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Automobil

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Das Automobil (von griechisch άυτο~, áuto~ - selbst~ und lateinisch mobilis - beweglich), kurz: Auto, wird definiert als selbstfahrendes Vehikel (Automobile), das sich unabhängig von Schienen und ohne den Einsatz von Zugtieren selbständig und aus eigenem Antrieb beliebig an Land fortbewegen kann. Diese Definition schließt auch motorisierte Zweiräder mit ein, jedoch wird das Wort im allgemeinen Sprachgebrauch meist für mehrspurige Fahrzeuge verwendet. Oft ist auch nur der PKW gemeint.

Mercedes Simplex von 1906

Die Geschichte des Automobils

Altertum bis 19. Jahrhundert

  • 3500 v. Chr.: Das Rad wird in Sumerien erfunden.
  • 400 v. Chr.: Hellenische Belagerungstürme werden durch Treträder bewegt (Muskelkraft).
  • 308 v. Chr.: Wagen des Demetrios von Phaleron wird durch Menschen im Innenraum des Fahrzeuges bewegt (Muskelkraft).
  • 100 v. Chr.: Heron von Alexandria (Grieche) baut eine Art „Dampfmaschine“, welche bereits Grundelemente, wie zum Beispiel ein Kolben, des heutigen Automotors enthält.
  • 200 n. Chr.: Römisches Reich benutzt Wagen, die im Innern durch Sklaven bewegt werden (Muskelkraft).
  • 1447: „Muskelkraftwagen“ tauchen in Deutschland auf.
  • 1490: Leonardo da Vinci zeichnet einen selbstfahrenden Wagen
  • 1600: Simon Stevin (holländischer Mathematiker) baut brauchbaren Segelwagen (nutzt die Windkraft) für 30 Personen.
  • 16501660: Johann Hautsch (Deutscher) verkauft mechanische Prunkwagen, angetrieben durch die Muskelkraft.
  • 1674: Christiaan Huygens (Holländer) baut eine Kolbenmaschine mit Pulverantrieb. Er gilt als Pionier der Verbrennungsmotoren. Der Kolbenmotor, nach dessen Schema auch die meisten heutigen Motoren arbeiten, ist eine Erfindung des niederländischen Physikers Christiaan Huygens (16291695). Es handelte sich um einen Explosionsmotor bei dem tatsächlich Schießpulver als Explosionsstoff eingesetzt wurde.
  • 1678: Ferdinand Verbiest (Belgier) baut ein Modell eines dreirädrigen Dampfwagens, allerdings bleibt es beim Modell. Das vermutlich erste Automobil wurde 1678 vom Jesuitenpater Ferdinand Verbiest (1688) am chinesischen Hof gebaut und eingesetzt. Es handelte sich dabei um eine selbstfahrende Dampfmaschine.
  • 1680: Isaac Newton (Engländer) legt ein Konzept eines Dampfwagens vor.
  • 1690: Denis Papin (Franzose) baut eine Hochdruckdampfmaschine mit Kolben.
  • 1712: Thomas Newcomen (Engländer) entwickelt diese Dampfmaschine weiter, indem er das Wasser im Zylinder durch heißen Dampf ersetzt.
  • 1768: James Watt (Schotte) nimmt weitere Veränderungen an der Dampfmaschine vor und gilt so als der Erfinder der direktwirkenden Dampfmaschine.
  • Bereits 1768 wurde von Nicolas Joseph Cugnot, einem französischer Militäringenieur, für die französische Armee ein dreirädriger Dampfwagen mit Zweizylindermaschine zum Transport von Kanonen gebaut, der jedoch sehr anfällig war und kaum benutzt wurde.
  • 1769: Nicolas Joseph Cugnot (Franzose) macht erste Fahrversuche mit einem Dampfwagen (dieser fasst vier Passagiere und erreicht eine Geschwindigkeit von 9 km/h).
  • 18001900: In ganz Europa werden viele solcher „Muskelkraftwagen“ sowie „Segelwagen“ gebaut.
  • 1801: Richard Trevithick (Engländer) baut erstmals einen Dampfwagen, der per Definition auch als „Automobil“ bezeichnet werden darf.
  • 1802: Isaac de Rivaz (Schweizer) baut ersten Wagen mit Verbrennungsmotor (u. a. mit einem Wasserstoffgasmotor).
  • 1829: Walter Hancock (Engländer) baut Dampfwagen für den privaten Gebrauch sowie etliche Dampf-Omnibusse.
  • 1860: Etienne Lenoir (Franzose) patentiert einen betriebsfähigen Gasmotor.
  • 1868: Pierre Michaux und M. Perreaux (Franzosen) konstruieren das erste Fahrrad, angetrieben von einer Dampfmaschine.
  • 18621866: Nikolaus August Otto (Deutscher) entwickelt den Viertaktmotor (Gasmotor), 1876 lässt er den Viertakt-Ottomotor patentieren wobei 1886 dieses Patent aufgehoben wurde. Zudem gründet er die „Gasmotorenfabrik Deutz AG“.
  • 1870: Siegfried Marcus (in Wien lebender Deutscher) unternimmt mit einem Handwagen, auf den er einen direkt wirkender, verdichtungsloser Benzin - Zweitaktmotor gestellt hat, Versuchsfahrten über kurze Strecken.
  • 1886: „Benz & Co.“ reicht eine Patentschrift für ein dreirädriges „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ ein. Karl Benz (Deutscher), der Erfinder fährt öffentlich herum. 1894 – 1902 stellt er als erster ein Automobil in Serie her.
  • 1887: Gottlieb Daimler (Deutscher) baut ebenfalls, völlig unabhängig von Karl Benz Automobile und gründet die „Daimler Motoren-Gesellschaft“. Er arbeitet mit dem Motorenbauer Wilhelm Maybach zusammen und entwickelt so diverse Fahrzeuge.
  • 1888/89: lässt Siegfried Marcus (in Wien lebender Deutscher), unbabhängig von Benz und Daimler, einen von einem Benzin - Viertaktmotor angetriebenen Wagen bauen, der die wesentlichsten Bestandteile eines modernen Automobils aufweist.
  • Der erste dokumentierte Geschwindigkeitsrekord eines Automobils wird 1898 von dem Franzosen Gaston de Chasseloup-Laubat mit 63,14 km/h mit einem Elektroauto aufgestellt. Bis 1964 werden Automobil-Geschwindigkeitsrekorde nur von Fahrzeugen anerkannt, die über die Räder angetrieben werden.
  • 1891: Automobilfabriken entstehen in Europa und in den USA, u. a. in Frankreich Peugeot. Daimler gründet Unternehmen in England und in Österreich.
  • 1892: Rudolf Diesel erhält ein Patent auf eine „Neue rationelle Wärmekraftmaschine“ und modifiziert somit den ursprünglichen Carnot-Prozess. Das Resultat ist ein höherer Wirkungsgrad. 1897 baut er den ersten Dieselmotor.
  • 1895: Mit der Netphener Omnibusgesellschaft nimmt der erste benzinbetriebene Omnibus der Welt seinen Betrieb auf.
  • 1898: Der österreichische Automobilhersteller Gräf & Stift stellt das erste Auto mit Frontantrieb her (Patent 1900).
  • 1926: „Benz & Co.“ fusioniert mit der „Daimler Motoren-Gesellschaft“ zur „Daimler Benz AG“.

