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Franz Xaver Gruber (Komponist)

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Porträt Grubers (gemalt von Sebastian Stief, 1846)
Franz-Xaver-Gruber-Gedächtnishaus in Hochburg-Ach
Grubers Schule in Arnsdorf bei Lamprechtshausen (2003)
Grubers Grab in Hallein vor seinem Wohnhaus (2006)

Franz Xaver Gruber (* 25. November 1787 in Unterweitzberg in Hochburg-Ach; † 7. Juni 1863 in Hallein) war der österreichische Komponist des weltweit bekanntesten Weihnachtsliedes Stille Nacht, heilige Nacht.

Leben und Werk

Als Sohn eines Leinenwebers arbeitete er bis zu seinem 18. Lebensjahr am Webstuhl. 1805, als 18-Jähriger, begann Gruber eine musikalische Ausbildung beim Stadtpfarrorganisten Georg Hartdobler im nahegelegenen Burghausen und absolvierte im folgenden Jahr eine Lehrerausbildung in Ried im Innkreis. Um im damals noch unabhängigen Fürsterzbistum Salzburg als Lehrer arbeiten zu können, legte er 1807 die dort geforderten Prüfungen ab. Um in die in der Schule befindliche Dienstwohnung einziehen zu können, heiratete Gruber die 13 Jahre ältere Mesnerswitwe Elisabeth Dürnberger, mit der er zwei Kinder hatte. Die Frau brachte zwei Kinder mit in die Ehe ein und er erhielt als angenehme Zugabe die Stelle des Mesners.

Ab 1807 wohnte und unterrichtete Gruber in der Schule von Arnsdorf, drei Kilometer nordöstlich von Oberndorf bei Salzburg entfernt und war dort auch Mesner der Wallfahrtskirche Maria im Mösl. Die Schule Arnsdorf ist die älteste noch genutzte Schule Österreichs, in ihr werden derzeit noch zwei Klassen unterrichtet. Das ursprünglich als Mesnerhaus direkt neben der Kirche situierte Haus dient heute als Museum.

Bekannt wurde Gruber durch seine Vertonung eines heute weltweit bekannten Weihnachtsgedichts des Hilfspriesters Joseph Mohr, Stille Nacht, heilige Nacht, das er am 24. Dezember 1818 in der Kirche St. Nikolaus in Oberndorf, in der er aushilfsweise als Organist tätig war, bei der Weihnachtsmette erstmals aufführte, wobei Gruber selbst die Gitarre spielte. Später sollte er das Lied auch für Orgel arrangieren.

Nachdem 1825 seine erste Frau gestorben war, heiratete Gruber 1826 die Arnsdorferin Maria Breitfuß, die in den Jahren des Wiener Kongresses, als die östlichen und südlichen Salzburger Gebiete an Österreich fielen, seine Schülerin war. Mit ihr hatte Gruber zehn Kinder.

1829 wurde Gruber Lehrer im nahen Berndorf, und 1833 Stadtpfarrchorregent in der Stadt Hallein. Nach dem Tod seiner zweiten Frau heiratete Gruber 1842 die Witwe Katharina Wimmer. 1863 starb Gruber angesehen und relativ wohlhabend in Hallein, wo seine Söhne als Musiker weiterwirkten.

Seine Grabstelle befindet sich neben der Halleiner Stadtpfarrkirche, als einzige am alten 1882 aufgelassenen Friedhof.

Rezeption

  • Grubers Leben und Wirken wird in seinem Lehrer- und Wohnhaus in Arnsdorf im grundsanierten und neu gestalteten Stille Nacht Museum Arnsdorf präsentiert.[1]
  • Zu seinen Ehren wurde die Burghausener Franz-Xaver-Gruber-Schule benannt (Haupt- bzw jetzt Mittelschule).
  • Für 2012 plant die Franz Xaver Gruber Gemeinschaft in Hochburg-Ach einen Franz-Xaver-Gruber-Weg, der vom Land Oberösterreich, dem Bezirk Braunau, der deutschen Nachbarstadt Burghausen und der Gemeinde Hochburg-Ach gefördert wird und darauf hinweisen soll, dass hier der Komponist des weltbekannten Friedens- und Weihnachtsliedes Stille Nacht zur Welt kam. Der Künstler Hubert Flörl hat dafür eine Serie von Skulpturen entworfen.

Literatur

Commons: Franz Xaver Gruber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stille Nacht Museum Arnsdorf aufgerufen am 17. April 2011