Zum Inhalt springen

Riedenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. September 2005 um 10:46 Uhr durch Mink95 (Diskussion | Beiträge) ({{BKH1}}). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:BKH1

Luftbild Karte
Luftaufnahme Riedenburg
Deutschlandkarte, Position von Riedenburg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Kelheim
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 360 m ü. NN
Fläche: 100,60 km²
Einwohner: 5.750
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km²
Postleitzahl: 93339
Vorwahl: 09442
Kfz-Kennzeichen: KEH
Gemeindeschlüssel: 09 2 73 164
Adresse der
Stadtverwaltung:
St.-Anna-Platz 2
93339 Riedenburg
Telefon 09442/9181-0
Website: www.riedenburg.de
E-Mail-Adresse: [1]
Politik
Bürgermeister: Michael Schneider (CSU)

Riedenburg ist eine Stadt im Altmühltal in Bayern, die am Fuße der Rosenburg und der beiden Ruinen Rabenstein und Tachenstein liegt.


Stadtgliederung

Seit 1972 ist Riedenburg mit Umgebung in den Landkreis Kelheim eingegliedert. Der Stadt schlossen sich durch die Gebietsreform in den Jahren 1972 bis 1978 nachstehende Gemeinden an:
Baiersdorf, Buch, Eggersberg, Hattenhausen, Jachenhausen, Meihern, Otterzhofen, Perletzhofen, Prunn, Schaitdorf und Thann

Landschaft

Eine große Fläche ist Naturschutzgebiet und es wächst auf Trockenrasen eine Vielzahl von seltenen Pflanzen. Die Wälder um Riedenburg sind überwiegend Mischwald. Einige Eichenbäume in der Nähe Riedenburgs haben bereits 1000 Jahre überstanden.

Der einzige Landwirt Riedenburgs ist Schäfer und weidet auch die Juraflächen ab (das Produkt nennt sich nach Schlachtreife "Altmühltaler Lamm"). Diese Bewirtschaftung dient zugleich zur Erhaltung des Trockenrasens mit seinen typischen Wacholderbüschen.

Tourismus

Riedenburg ist staatlich anerkannter Luftkurort und wird im Sommer von zahlreichen Urlaubern besucht. Ausgebaute Wanderwege, Radwege, Campingplätze und die zentrale Lage in Bayern werden gut angenommen. Ein Badesee sowie eine Sommerrodelbahn in Haidhof (St. Agatha) sind vorhanden. Gleitschirmspringen ist oberhalb von St. Agatha auf der anderen Kanalseite in Jachenhausen an Wochenenden für Befugte möglich.

Geschichte

Burggraf von Riedenburg

Die früheste schriftliche Erwähnung des Ortsnamens "Ritenburg" stammt aus dem Jahr 1111. Als Markt erscheint der Ort erstmals nach 1231 und wird 1329 erstmals als Stadt genannt. Als Grafen in westlichen Donaugauen herrschte das Geschlecht der Grafen von Riedenburg (Barbonen) etwa ab dem Jahr 970. Daneben führten sie als kaiserliche Burggrafen das Kommando in der Reichsfestung Regensburg. Zwei Grafen von Riedenburg sind als Minnesänger im Codex Manesse abgebildet.

Wenn sie auch nicht die Gründer waren, so werden sie doch die ersten geschichtlich bekannten Schützer und Förderer des Ortes gewesen sein. Er lag unter ihrer Obhut geborgen innerhalb der Wehr- und Sperrmauern ihres Burgberges und entwickelte sich nach ihrem Aussterben 1196 unter den Wittelsbachern zu bescheidener Blüte. Riedenburg ist nach dem ältersten Urbar von 1224 Amtssitz; "Amt ze Ritenburc".

1333 erscheint erstmalig ein Riedenburger in einer Stiftsurkunde als Bürger. Aus dieser Zeit wird Riedenburgs nur noch in Spuren sichtbare Befestigung mit Mauer und Toren gestammt haben. Das Siegel mit dem heutigen Stadtwappen (der ehemaligen Herren von Riedenburg) kommt bereits 1336 vor.