Im 19. Jahrhundert wurde eine Vielzahl an Dampfautomobilen gebaut. Bereits 1828 gab es einen mehr oder weniger regelmäßigen Pendeldienst mit einem Dampfbus zwischen London und Bath. Im 20. Jahrhundert wurde ein erfolgreicher Dampf-Lkw gebaut, der Sentinel.

Am Ende des 19. Jahrhunderts konkurrierten die verschiedenen Antriebsarten für Automobile noch sehr stark miteinander, bevor sich der Hubkolbenmotor durchsetzen konnte. Dies zeigen zum Beispiel die Produktionszahlen der amerikanischen Automobilfertigung (75 Hersteller) aus dem Jahr 1900:

  • Insgesamt wurden 4.192 Automobile gefertigt.
    • 1.688 Dampfautomobile
    • 1.575 Elektrofahrzeuge
    • 929 Fahrzeuge mit Benzinmotor

Das Benzinautomobil benötigte bis in die 1920er Jahre, um sich gegen andere Antriebsarten durchzusetzen. Gründe waren u.a. der technische Fortschritt im Motorenbau und billiger Kraftstoff aus Erdöl mit einer viel höheren Energiedichte als elektrische Speicher, sowie die hierin begründeten, auch heute noch gültigen Vorteile: eine große Reichweite und eine hohe mögliche Geschwindigkeit.

Das heutige Automobil

Die Entwicklung der heutigen Autos begann 1886 in Deutschland. Es wurde am 3. Juli 1886 in Mannheim von Carl Benz erfunden. Kurz danach folgten unabhängig davon in Cannstatt bei Stuttgart Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach sowie Siegfried Marcus in Wien.

