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Grüne Schweiz

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Bezeichnung

Deutsch: Grüne, Die grüne Partei der Schweiz. Französisch: Parti écologiste suisse, les Verts. Italienisch: I verdi, Partita ecologista svizzera.

Abweichende kantonale Bezeichnungen, Bern: Grünes Bündnis und Grüne freie Liste (2 Flügel), Basel-Stadt: Basels starke Alternative (BastA!, Beobachterstatus), Luzern: Grünes Bündnis, Neuenburg: Les verts écologie et Liberté, Nidwalden: Demokratisches Nidwalden (Beobachterstatus), Schaffhausen: Ökoliberale Bewegung und Grünes Bündnis (2 Flügel), Uri: Grüne Bewegung (Beobachterstatus), Waadt: Les verts - Mouvement écologiste.

Seit 2003 treten die jungen Grüne als eigene Partei auf.

Vertretung in Parlamenten und Exekutiven

Die Grüne Partei der Schweiz ist die weitaus stärkste Partei, die nicht im Bundesrat vertretenen Parteien ist. Bei den Parlamentswahlen 2003 verzeichneten die Grünen einem Wähleranteil von 7,6% und sicherten sich 13 von 200 Sitzen im Nationalrat. In den Kantonen Zürich, Schaffhausen,Waadt und Genf sind die Grünen sogar in der Regierung vertreten, in den Städten Bern, Genf, Ilnau-Efretikon, Lausanne, Luzern, Schaffhausen, und Zürich in den kommunalen Exekutiven, in Ilnau-Efretikon und Lausanne stellen die Grünen sogar das Stadtpräsidium. Seit 1999 forderten die Grünen immer wieder einen Sitz im Bundesrat bei einer Mitte-links-Koalition unter Ausschluss der SVP, allerdings erfolglos.

Geschichte

Ursprünge

Die Schweizer Grünen haben zwei grundverschiedene Ursprünge:

  • Die ökologischen Bewegungen, deren Hauptprogramm der Schutz der Natur war und sowohl linke wie bürgerliche Anhänger hatten und eher auf dem Land erfolgreich waren. Die ersten regionalen Grünen Parteien in der Westschweiz sind dieser Kategorie zuzuordnen.
  • Die Alternativen, welche aus der 68-Bewegung hervorgegangen waren, stark linke Positionen vertraten und ökologisch eher "im Einklang mit der Natur" bedeutetete, und vor allem in den Städten erfolgreich waren. Deren wichtigste Partei war die "Progressive Organisation der Schweiz" (POCH) der Siebziger-Jahre.

Entstehung

In den Achtziger Jahren hatten sich die beiden Flügel schon angnähert, jedoch gab es immer noch Unterschiede zwischen den so genannten "Gurken" (Ökologie ist das Hauptprogramm, soziale Fragen eher im Hintergrund) und "Melonen" (aussen grün, innen rot: mehr sozialpolitisches und weniger ökologisches Engament). In der selben Zeit bildeten sich auch zwei nationale Dachorganisationen: die Föderation der grünen Parteien der Schweiz (später Grüne Partei der Schweiz, GPS) und die Grüne Alternative Schweiz (GRAS, später Grünes Bündnis der Schweiz, GBS) welche sich in den Achtzigerjahren konkurrenzierten, ehe sich anfangs der Neunzigerjahre die gemässigte GPS durchsetzte, welcher sich auch die meisten verbliebenen Grün-Alternativen anschlossen; die Flügel hatten sich weiter angenähert. Diese komplexe Geschichte erklärt auch die verschiedenen kantonalen Bezeichnungen.

Die 90er-Jahre

Im Jahr 1991 machten die Grünen ihr bisher bestes Ergebniss mit 6,1%-Stimmenanteil und 14 Sitzen im Nationalrat. Der Grund für diesen Erfolg lag darin, dass die Umwelt damals ein Mode-Thema war; es handelte sich hier also vor allem um den Erfolg einer Ein-Themen-Partei. Deshalb verlor sie dann auch 1995 1,1% und sechs Sitze, merheitlich an die Sozialdemokraten. Dazwischen lag aber noch die Abstimmung zum EWR welche die Schweiz, aber auch die Grüne Partei spaltete. Wie danach auch bei der Volksabstimmung bildete sich ein Röstigraben: Die Merheit der Deutschweizer Grünen befürchteten negative ökologische Konsequenzen und weniger Mitbestimmungsrechte für das Volk während die Grünen in der französischsprachigen Schweiz die Mängel (aus grüner Sicht) akzeptierten, weil sie die Probleme in Zukunft gemeinsam anpacken wollten.

Nach der Wahlniederlage von 1995 (5,0 % Stimmen resp. 8 Sitze) wurde die Partei von vielen totgesagt, und der damalige SP-Präsident Peter Bodenmann sagte, es gebe "keine Kraft links von der SP" . Aber es war nicht so, vielmehr stabilisierte sich der Wähleranteil der Grünen, welche nicht wie zu Beginn der Neunzigerjahre vorausgesagt wurde "vierte Kraft" war, sondern eher ein "politisches Nischenprodukt" anboten. Bei den Wahlen im Jahr 1999 blieb der Stimmenanteil der Grünen stabil und sie konnten sogar ein Sitz hinzugewinnen. In dieser Zeit fand eine europapolitische Kehrtwende statt: Die Grünen wurden nun Befürworter eines EU-Beitritts.

Jüngste Entwicklungen

Bei den Parlamentswahlen im Jahr 2003 legten die Grünen überraschend stark zu und ereichten mit mit 7,6 Prozent das beste Resultat ihrer Geschichte, und mit 13 Sitzen erreichten sie nur einen Sitz weniger als im Rekordjahr 1991. Grund für diese Entwicklung war aber nicht wie häufig angenommen der vorangegangen Hitzesommer (die Sorge um die Umwelt war in der Schweiz seit Messbeginn 1980 nie niederiger gewesen); vielmehr konnten die Grünen vom Stimmenzuwachs für das linke Lager stärker profitieren als die SP.

Politische Position