Im Bauernkrieg 1525 tat sich besonders der Pfleger von Riedenburg Erhard von Muggenthaler hervor und wurde gefangen genommen.

Riedenburg wurde im 30-jährigen Krieg in den Jahren 1632-1634 und 1648 von den Schweden schwer heimgesucht. Das alte Rathaus, das heutige Fremdenverkehrsamt (Haus des Gastes) in der Mitte der Altstadt, stammt aus dem Jahre 1731.

Im spanischen Erbfolgekrieg wurden 1703 Markt und Festung von den Österreichern geplündert und im Jahre 1745 schlug General Graf Bärenklau hier sein Winterquartier auf. 1796 nahm Erzherzog Karl mit Mann, Ross und Wagen seinen Weg über den Tachenstein bei Riedenburg.

Die über die Altmühl führende eiserne Bogenbrücke wurde im Jahre 1945 vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen von den abrückenden deutschen Einheiten gesprengt. Ansonsten gingen der 1. und 2. Weltkrieg spurlos an der Stadt vorüber.


Wappen

Wappen von Riedenburg
Wappen von Riedenburg

In Gold ein roter Schräglinksbalken, belegt mit drei silbernen heraldischen Rosen mit goldenen Butzen.
Das Wappen ist abgeleitet vom Wappen des Geschlechts der Grafen von Riedenburg (Babonen),
das im 11. und 12. Jahrhundert im Donaugau ansässig war.

Museen

  • In der Innenstadt von Riedenburg das "Klingende Museum" mit sehens- und hörenswerten originalen Geräten zur Tonwiedergabe (vom ersten Grammophon bis zum Apple iPod)
  • Kristall-Museum mit dem größten zu besichtigenden Bergkristall der Welt (7,6 to) (Hierzu gehören auch die "Fasslwirtschaft" - man wählt aus über hundert Biersorten und trinkt, während man in mannshohen Weinfässern sitzt - sowie ein Minigolfplatz.)
  • In Echendorf, zwischen Riedenburg und Altmannstein, befindet sich ein Bauernhofmuseum. Dort kann man alte landwirtschaftliche Geräte und Maschinen bestaunen, die der Museumsdirektor auch vorführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Handwerk und Gewerbe standen früher hier in Blüte: Rot- und Weißgerber, Tuchmacher, Färber, Weber und Leineweber und Seiler erscheinen neben "Pierbreuwen" (Bierbrauern) noch zahlreich in alten Unterlagen. Heute gibt es insbesondere

  • zwei Brauereien, eine davon spezialisiert auf ökologische Biersorten
  • eine Malzfabrik
  • eine Fabrik für Graupappe

In Haidhof wurde ein Gewerbegebiet geschaffen, welches sich bisher bewährt hat. Aktuell wird über die Ansiedlung einer Werft für Yachten verhandelt.

Viele Riedenburger pendeln werktäglich nach Ingolstadt sowie nach Kelheim zur Arbeit.

Verkehr

Kfz-Anschluss

Riedenburg ist mit dem Kfz erreichbar:

Schiffsverkehr

Der durch Riedenburg ziehende Ludwigskanal wurde 1836-1848 zur Verbindung des Mains mit der Donau gebaut und die aus Holz gefertigten und von Pferden gezogenen Lastschiffe befuhren noch zu Beginn des 2. Weltkriegs die Wasserstraße. 1977 wurde im Stadtbereich mit dem Ausbau der Altmühl zum Main-Donau-Kanals begonnen. Seit der Fertigstellung 1993 gibt es dort einen regen Schiffsverkehr. In einem Vorort (Haidhof) existiert noch eine Schleuse.

Bildung

  • Grund- und Hauptschule
  • Johann-Simon-Mayr Realschule (gemischtgeschlechtlich)
  • St. Anna Mädchenrealschule (Kloster-Internat für Mädchen)

Söhne und Töchter der Stadt

Der Komponist Franz Hummel (Musical Musical "Ludwig II. - Sehnsucht nach dem Paradies", Werke der klassischen Moderne)