Haut oder beim Einatmen in den Körper aufgenommen werden. Früher wurde es häufig als Lösungsmittel verwendet, dazu darf es heute nur noch in Ausnahmefällen verwendet werden. Es kann oft durch das weniger gefährliche Toluol ersetzt werden.

Benzol ist leicht entzündlich und brennt an der Luft mit gelber, stark rußender Flamme.

Da in der systematischen chemischen Nomenklatur die Endung -ol für Alkohole verwendet wird, ist die in Deutschland meist verwendete, historisch bedingte Bezeichnung Benzol irreführend; der Name Benzen gibt den ungesättigten Charakter des Kohlenwasserstoffs besser wieder.

Benzolring

Jedes Kohlenstoffatom verfügt über vier Valenzelektronen, von denen zwei das Atom mit dem benachbarten C-Atom verbinden. Die verbleibenden sechs π-Elektronen ergeben formal drei π-Bindungen, wie sie durch die Doppelbindungen der Strukturformel ausgedrückt werden. In der Realität bilden die sechs π-Elektronen aber vielmehr eine negative delokalisierte Ladungswolke (delokalisiertes 6-π-Elektronensystem) über und unter der Ebene des Kohlenstoffrings. Kekulé drückte diesen Umstand der Mesomerie durch die zwei Strukturformeln aus, die jeweils nur einen Extrempunkt der Ladungswolke symbolisieren. Aufgrund der Mesomerie ist der Kohlenstoffring stabiler als das hypothetische Cyclohexatrien mit stabilisierten Doppelbindungen. In der vereinfachten Schreibweise wird der Kohlenstoffring heute als Sechseck und die Elektronenwolke als einbeschriebener Kreis dargestellt.

Siehe auch: Naphten

Verwendung

Benzol wird in der Industrie als Ausgangstoff für viele Chemikalien verwendet (z.B. Anilin, Nitrobenzol, Styrol, Nylon, Synthesekautschuk, Kunststoffe, waschaktive Stoffe, Phenol, Insektizide, Farbstoffe u.v.a.). Als Lösungsmittel für Kautschuklacke, Wachse, Harze, Öle wird es zunehmend durch weniger giftige Lösungsmittel verdrängt.