Malaysia
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Wahlspruch: "Bersekutu Bertambah Mutu", Malaiisch, "Einheit ist Stärke" | |||||
Amtssprache | Bahasa Melayu | ||||
Hauptstadt | Kuala Lumpur | ||||
Regierungssitz | Putrajaya | ||||
Staatsform | Konstitutionelle Wahlmonarchie | ||||
König | Tuanku Syed Sirajuddin | ||||
Premierminister | Abdullah Ahmad Badawi | ||||
Fläche | 329.750 km² | ||||
Einwohnerzahl | 22.662.365 | ||||
Bevölkerungsdichte | 69 Einwohner pro km² | ||||
BIP/Einwohner | 4.151 US-$ (2004) | ||||
Unabhängigkeit | von Großbritannien am 31. August 1957 | ||||
Währung | Ringgit | ||||
Zeitzone | UTC+ 8 h | ||||
Nationalhymne | Negara Ku | ||||
Kfz-Kennzeichen | MAL | ||||
Internet-TLD | .my | ||||
Vorwahl | +60 | ||||
Malaysias Lage in Asien | |||||
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Malaysia (Persekutuan Tanah Malaysia, Federation of Malaysia, Malaysische Föderation, in Österreich auch Malaysien genannt) liegt in Südostasien.
Geographie
Malaysia grenzt im Norden an Thailand, im Nordosten umschließt es Brunei, im Süden grenzt es an Singapur und Indonesien. Es umfasst den (südlichen) Hauptteil der malaiischen Halbinsel, Malakka-Halbinsel genannt, sowie den Nordteil von Borneo, auf dem auch Brunei liegt. Dieser Inselbereich unterteilt sich in die malaiischen Staaten Sabah und Sarawak.
Klima
Die vier Klimadiagramme ergeben ein West-Ost-Profil: Kuala Terengganu und Kuala Lumpur auf der Malakka-Halbinsel (West-Malaysia), Sandakan und Kuching auf Borneo (Ost-Malaysia).
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Siehe auch: Nationalparks in Malaysia, Liste der Städte in Malaysia
Bevölkerung
- Bevölkerungswachstum: 2,00 % (2004)
- Lebenserwartung: 72 Jahre (2004)
- Säuglingssterblichkeit: 23 pro Tausend (2004)
- Alphabetisierung: m 92,4 %, w 85,4 %, ges 88,9 % (2003)
- Ethnische Gruppen: Malaien (53 %), Chinesen (26 %), Ureinwohner (12%), Inder (7,7 %), andere (1,2 %)
- Sprachen: Malaiisch (Bahasa Melayu), andere austronesische Sprachen, Chinesisch, Indisch (vor allem Tamil)
Religion
Der Islam, zu dem etwa 60% der Bevölkerung gehören, ist Staatsreligion. Nach der Verfassung des Landes sind alle ethnischen Malaien von Geburt automatisch Muslime. Ein Abfallen vom Islam wird de facto mit Freiheitsstrafe bestraft. Die Chinesen sind meist Buddhisten (19,2 %) oder hängen anderen chinesischen Religionen wie Daoismus und Konfuzianismus an (2,6 %). Christen (9,1 %) gibt es in allen ethnischen Gruppen. Die Inder sind überwiegend Hindus (6,3 %). Muslime werden gegenüber Angehörigen anderer Religionen bewusst staatlich bevorzugt. Christliche Presse kann nur unter Schwierigkeiten veröffentlicht werden. Der Bau von Kirchen wird nur mit grossen Einschränkungen genehmigt. Im Osten Malaysias gibt es jedoch auch eine Minderheit von christlichen Malayen die im 16. Jhd von Spaniern christianisiert wurden und ihrer Religion bis heute treu geblieben sind.