Die erste Überlandfahrt unternahm Bertha Benz am 5. August 1888 von Mannheim nach Pforzheim. Dabei ging ihr das Benzin aus und sie musste „tanken“. Damals gab es noch keine Tankstellen. Die entsprechenden Chemikalien gab es nur in der Apotheke. So wurde die Stadtapotheke von Wiesloch zur ersten Tankstelle der Welt.

Die meisten produzierten Fahrzeuge basieren auf der Grundkonstruktion des Mercedes Simplex (1906 – siehe Foto oben, sog. Simplexkonstruktion). Sie besaßen einen Motor vorn, ein Getriebe und Antriebswellen zu den angetriebenen Rädern. Der Begriff Simplex geht auf Kaiser Wilhelm II. zurück, der sich 1906 auf einer Automobilausstellung in Berlin den Startvorgang des Mercedes erklären ließ und den im Vergleich zum mühsamen Einspannen von Pferden in eine Kutsche nur rund 10 minütigen „Startvorgang“ als „Simplex“ bezeichnete.

Die deutsche Kaiserfamilie war sehr automobilbegeistert, der Bruder von Kaiser Wilhelm II., Prinz Heinrich, erfand zwei Jahre nach der Amerikanerin Mary Anderson als erster Deutscher einen Scheibenwischer und meldete diesen 1905 zum Patent an.

Im Laufe der Automobilgeschichte wurden verschiedenste Konzepte vorgestellt. Dabei setzte sich der Hubkolbenmotor als Antriebsquelle durch. Alle anderen Motoren führen aufgrund ihrer Leistungscharakteristik, Bedienungsfreundlichkeit, technischer Einschränkungen oder fehlender Energiespeicher nur ein Nischendasein.

Entwicklungstendenzen

Verschiedene Entwicklungstendenzen lassen sich derzeit beobachten. So wird zum Beispiel die Integration der Informationselektronik verstärkt betrieben (Navigationssysteme, Unterhaltungsmedien für Mitfahrer, usw.). Hauptthema ist auch die weitere Verbrauchssenkung. Die technischen Fortschritte auf dem Gebiet der Motorentechnik und des Leichtbaus werden jedoch zum Teil durch zusätzliche Komfort- und Sicherheitsausstattungen, sowie höhere Motorisierungen der Fahrzeuge wieder wett gemacht. Trotzdem sinkt der Flottenverbrauch weiter ab. 2003 wurde der Flottenverbrauch in Deutschland zu 7,35 l/100 km errechnet. Grund ist vor allem der große Anteil von neu zugelassenen Dieselfahrzeugen. Dies führte auch dazu, das der Gesamtabsatz an Benzin und Diesel in Deutschland seit 1999 rückläufig ist.

Die wesentlichen Innovationen der Fahrzeugtechnik betreffen folgende Themenbereiche:

Einige Serienfahrzeuge japanischer Hersteller besitzen sowohl einen Ottomotor als auch einen Elektromotor (sog. Hybridantrieb). Der Ottomotor lädt dabei normalerweise die Batterie für den Elektromotor auf, der bei Bedarf seine Vorteile wie Drehmomententwicklung aus dem Stand, hohes Drehmoment im tiefen Drehzahlbereich und Überlastfähigkeit ausspielen kann. Andere Betriebsarten bei diesen Wagen sind reiner Elektroantrieb oder Zuschaltung des Ottomotors bei hohem Leistungsbedarf. Erfolgreichste Vertreter dieser Gattung ist der Toyota Prius, von dem 2003 etwa 60000 Einheiten produziert wurden, und der Honda Civic IMA.

Einen völlig anderen Weg geht zur Zeit der Entwickler Paul Moller, der in den USA seit einigen Jahren ein vollautomatisiertes, wankelmotorgetriebens, senkrechtstartendes Flugauto entwickelt.

