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Porphyr

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Taufschale im Magdeburger Dom aus Porphyr

Porphyr (griech. für purpurfarben) ist der Sammelbegriff für ein Eruptivgestein, das große, gut ausgebildete, in einer feinkörnigen Masse eingebettete Kristalle besitzt. Nach dem Porphyr als typprägendes Gestein ist daher auch das porphyrisches Gefüge benannt.

Entstehung

Diese Besonderheit im Gefüge entsteht, wenn es zu rapiden Veränderungen in den äußeren Bedingungen kommt, etwa wenn langsam auskristallisierendes Material durch einen Austritt aus dem Vulkan plötzlich sehr schnell abgekühlt wird und durch das schnelle Abkühlen am Ausbilden weiterer großer Kristalle gehindert wird. Deshalb finden sich oft Porphyr-Bomben, das heißt äußerlich feinkörnige, kugelgestaltige Steine, die im Inneren gut ausgebildete Kristalle mit Hohlräumen haben, zum Beispiel Schneekopf-Kugeln. Die einzelnen Kristalle, die im ansonsten homogenen Gestein erkennbar sind, werden auch als Einsprenglinge bezeichnet. Das einzige Vorkommen von geschichteten Porphyr befindet sich im Val di Cembra in der Region Trentino/Italien.

Vertreter

Es wird allgemein zwischen quarzarmen und quarzreichen Porphyr unterschieden. Der typische Vertreter des quarzreichen Porphyr ist der Rhyolith (Quarzporphyr), der unter anderen im Thüringer Wald und am Haarstrang gefunden wird. Typisch für den quarzarmen Porphyr ist hingegen ein Ignimbrit.

Rochlitzer Porphyr ist eine hell- bis dunkelweinrote Art des Porphyrs mit teilweise gelber Äderung, die in Sachsen im Rochlitzer Berg nahe der Stadt Rochlitz vorkommt und als Baustoff für Mauerwerk, Treppen, Tür- und Fenstereinfassungen sowie Schmuckelemente verwendet wird. Weitere bedeutende Porphyrfelsen in Deutschland findet man bei den Bruchhauser Steinen, am Battert, im Odenwald (Schriesheimer Steinbruch), im Thüringer Wald (unter anderem Falkenstein) und im Tharandter Wald.

Eine weitere Sonderform bilden die Pechsteine.

Verwendung

Der herrlich schwarze und rote Porphyr wurde seit dem Alten Reich in Mons Porphyrites in Ägypten abgebaut, dem damals einzigen bekannten Abbaugebiet. Größere Abbauspuren stammen aus der römischer Zeit. Porphyr als Stein sieht recht unscheinbar aus und entfaltet seine volle Wirkung erst, wenn er geschliffen und poliert ist.

Porphyr aus Ägypten war sehr beliebt beim römischen Kaiser Konstantin (3. und 4. Jahrhundert). Es war ihm und seinen Bildnissen vorbehalten. Es gab Porphyrkreise in den Fußböden seiner Empfangshallen, die nur er betreten durfte, und auch seine Prinzen wurden in pophyrgetäfelten Geburtszimmern geboren, und in Porphyrsarkophagen später beerdigt