Ernst von Harnack
Ernst Wolf Alexander Oskar von Harnack (* 15. Juli 1888 in Marburg/Lahn; † 5. März 1945 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Politiker und Widerstandskämpfer.
Leben
Er war der Sohn des Akademiemitglieds und Theologen Prof. Adolf von Harnack und des Amalie geb. Thiersch. Nach einjährigem Privatunterricht besuchte er das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin, wo er zu Ostern 1907 das Abitur ablegte. Anschließend studierte er drei Semester Rechtswissenschaften an der Universität Marburg und vier Semester in Berlin. Am 6. Mai 1911 bestand er die erste juristische Prüfung und begann anschließend eine Ausbildung beim Amtsgericht Berlin-Lichterfelde. Vom 1. Oktober 1911 bis 30. September 1912 leistete er als Einjähriger Freiwilliger seinen Militärdienst beim Hus. Rgt. 12 in Torgau. Vom 2. August 1914 bis 15. Mai 1915 nahm er am Ersten Weltkrieg teil und war anschließend beim Zivilbeauftragten in Russisch-Polen tätig.
Seine Beamtenlaufbahn begann er am 8. März 1913, als er als Regierungsreferendar bei der Regierung Oppeln angestellt worden ist. Am 29. Juni 1918 wurde er zum Regierungsassessor im Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung ernannt und am 24. Januar 1921 zum Regierungsrat befördert.
Vom 15. August 1921 bis 9. November 1923 und vom 1. Juni 1924 bis 31. Mai 1925 war er als Landrat im Kreis Hersfeld tätig, zwischenzeitlich war er Landrat in Randow (?). Am 1. Juni 1925 wurde er zum Regierungsvizepräsident in Hannover ernannt. Die gleiche Funktion übernahm Harnack am 1. April 1927 in Köln. Am 8. August 1929 trat er das Amt des Regierungspräsidenten in Merseburg an. Dieses Amt übte er bis zum 21. Juli 1932 aus. Seine Dienstentlassung erfolgte nach dem sogenannten Preußenschlag von Papens am 20. Juli 1932 gegen die sozialdemokratische Regierung unter Otto Braun. Er zog daraufhin nach Berlin.
Harnack wurde 1933 mehrere Wochen inhaftiert, nachdem er versucht hatte, die Mörder für den während der Köpenicker Blutwoche getöteten Reichsbannerführer Johannes Stelling zu finden.
Wegen Teilnahme am Aufstand des 20. Juli 1944 wurde er im März 1945 hingerichtet.
Familie
Er heiratete am 29. März 1916 Änne geb. Wickert, die Tochter des Geheimen Oberbergrats Ernst Wiggert. Mit ihr hatte er zwei Söhne und drei Töchter.