Islam in Malaysia (englische wikipedia)
Der Islam ist Staatsreligion in Malaysia, obwohl nur rund 60 % der Bevölkerung muslimisch ist. 52 % der Muslime sind Malaien. Die restlichen 8 % teilen sich wohl in zum Islam konvertierten Chinesen und Indern auf. Der Islam in Malaysia ist weitaus konservativer als in Indonesien; jedoch durchaus liberaler als in arabischen Ländern. Bis in die 70er Jahre des 20.Jhd's waren die Malaysischen Muslime bekannt für ihre Liberalität. Der Islam ist die vorherrschende Religion in Malaysia. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts setzte eine große Islamisierungswelle ein und fand vor allem bei der jungen Generation auf dem Land Anklang. Dabei darf man "Islam" nicht nur als Glaubensrichtung verstehen, sondern als Lebensart, die das religiöse, private, wirtschaftliche und politische Leben umfasst. Außerdem ist das Verständnis der islamischen Lebensart durch die Kultur des jeweiligen Landes geprägt: In Malaysia fließen spirituelle Elemente aus Hinduismus, Animismus, Schamanismus oder Buddhismus ein.
Das Wechselspiel zwischen Religion und Politik und die Verflechtung beider Bereiche miteinander ist kompliziert in Malaysia: Die Muslime in der Bevölkerung akzeptieren diese Verflechtung nicht nur, sondern verlangen von Politikern das, was sie als korrekte islamische Lebensführung und Rhetorik erachten. Als Mahatir 1981 an die Regierung kam, nahm er den Wunsch der Bevölkerung nach der Islamisierung des öffentlichen Lebens in seine Politik auf: Die Regierungspartei sorgte für die kulturelle Institutionalisierung des Islam, richtete Koranschulen ein und stärkte die klerikalen Traditionen. Doch auch die größte Oppositionspartei nennt sich die "Islamische Partei Malaysias" (PAS).
Die Forderung nach demokratischen Reformen verbindet sich in diesem Fall also gerade nicht mit "Westlichkeit" - natürlich gibt es auch andere, nicht-islamische Gruppierungen, wie z.B. die multiethnische Reformbewegung "reformasi", für die das weniger zutrifft. Diesen nicht-islamischen Bewegungen wird oft westliche "Verdorbenheit" vorgeworfen - auch von den regierungskritischen Gruppen.
Da die öffentliche Diskussion um politische Themen so gut wie gar nicht in den Massenmedien stattfinden kann - kritische Zeitungen und Magazine werden einfach verboten oder in ihrer Auflage stark eingeschränkt - verlagert sie sich in die Moscheen und Gebetsräume. Die Zweischneidigkeit der Religionsausübung zeigt sich in einem skurrilen Beispiel, dem "Verbot der zwei Imame". Es ist Sitte, dass der Imam vor dem Freitagsgebet eine Ansprache zu allgemeinen Themen hält. Dieses Forum wurde genutzt: In manchen Provinzen predigten nun zwei Imame gleichzeitig verschiedene politische Auffassungen, jeweils eine Schar von Gläubigen der gleichen Meinung um sich versammelnd. Auch wenn diese Praxis nun verboten ist, gibt es noch viele andere Wege, politische Meinungen zu verbreiten. Taxifahrer z.B. nutzen die Popularität dieses Verkehrsmittels und beschallen ihre Fahrgäste während der Fahrt nicht mit Musik, sondern mit politischen Reden. Eine zunehmend wichtige Rolle bei der Suche nach Möglichkeiten zur freien Meinungsäußerung spielt auch das Medium Internet.
Islam steht in Malaysia einerseits für den Ruf nach Demokratisierung und Pluralisierung und andererseits für die Dominanz und die Intoleranz gegen Nicht-Muslime, Frauen und gegen Kritik an traditionellen islamischen Werten
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Malaysias
Die malaiische Halbinsel wurde zu einem großen Handelszentrum in Südostasien, als der Handel zwischen China und Indien zu florieren begann. Damals begann in der Straße von Malakka ein reges Treiben. Die ersten malaiischen Königreiche entstanden von Häfen, die im 10. Jahrhundert gegründet worden waren. Die wichtigsten frühen Königreiche waren Langkasuka und Lembah Bujang in Kedah, sowie Beruas und Gangga Negara in Perak und Pan Pan in Kelantan. Der Islam kam im 14. Jahrhundert in Terengganu an. Im frühen 15. Jahrhundert wurde das Sultanat von Malakka gegründet. Durch seinen Wohlstand zog es das Interesse von Portugal auf sich. Der Hafen wurde dann ein Zentrum der Kolonialisierung durch die Niederländer und die Briten.
