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Goldspecht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Goldspecht (Colaptes auratus)

Merkmale

Das Gefieder der Goldspechte ist auf der Oberseite hellbraun gefärbt und schwarz gebändert, während die Unterseite gold oder gelb ist und schwarze Punkte besitzt. Während dem Flug (einem specht-typischen Wellenflug) sieht man ihren weißen Bürzel. Wenn sie sich mit ihren kräftigen, vierzehigen Füßen an einem Baumstamm festhalten, geben die steifen Federn eine besonderen Halt. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern besteht lediglich aus einem Fleck beim Männchen auf dem Hinterkopf, der ja nach Unterart rot oder schwarz sein kann. Die Länge der Tiere beträgt etwa 32 bis 33 cm. Ihr Ruf ist ein lautes "wik-wik-wik-wik" oder "klie-üer".

Lebensweise

Goldspechte halten sich vor allem im offenen Waldland auf, werden aber manchmal auch in Vorstädten gesichtet. Sie leben in losen Gruppen.

Fortpflanzung

Während der Balzzeit im Februar legt das Männchen einen sonderbaren Balztanz ab: Er nickt mit dem Kopf und reckt dabei seinen Schwanz in die Höhe. Manchmal balzen mehrere Männchen um ein Weibchen. Sobald sich das Weibchen entschieden hat, findet die Paarung statt. Danach fliegt jedes Tier wieder in seine alte Höhle, um von dort aus mit Partner stimmlich zu kommunizieren. Später sucht sich das Paar einen vermoderten Baumstamm um sich eine Bruthöhle zu bauen. Dabei hacken sie mit ihren spitzen Schnäbeln gemeinsam ein Loch in den Stamm. Manchmal werden auch alte Spechtlöchter oder natürliche Höhlungen als Brutstätte verwendet. In diese Höhle legt das Weibchen schließlich fünf bis zehn weiße Eier die zwischen 14 und 16 Tagen bebrütet werden, bis die blinden und nackten Jungvögel schlümpfen. Diese verbringen dort weitere 25 bis 28 Tage, in denen sie nachts von der Mutter gewärmt und tags stündlich von beiden Elternteilen gefüttert werden. Danach verbringen sie meist noch einen ganzen Monat bei den Eltern und werden schließlich mit einem Lebensjahr geschlechtsreif.

Nahrung

Die Nahrung der Goldspechte besteht aus Insekten, vorallem Ameisen, die fast 60 Prozent ausmachen, sowie aus Beeren, Nüssen und Wildfrüchten. Seine Hauptspeise, die Ameisen, sucht er mit seiner 7 cm langen Zunge auf dem Boden zwischen Laub und in verfaulten Baumstümpfen. Die Zunge ist klebrig und besitzt an der Spitze zwei kleinere Widerhacken, die dazu dienen mehrere Ameisen auf einmal fangen zu können.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Goldspechte erstreckt sich von Alaska und Kanada bis zum Golf von Mexiko und den Großen Antillen. Die Art ist in ihrem Lebensraum häufig anzutreffen.

Unterarten

  • Colaptes auratus auratus
  • Colaptes auratus chrysocaulosus
  • Colaptes auratus cafer
  • Colaptes auratus mexicanoides
  • Colaptes auratus rufipileus
  • Colaptes auratus collaris
  • Colaptes auratus gundlachi
  • Colaptes auratus luteus
  • Colaptes auratus mexicanus
  • Colaptes auratus nanus

Sonstiges

  • Es wird berichtet, dass Goldspechte als blinde Passagiere auf Schiffen mitgefahren sind. Unter anderem überquerte ein Tier im Jahre 1962 den Nordatlantik.
  • Der Wappenvogel des US-Staates Alabama ist der Goldspecht. Die Soldaten aus diesem Staat trugen im amerikanischen Bürgerkrieg Spechtfedern an ihren Mützen.