Brandis
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 20′ N, 12° 37′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Leipzig | |
Höhe: | 137 m ü. NHN | |
Fläche: | 34,89 km2 | |
Einwohner: | 9744 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 279 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04821 | |
Vorwahl: | 034292 | |
Kfz-Kennzeichen: | L, BNA, GHA, GRM, MTL, WUR | |
Gemeindeschlüssel: | 14 7 29 070 | |
Stadtgliederung: | 4 Ortschaften | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 3 04821 Brandis | |
Website: | www.stadt-brandis.de | |
Bürgermeister: | Andreas Dietze (parteilos) | |
Lage der Stadt Brandis im Landkreis Leipzig | ||
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Brandis ist eine Stadt im sächsischen Landkreis Leipzig, etwa 20 km östlich von Leipzig. Sie erstreckt sich im Osten der Leipziger Tieflandsbucht und entstand aus dem Zusammenschluss von Beucha und der Stadt Brandis am 1. Januar 1999.
Geografie und Verkehr

Brandis liegt südlich der B 6 und nördlich der A 14. Diese ist über die Abfahrt Naunhof (ca. 4 km) erreichbar. Leipzig liegt ca. 18 km westlich und die Stadt Wurzen ca. 15 km östlich der Gemeinde. Die Bahnstrecke (Leipzig–)Borsdorf–Döbeln–Coswig(–Dresden) verläuft durch Beucha. 1898 und 1911 wurde in zwei Abschnitten die 2006 für den Personenverkehr eingestellte Bahnstrecke Beucha–Trebsen eröffnet.
Die Landschaft wird geprägt durch den 179 m hohen Kohlenberg mit seiner waldreichen Umgebung. Der Ortsteil Waldsteinberg liegt mitten in dieser waldreichen hügeligen Landschaft. Die Gemeinde Beucha wird durch die weithin sichtbare Bergkirche geprägt. Im Stadtgebiet befinden sich auch mehrere Granitporphyrsteinbrüche. In diesem wurden unter anderem auch die Steine für das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig gebrochen.
Ortsteile
- Beucha mit Kleinsteinberg und Wolfshain
- Brandis
- Polenz
- Waldsteinberg
Geschichte
Die Stadt Brandis wurde erstmals 1121 urkundlich erwähnt. Im Jahr 1150 bekam die Siedlung Marktrechte. Seit dem 13. Jahrhundert werden in der Gegend Steine abgebaut. Die Bergkirche in Beucha wird 1280 erstmals erwähnt. Unter dem Dreißigjährigen Krieg hatte die Stadt sehr zu leiden. Über die Hälfte der Bevölkerung verlor ihr Leben.
Das von 1700 bis 1727 gebaute barocke Stadtschloss war der Nachfolgebau des Schlosses, das 1696 beim größten Stadtbrand teilweise zerstört wurde. 1938 wurde im Ortsteil Polenz ein Militärflugplatz gebaut. Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde am 1. Januar 1999 aus der Stadt Brandis und der Gemeinde Beucha die neue Stadt Brandis gebildet.[2]
Stadtrat nach der Kommunalwahl 2009
Gedenkstätten
- Sowjetischer Ehrenhain auf dem Alten Friedhof mit Sammel- und Einzelgrabstätten für 147 sowjetische Kriegsgefangene, vier Kriegsgefangene aus Beucha und Borsdorf sowie 90 Frauen und Männer, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit in Wurzen und Zschadraß wurden
Wirtschaft
Solarkraftwerk Waldpolenz

Auf einer 110 Hektar (200 Fußballfelder) großen Fläche des ehemaligen sowjetischen Militärflugplatzs entstand von April 2007 bis Ende 2009 das Photovoltaikkraftwerk „Waldpolenz“. Die Anlage aus Dünnschicht-Modulen des Herstellers First Solar sowie Wechselrichtern von SMA Solar war zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme im August 2009 die größte deutsche Photovoltaik-Anlage und die zweitgrößte Anlage weltweit.[3] In der Liste aller Solaranlagen weltweit stand es selbst 9 Monate später noch auf dem achten Platz.[4].
Das Kraftwerk, das von dem rheinland-pfälzischen Betreiber juwi Solar gebaut wurde, hat eine Spitzenleistung von 40 MW und soll jährlich 40 Millionen Kilowattstunden Strom aus Sonnenlicht produzieren. Mit der gewonnenen Energie können rund 10.000 Haushalte versorgt werden. Das Solarkraftwerk wird damit jährlich rund 25.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) einsparen. Der Bau des Solarkraftwerks kostete rund 130 Millionen Euro und wurde über einen Solarfond sowie von der Sachsen LB finanziert.[5]
Fachklinikum
Das Fachklinikum Brandis[6] ist eine Rehabilitationsklinik für Orthopädie, Rheumatologie, Psychosomatik und Neurologie. Die Hyperbare Sauerstofftherapie kann in einer der modernsten Druckkammern Deutschlands durchgeführt werden. Die Ganzkörperkältekammer stellt eine wesentliche Bereicherung des umfangreichen Therapiespektrums dar.

Sehenswürdigkeiten
- Barockschloss Brandis
- Evangelische Stadtkirche mit barocker Ausstattung
- Donat-Orgel in der Stadtkirche von 1703
- Bürgerschule, heute Gymnasium
- Parkschlösschen, ehemals Restaurant mit Saal
- Ost- und Westbruch am Kohlenberg, beide Steinbrüche bieten Möglichkeiten zum Felsklettern[7]
- Bergkirche Beucha
- Katholische Kirche Beucha
- Schloss Polenz, heute Seniorenresidenz
Partnergemeinden
Literatur
- Stadt Brandis: Brandis. Geschichte einer sächsischen Kleinstadt. Beucha 1996, ISBN 3-930076-38-1.
- Cornelius Gurlitt: Brandis. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 19. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (1. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1897, S. 23.
Weblinks
- Internetportal der Stadt Brandis
- Brandis im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ Strom von 210 Fußballfeldern Artikel in der Märkische Oderzeitung vom 20. August 2009
- ↑ Large-scale photovoltaic power plants ranking 1 - 50 auf pvresources.com (in Englisch), abgerufen am 9. April 2010
- ↑ www.markenpost.de: Sachsen-LB will Geschäft mit Öko-Energie ausbauen
- ↑ Website Fachklinikum Brandis
- ↑ Kletterinformationen