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Bridey Murphy

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Der Fall Bridey Murphy ist der weltweit berühmteste Fall vom Reinkarnationstyp.

Der Fall

Der amerikanische Geschäftsmann Morey Bernstein, der sich privat mit Hypnose beschäftigte, führte in Pueblo (Colorado) insgesamt acht Sitzungen mit der (von Indianern abstammenden) Hausfrau Virginia Tighe. Bei der 3. bis 8. Sitzung (vom 29. November 1952 bis zum 1. Oktober 1953) beschrieb sie ein Vorleben als Bridey (eigentlich Bridget Kathleen) Murphy, Tochter von Duncan und Kathleen Murphy, die am 20. Dezember 1798 in Cork (Irland) geboren wurde. 1818 heiratete sie Sean Brian Joseph McCarthy (*1796) und zog mit ihm nach Belfast, wo sie 1864 starb, nachdem sie eine Treppe hinabgestürzt war. Den hypnotischen Regressionen ließ sich eine große Anzahl von Detailinformationen entnehmen, die (wie spätere Nachforschungen William J. Barkers in Irland ergaben) vielfach bestätigt werden konnten. Hingegen ließen sich Bridey Murphy selbst und die meisten der von ihr genannten Personen nicht explizit nachweisen.

Zusätzlich erinnerte sich Mrs. Tighe auch noch an eine kurze Inkarnation in Nieuw Amsterdam (so hieß New York bis 1664). Sie machte darüber jedoch keine Angaben, die man hätte überprüfen können.

Virginia Tighe (* 27.4.1923 in Madison, Wisconsin, † 12. Juli 1995 nahe Denver, Colorado) erwarb ihren Familiennamen durch ihre 2. Ehe (mit Hugh Bryan Tighe). Ledig hieß sie Burns bis sie im Alter von 3 Jahren durch Adoption den Namen Grung annahm. Bernstein verwendete in seinem Buch das Pseudonym Ruth Simmons (geb. Mills).

Die Presse-Kampagne

Die erste gedruckte Erwähnung des Falles war am 12., 19. und 26.9.1954 im Empire Magazine. 1956 publizierte Bernstein den Fall in seinem Buch The search for Bridey Murphy, das erstmals weltweite Diskussionen über die Frage der Reinkarnation auslöste. Eine erfolgreiche journalistische Kampagne der Bildzeitung Chicago American gegen die (in anderen Blättern viel publizierte) Story bewirkte, daß der Fall bald allgemein als im Sinne der Kryptomnesie-Hypothese aufgeklärt galt. Als Quelle der falschen Erinnerungen an ein früheres Leben in Irland wird eine ehemalige irische Nachbarin von Virginia Tighe (Mrs. Corkell) genannt, deren Mädchenname Bridie Murphy gewesen sein soll. Ihre Angaben über frühere Kontakte der beiden wurden jedoch von Mrs. Tighe dementiert. Barker, dem sie ein Interview verweigerte, fand schließlich heraus, daß es sich bei Mrs. Corkell um die Mutter eines Redakteurs des Chicago American handelte.

Verfilmung

1966 wurde The search for Bridey Murphy in den USA unter der Regie von Noel Langley verfilmt. Bernstein wird darin von Louis Hayward gespielt, Virginia Tighe (als Ruth Simmons) von Teresa Wright. William J. Barker spielte selbst mit.