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Verschiebungssatz (Statistik)

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Der Verschiebungssatz ist eine Rechenregel für die Ermittlung der Summe quadratischer Abweichungen.


Erläuterung am Fall einer endlichen Folge von Zahlen

Der Verschiebungssatz wird zunächst am einfachsten Fall vorgeführt: Es ist eine Folge von reellen Zahlen xi gegeben, beispielsweise eine Stichprobe. Es wird die Summe Q der quadratischen Abweichungen der Einzelwerte xi vom Durchschnitt, dem arithmetischen Mittel dieser Werte gebildet:

wobei

das arithmetische Mittel der Zahlen ist.

Soll beispielsweise Q von Hand berechnet werden, erweist es sich als sehr umständlich, bei jedem Wert xi zunächst eine Differenz zu bilden und diese dann zu quadrieren. Hier kann man zur Vereinfachung der Berechnung den Verschiebungssatz anwenden. Es gilt nämlich, dass auch

ist.


Beispiel

Im Rahmen der Qualitätssicherung wurden 5 Kaffeepäckchen gewogen. Man erhielt die Werte (in g) xi

Das durchschnittliche Gewicht beträgt

Es ist

Mit dem Verschiebungssatz erhält man

Man kann damit beispielsweise die Varianz der Stichprobe bestimmen:

im Beispiel

Formal

Anwendungen

Varianz

Die Varianz als Erwartungswert

lässt sich mit dem Verschiebungssatz auch angeben als

Man erhält bei einer diskreten Zufallsvariablen X mit den Ausprägungen Xj (j = 1, ..., m) und der dazugehörigen Wahrscheinlichkeit f(xj) dann für

entsprechend zu oben

Für eine stetige Zufallsvariable X mit den Ausprägungen Ω = {x| x ∈ R} und der dazugehörigen Dichtefunktion f(x) ist

Man erhält hier mit dem Verschiebungssatz

Kovarianz

Die Kovarianz zweier Zufallsvariablen X und Y lässt sich als E((X-EX)(Y-EY)) angeben.

Für diskreten Zufallsvariablen erhält man für

entsprechend zu oben

mit f(xj; yk) als gemeinsamer Wahrscheinlichkeit, dass X = xj und Y = yk ist.

Bei stetigen Zufallsvariablen ergibt sich mit f(x;y) als gemeinsamer Dichtefunktion von X und Y an der Stelle x und y für die Kovarianz

entsprechend zu oben

Stichproben

Für die Stichproben-Kovarianz zweier Merkmale x und y benötigt man

Hier ergibt der Verschiebungssatz

Die Stichproben-Kovarianz berechnet sich dann als