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Charlton Heston

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Charlon Heston mit Sidney Poitier und Harry Belafonte beim Civil Rights-Marsch, 1963

Charlton Heston (gebürtig John Charlton Carter; * 4. Oktober 1924 in Evanston, Illinois, USA) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Er gilt als ausgezeichneter Charakterschauspieler.

Name

Heston wurde schon als Kind "Chuck" genannt - als Kurzform seines zweiten Vornamens Charlton (in den meisten englischsprachigen Ländern wird bei männlichen Nachkommen der Mädchenname der Mutter als zweiter Vorname eingesetzt). Heston nahm nach der Scheidung seiner Eltern mit "Heston" den Nachnamen seines Stiefvaters an.

Schauspieler

Karriere

Seit 1941 wirkte er in über 100 Film- und TV-Produktionen mit - meist als Schauspieler, aber auch als Regisseur und Drehbuchautor. Er wurde sechsmal zum Vorsitzenden der Vereinigung amerikanischer Drehbuchautoren gewählt.

Charlton Heston erhielt zwei Oscars: 1960 für seine Hauptrolle im Film "Ben Hur" (gedreht 1958 und 1959 in die Kinos gekommen) und 1977 für sein humanitäres Engagement den Jean Hersholt Humanitarian Award (einen Ehrenoscar).

Auszeichnungen

Charlton Heston bekam 1960 den Oscar für die beste Hauptrolle in dem Film Ben Hur. Außerdem bekam Charlton Heston folgende Preise:

  • Fotogramas de Plata (1960)
  • Golden Apple Award (1956)
  • Zwei Golden Globes (1962/1967)
  • Razzie Award (2002)
  • Screen Actors Guild Award (1972)
  • Walk of Fame
  • Western Heritage Award für den Film Wild Penny (1969)

Politiker

In den 1960ern

Heston galt in den USA als politisch liberal. Er arbeitete mit Martin Luther King zusammen, half schwarzen Schauspielern in Hollywood, nahm an der Bestreikung von Lokalen teil, die keine Schwarzen als Gäste akzeptierten und führte die Teilnehmer bei Kings Protestmarsch 1963 an, der zur rechtlichen Verankerung von Bürgerrechten 1964 führte. Bis heute ergreift Heston für Gleichberechtigung und gegen Rassismus das Wort. Nach der Ermordung von Martin Luther King, forderte er restriktive Waffengesetze.

Gesinnungswandel

Später setzte er sich für das uneingeschränkte Recht auf Waffenbesitz ein, wie es im 2nd Amendment zur Bill of Rights festgelegt ist. 1997 wurde Heston Vizepräsident der Waffenbesitzervereinigung National Rifle Association und war von 1998 bis 2003 deren Präsident. Im April 2003 trat er nach seiner Erkrankung an Alzheimer von dem Amt zurück. Noch in seiner Rücktrittserklärung bemerkte er: "You can have my gun when you can pry it loose from my cold, dead hand" (dt. Sie können mein Gewehr bekommen, wenn sie es aus meiner kalten, toten Hand lösen können). Zu früheren Forderungen nach restriktiven Waffengesetzen stellte er fest: "I had been misguided!" (dt. Ich war fehlgeleitet!)

NRA-Aktivitäten

Für sein Engagement für die Rifle Association wurde Heston vielfach kritisiert. Der Filmemacher Michael Moore stellte Heston in seinem Film Bowling for Columbine als einen Mitschuldigen an den Schulmassakern dar. Er warf ihm vor, er habe kurz nach den Schulmassakern von Littleton und Flint provokante Auftritte an den Orten der Verbrechen abgehalten. Tatsächlich wollte die Vereinigung ihre Jahreshauptversammlung in Denver, der etwa 20 Kilometer von Littleton entfernten Hauptstadt von Colorado abhalten. Wegen der Morde aber wurden alle NRA-Veranstaltungen bis auf eine nicht verschiebbare Wahlversammlung abgesagt.

Eine nach Angaben von Moore 48 Stunden nach den Schulmorden von Flint abgehaltene NRA-Versammlung hat es nie gegeben. Tatsächlich handelte es sich um eine acht Monate später abgehaltene Wahlveranstaltung zwischen den Präsidentschaftskandidaten George W. Bush und Al Gore, auf der Heston eine Rede hielt.

Der US-Rapper Ice-T war bereits Mitte der 1990er in einem Buch hart mit Heston ins Gericht gegangen, nachdem Heston auf einer Time Warner-Aktionärsversammlung den Wortlaut des Liedtextes von Cop Killer vorgelesen hatte und Ice-T darauf seinen Vertrag mit dem Medienkonzern verlor.

Heston gilt als entschiedener Gegner der political correctness.

Filmographie

Literatur

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