Hannes Heer
Hans Georg (genannt Hannes) Heer, (*1941) in Wissen/Sieg) ist Rundfunkjournalist, Lehrbeauftragter, Theaterdramaturg und Filmregisseur.
Heer studiert Literaturwissenschaft und Geschichtswissenschaft in Bonn. Im Januar 1965 zieht er in das Studentenparlament ein und gehörte ein Jahr später zu den Wiederbegründern des nun linksextremistischen SDS in Bonn. Später wurde er Mitglied der DKP und wurde wegen Landfriedensbruchs, Sachbescädigung und anderer Delikte mit kleineren Strafen belegt. Zum Lehramt wurde er aufgrund des seinerzeit geltenden Radikalenerlasses nicht zugelassen. Er arbeitete danach für den WDR und war schließlich wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS).
Träger der Carl-von-Ossietzky-Medaille 1997.
Bekannt wurde er durch die vom HIS erarbeitete, umstrittene Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944", deren Leiter er bis zu ihrer Zurückziehung und Überarbeitung 1999 war.
Nachdem er sich mit dem HIS, insbesondere mit dessen Leiter Jan Philipp Reemtsma, nicht über die Neukonzeption der Ausstellung einigen konnte, verließ er das Institut zum Ende des Jahres 2000.