Zum Inhalt springen

Diskette

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. September 2005 um 11:51 Uhr durch 84.174.208.55 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
90-mm-(3,5")-Diskette
130-mm-(5,25")-Diskette
3,5"-Diskette Vorder- und Rückseite, sowie Innenseite

Eine Diskette ist ein magnetischer Datenträger, der zur Datenspeicherung verwendet wird. Im Speziellen handelt es sich dabei um eine flexible Kunststoffscheibe (daher der Name, oft auch „Floppy“ vom englischen floppy disk), die mit einem magnetisierbaren Material (meist Eisenoxid) beschichtet ist. Zum Schutz ist diese Scheibe meist in einem Kunststoffgehäuse verpackt, je nach Art entweder ebenfalls biegsam oder starr. Außerdem verfügen Disketten über einen Schreibschutz, welcher sich bei 3,5"-Disketten durch einen kleinen Schieber hinten rechts oben an- bzw. ausschalten lässt. Bei 5,25"- und 8"-Disketten muss eine seitliche Schreibschutz-Aussparung mit einem Aufkleber zum Schreibschutz zugeklebt werden. (Beachte die unterschiedliche Bedeutung: „Loch“ – Schreibschutz aktiv bei 3,5"-, jedoch inaktiv bei 5,25"- und 8"-Disketten.)

Eigenschaften

Die Durchmesser der Diskette wird in Zoll (") angegeben, gebräuchliche Größen sind oder waren:greta ist toll

  • 8" (echte 200 mm) mit 180 KB – das ursprüngliche Diskettenformat von IBM als Ersatz für die unhandlichen Stapel von Lochkarten
  • 130 mm (5,25") mit 80 kB bis 1200 kB (mit 130 kB bei 8-bit CPM, 360 kB bei den ersten IBM-PCs)
  • 90 mm (ca. 3,5") mit 720 KiB bis 3520 KiB ≈ 3,4 MB (ED-Disketten mit 44 Sektoren formatiert)

Darüber hinaus wurden noch andere Größen (unter Anderem 3 Zoll (echte 80 mm) (Schneider CPC), 3,25 Zoll und 2 Zoll (echte 50 mm)) entwickelt, die sich aber nicht durchsetzen konnten.

Die Normen für 3,5"-Disketten sind ISO/IEC 8860-1:1987 (doppelte Dichte), ISO/IEC 9529-1:1989 (hohe Dichte) und ISO/IEC 10994-1:1992 (extra-hohe Dichte); alle Angaben erfolgen in metrischen Einheiten. Diese Normen verdeutlichen die Messungen, die 90,0 mm × 94,0 mm × 3,3 mm ergeben. Die magnetische Scheibe im Inneren hat einen Durchmesser von genau 86,0 mm. Man unterscheidet

  • ein- und zweiseitig beschriebene Disketten (SS: single sided, DS: double sided),
  • die Aufzeichnungsdichte, die sich aus dem verwendeten magnetischen Material ergibt (SD: single density, DD: double density, QD: quadruple density, HD: high density), sowie
  • hard- oder soft-sektoriert.

Bei hard-sektorierten Disketten gibt es auf der Kunststoffscheibe ein Indexloch pro Sektor, bei soft-sektorierten nur eines. Dieses Indexloch legt den Startpunkt einer Spur fest, sofern es vom Laufwerk nicht ignoriert wird (Soft-Synchronisierung: Erkennen des Spurbeginns durch eine Synchronisierungs-Bitfolge).

Zur genauen Spezifikation einer Diskette gehören noch weitere Angaben:

  • die Anzahl der Magnetspuren („Tracks“) (typischerweise 40 oder 80)
  • die Anzahl Sektoren (Blöcke pro Spur) (zum Beispiel 18)
  • die Blockgröße (früher 128, 256 oder 512 Byte, heute meist nur noch 512 Byte)
  • das Aufzeichnungsverfahren (meist MFM, bei Apple und Commodore wurde auch das GCR-Verfahren eingesetzt)

Diskettenlaufwerke

3,5"-Diskettenlaufwerk

Ein Diskettenlaufwerk dient zum Lesen und Schreiben der Daten der Diskette. Es gibt interne und externe Laufwerke. Die Bauformen entsprechen denen der Disketten so wie 200 mm (8"), 130 mm (5,25") und 90 mm (3,5").

== Geschichte ==(unwichtig)==)

Die erste Diskette (200 mm bis 8 Zoll) mit dem dazu gehörenden Laufwerk wird von IBM 1971 auf den Markt gebracht. Die Erfindung wird allgemein Alan Shugart zugeschrieben. Dieser gründet 1973 seine eigene Firma (Shugart Associates) und entwickelt 1976 die 5,25"-Diskette. 1978 stellte TEAC das erste 5,25"-Diskettenlaufwerk der Welt vor. 1981 stellt Sony die 90-mm-(3,5")-Diskette im starren Gehäuse mit zunächst 720 · 1024 Byte = 720 KiB ≈ 737 kB (9 Sektoren), später 1440 · 1024 Byte = 1440 KiB = 1 474 560 Byte ≈ 1,47 MB (18 Sektoren) (fälschlicherweise mit 1,44 MB bezeichnet). Die falsche Bezeichnung mit 1,44 MB rührt durch die Tatsache, dass bei Disketten 1 MB mit 1000 · 1024 Byte (!) berechnet wurde. Sie kommt im IBM-PC zum Einsatz und wird dadurch zum Standard.

Viele andere Systeme(Gretchens) verwendeten dieselben Disketten, jedoch mit unterschiedlichen Aufzeichnungsformaten und Dateisystemen. So faßt etwa eine mit FFS formatierte 3,5"-Diskette eines Amiga-Rechners 1,76 MB. Später erscheinen noch sogenannte ED-Disketten mit 2880 · 1024 Byte = 2880 KiB (36 Sektoren) (fälschlicherweise mit 2,88 MB bezeichnet). Letztere fanden beim NeXT Verwendung, erreichten darüber hinaus aber kaum Verbreitung.

Heute werden auch zunehmend USB-Sticks sowie andere externe USB- und FireWire-Massenspeicher als Datenträger verwendet, jedoch sind die notwendigen Fähigkeiten für einen Diskettenersatz auf dieser Basis, wie die Bootfähigkeit, erst bei neueren x86-PC-Hauptplatinen gegeben.

Diskettenformate

Historische Liste nach Erscheinen der Diskettenformate, einschließlich des zuletzt überall vorhandenen Formates, (3½-inch HD).
DD = Double Density; QD = Quad Density; HD = High Density; ED = Extended Density.
Format Erscheinungsjahr Kapazität in KB (KiB)
8-inch 1971 80
8-inch 1973 256
8-inch 1974 800
8-inch dual-sided 1975 1000
5¼-inch 1976 110
5¼-inch DD 1978 360
5¼-inch QD 1984 1200
3-inch 1982? 360
3-inch (DD) 1984? 720
3½-inch DD 1984 720
2-inch 1985? 720?
3½-inch HD 1987 1440
3½-inch ED 1991 2880

Siehe auch

Vorlage:Commons1