Die britische Kronkolonie Straits Settlements wurde im Jahre 1826 gegründet und England gewann schrittweise die Kontrolle über den Rest der Halbinsel. Zu den Straits Settlements gehörten Penang, Singapur und Malakka. Penang war im Jahre 1786 durch Kapitän Francis Light gegründet worden und diente als Militär- und Handelsbasis. In seiner Bedeutung wurde es bald von Singapur überholt, das im Jahre 1819 durch Sir Stamford Raffles gegründet wurde. Malakka war nach dem englisch-niederländischen Vertrag von 1824 endgültig in britischem Besitz. Die Kolonie wurde durch die Britische Ostindien-Kompagnie mit Sitz in Kalkutta regiert, bis deren Sitz 1867 nach London verlegt wurde.
Zur etwa gleichen Zeit wurde die britische Politik gegenüber den malaiischen Staaten immer aggressiver. Innerhalb von wenigen Jahren kamen mehrere malaiische Staaten an der Westküste der Halbinsel unter britische Kontrolle. Auf Betreiben der Händler, die in den Kronkolonien saßen, mischte sich die Regierung in die Angelegenheiten der zinnproduzierenden Staaten ein. Gleichzeitig hatte die britische Kolonialmacht Bürgerkriege und Störungen durch chinesische Geheimgesellschaften zu befrieden. Die Briten führten mit ihrer Militärmacht eine friedliche Lösung herbei, die die Händler bevorzugte. Mit dem Vertrag von Pangkor im Jahre 1874 wurde der Weg frei für die britische Herrschaft. 1896 wurden die vier Sultanate Pahang, Selangor, Perak und Negeri Sembilan zu den Föderierten Malaiischen Staaten zusammengefasst, die dem Kommissar von Singapur unterstanden. Dieser war auch der Gouverneur der Straits Settlements. Dieser Gouverneur wiederum unterstand dem Kolonialamt in London.
Die anderen Staaten der Halbinsel waren zwar nicht direkt London unterstellt, die Sultane hatten aber britische Berater an ihrem Hof. Die vier nördlichen Staaten Perlis, Kedah, Kelantan und Terengganu waren bis 1909 unter der Kontrolle von Thailand. Das Gebiet des heutigen Staates Sabah war eine Kolonie, die ursprünglich dem Sultan von Sulu gehört hatte. Das riesige Waldgebiet von Sarawak war persönlicher Besitz der Familie Brooke. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das heutige Malaysia durch Japan besetzt. In dieser Zeit wuchs die Unterstützung für die Unabhängigkeit des Landes von der europäischen Kolonialmacht. Die englischen Pläne, eine malaiische Union zu gründen, wurden von vielen Malaien abgelehnt. Sie verlangten ein System, welches die Wünsche der Malaien stärker berücksichtigte, Singapur ausschloss und für die Immigranten nur eine Staatsbürgerschaft vorsah. Die Unabhängigkeit wurde im Jahre 1957 erlangt, unter dem Namen Föderation Malaya. Singapur war nicht enthalten.
Am 16. September 1963 wurde eine neue Föderation unter dem Namen Malaysia gegründet, die die Föderation Malaya sowie die britischen Kronkolonien Singapur, Nordborneo (heute Sabah) und Sarawak umfasste. Die frühen Jahre waren durch territoriale Ansprüche der Nachbarn bestimmt, sowie durch das Ausscheiden Singapurs aus der Föderation im Jahre 1965.
Politik
Seit 1957 regiert das von der United Malays National Organisation (kurz UMNO, auf Malaiisch Pertubuhan Kebangsaan Melayu Bersatu) angeführte Parteienbündnis Barisan Nasional ("Nationale Front") mit einer Zweidrittelmehrheit. Darüber hinaus gibt es die islamistische Partei PAS, die vor allem bei den Regionalwahlen 1999 Stimmenzuwächse verzeichnen konnte, die sozialistische DAP und die Keadilan. Bei den Wahlen im März 2004 erhielt die Regierungskoalition über 90 % der Mandate im Parlament. Dies ist durch die zunehmende Islamisierung der Partei ermöglicht worden.
