Johann Wilhelm Süvern
Johann Wilhelm von Süvern (* 3. Januar 1775 in Lemgo aus evangelischer Predigerfamilie; + 2. Oktober 1829 in Berlin), begraben auf dem Dreifalitgkeitsfriedhof vor dem Halleschen Tor in Berlin-Kreuzberg.
Nach Studien in Jena, dort unter Einfluß von Schiller und Fichte, und Halle gelangte er 1776 an das philologisch-pädagogische Seminar in Berlin als Lehramtskandidat.
1800, im Alter von 25 Jahren übernahm von Süvern die Direktorenstelle des Gymnasiums zu Thorn. 1803 wechselte er auf die Direktorenstelle des Gymnasiums zu Elbing. Im Herbst wurde von Süvern als Professor an die Universität Königsberg Albertina berufen, wo er 1807/1808 nach dem Zusammenbruch Preußens die hoffnungsvolle Vorlesung Über die politische Geschichte Europas seit Karl dem Großen hielt. Weil der Hof und die Regierung Preußens nach den verlorenen Schlachten von Jena und Auerstedt nach Königsberg geflüchtet waren, wurde die Frau des Königs Friedrich Wilhelms III., Königin Luise auf ihn aufmerksam.
Im Juli 1808 wechselte von Süvern in die interimistische oberste preußische Staatsverwaltung und wurde zum 1. Januar 1809 Staatsrat in der Sektion für den Kultus und den öffentlichen Unterricht (Abteilung III des neuen Innenministeriums), zuständig für Gymnasien. Nachdem im Herbst 1808 die Position des Freiherrn vom Stein gefährte war, sprang von Süvern, zusammen mit Scharnhorst, Gneisenau, Nicolovius, Theodor von Schön, Karl von Grolmann und dem Feldpropst Röckner mittels einer Denkschrift bei, in die um die Nichtratifzierung des Pariser Traktats gefordert wurde. Auf die Huldigungsverse an vom Stein durch von Süvern in der Königsberger Zeitung vom 27. Oktober und 3. November 1808, sah sich Ernst Moritz Arndt zu dem im November als Minister gestürzten vom Stein gemünzten Spruch veranlasst: des Guten Grundstein, des Bösen Eckstein, der Deutschen Edelstein.
Im Winter 1809 wechselte Süvern nach Berlin.
Veröffentlichungen
- 1800: Schillers Wallenstein in Hisicht auf griechische Tragödie, Schiller antwortete von Süvern in einem Brief.