- Staatsform: Konstitutionelle Monarchie (Parlamentarisch-demokratische Wahlmonarchie). Wahl des Königs alle fünf Jahre aus den Reihen der Herrscher der 9 Sultanate nach Rotationsprinzip
- Staatschef: König Tuanku Syed Sirajuddin (seit 12. Dezember 2001)
- Regierungschef: Abdullah Ahmad Badawi (seit 31. Oktober 2003)
- Parlament: Volksversammlung (Dewan Rakyat) mit zur Zeit 218 für fünf Jahre gewählten Abgeordneten und Länderversammlung (Dewan Negara) mit 70 Mitgliedern. Die letzten Wahlen fanden am 21. März 2004 statt.
Nationalfeiertag: 31. August (Unabhängigkeitstag 1957)
Verwaltungsgliederung
Hauptartikel: Verwaltungsgliederung Malaysias
Staatliche Gliederung: 13 Bundesstaaten (darunter 7 Sultanate) und 3 Bundesterritorien Wilayah Persekutuan auf malaiisch (Kuala Lumpur, der neue Regierungssitz Putrajaya und die Insel Labuan). Die nicht als Sultanate konstituierten Bundesstaaten (Sabah, Sarawak, Penang und Malakka) werden von einem von der Zentralregierung ernannten Gouverneur verwaltet.
Wirtschaft
- Urbanisierung: 58 % (2001)
- BIP: 79,5 Mrd. Euro (2002)
- BIP/Einw.: 3.403 Euro (2002)
- Beschäftigung: Industrie (37 %), Dienstleistungen (47,8 %), Landwirtschaft (15,2 %)
Malaysia ist ein an Bodenschätzen und Rohstoffen (Zinn, Kautschuk, Palmöl, Erdöl) reiches Land. Zudem beheimatet Malaysia die Automobilhersteller Perodua und Proton sowie den Ölmulti Petronas. Seit Beginn der 1980er Jahre erfolgte eine rasante industrielle Entwicklung, die das Land in die Reihe der aufstrebenden »Schwellenländer« und der asiatischen »Tigerstaaten« aufrücken ließ. Malaysia gilt ökonomisch und politisch als eines der stabilsten Länder Südostasiens, in dem die Konvergenz von Tradition und Moderne, Islam und Kapitalismus propagiert wird. Durch diese Neuausrichtung erfuhr das Land einen grundlegenden Wandel von einem zuvor mehrheitlichen Agrarstaat hin zu einem technisierten und kapitalintensiven Industriestandort mit hohem Entwicklungspotenzial. Die ab 1997 auftretende »Asien-Krise« traf allerdings auch Malaysia, doch hat sich die Wirtschaft inzwischen wieder erholt und verzeichnet ein erneutes Wachstum von etwa 5 bis 6 Prozent. Im Jahr 2001 wurden für 61,2 Mrd. Euro Güter importiert und gleichzeitig im Wert von 76,1 Mrd. Euro Güter exportiert.
Kultur

- Der Hibiskus ist die Nationalblume von Malaysia.
- Seit 1999 findet in Sepang bei Kuala Lumpur der Große Preis von Malaysia statt.
Literatur
- Dierk Walter, Kolonialkrieg, Globalstrategie und Kalter Krieg. Die Emergencies in Malaya und Kenya 1948–1960, in: Zeithistorische Forschungen, Heft 1/2005, auch online
- Renate und Stefan Loose, "Malaysia, Brunei und Singapore", Travel-Handbücher, Du Mont Reiseverlag, 704 Seiten, ISBN 3-7701-6117-3 (sehr ausführlicher und aktueller Reiseführer)
Weblinks
http://www.talkmalaysia.com/%FCber-malaysia.html
http://www.malaysia-forum.de http://www.malaysiaforum.de
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