Technik und Aufbau des Automobils

Antrieb

Im Automobil verwendete Motoren werden meist nach ihrem „Funktionsprinzip“ oder dem verwendeten Energieträger unterteilt:

Benzinbetriebene Fahrzeuge

Als Ende des 19. Jahrhunderts Niklaus August Otto den so genannten Ottomotor oder auch „Verbrennungsmotor“ entwickelte, begann die Ära der benzinangetriebenen Automobile. Obwohl ein moderner Motor nur noch wenige Gemeinsamkeiten mit dem damaligen „Ottomotor“ aufweist, bleibt das Grundprinzip dasselbe. Ein „moderner Ottomotor“ kann – je nach Konzeption – mit Benzin, Flüssiggas, Erdgas oder sogar Wasserstoff betrieben werden. Benzin entwickelte sich durch die Kombination seiner Eigenschaften zum am häufigsten verwendeten Kraftstoff, das heute den Markt dominiert. Vor allem in ökologischer Sicht ist dies jedoch problematisch. Daher sind alternative Antriebssysteme gefragt, deren Umweltbelastung geringer ist.

Dieselbetriebene Fahrzeuge

Der Dieselmotor wurde im selben Zeitrahmen wie der Benzinmotor von Rudolf Diesel erfunden. Der Kraftstoff wird auch aus Erdöl hergestellt und nach ihm benannt. Dieser Motor hat gegenüber dem Ottomotor sowohl Vor- als auch Nachteile:

  • Der Kraftstoffverbrauch ist wesentlich geringer, was auf den höheren Wirkungsgrad zurückzuführen ist.
  • In manchen Ländern ist Dieselkraftstoff billiger als Benzin.
  • Bei der Verbrennung entstehen Rußpartikel, welche für Mensch und Umwelt schädlich sind. Neuere Automodelle sind jedoch mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet, der diesen Ausstoß reduziert.
  • Auch der Dieselmotor produziert, wie der Ottomotor, Treibhausgase, welche der Umwelt zusetzen.

Alternative Antriebssysteme

Unter anderem Erdgasfahrzeuge.

Siehe auch:

Fahrwerk

Das Fahrwerk eines Automobils dient in seiner Gesamtheit dazu, das Automobil erst fahrbar zu machen. Neben der Möglichkeit die Fahrtrichtung zu ändern, muss es das Fahrwerk ermöglichen, das Automobil auch auf unebenen Strecken in stetigem Kontakt zur Fahrbahn zu halten, um so Kräfte zu übertragen. Dazu wird in dem Fahrwerk neben den radführenden Bauteilen, etwa Achsen und Lenker, insbesondere Federn und Stoßdämpfern eingesetzt, um eine Bewegung der Räder sicherzustellen.

Heutzutage wird im PKW meist eine Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern verwendet. Bei Geländewagen und LKW kommt nach wie vor die Starrachse zur Anwendung. Dort kommt vereinzelt auch noch die Blattfeder als Federelement zum Einsatz. Insbesondere beim LKW wird jedoch vermehrt die Luftfederung angewendet, die eine einfache Anpassung an die Beladung ermöglicht. Beim PKW ist die Luftfederung aus Kostengründen der s.g. Oberklasse vorbehalten.

Techn. Entwicklungen im 20. Jahrhundert

Das Prinzip des damaligen Automobils bleibt bis heute erhalten. Hinzu kommen jedoch technische Neuerungen, die zu dem Auto führen, wie wir es heute kennen:

  • 1900: Gräf & Stift lässt den von ihr 1898 entwickelten Vorderradantrieb patentieren.
  • 1914: Erstes hydraulisches Bremssystem kommt auf den Markt
  • 1918: Chassis und Karosserie werden aus Stahl gefertigt.
  • 1933: Der Drehkolbenmotor wird entwickelt.
  • 1934: Citroën bringt Fahrzeuge mit Frontantrieb auf den Markt.
  • 1939: Die Scheibenbremse wird erfunden (von der Firma BMW)
  • 1940: Das Automatikgetriebe wird eingeführt
  • 1948: Der Gürtelreifen kommt auf den Markt
  • 1952: Die erste Benzineinspritzanlage für Viertaktmotoren wird eingesetzt; Die Servolenkung geht in Serie
  • 1957: Beckengurte können „auf Wunsch“ eingebaut werden
  • 1963: Auto mit Wankelmotor (Kreiskolbenmotor) wird gebaut
  • 1967: Ein elektronisches Benzineinspritzsystem wird erfunden
  • 1974: General Motors entwickelt Autokatalysatoren für Benzinmotoren
  • 1975: Das Antiblockiersystem (ABS) kommt auf den Markt
  • 1980: Der Allradantrieb für Sportwagen wird im Audi Quattro eingeführt
  • 1980: Fahrzeuge mit Airbags werden gebaut
  • 1981: In der Schweiz wird ein Gurtenobligatorium eingeführt
  • 1990: Katalysatoren für Dieselmotoren werden entwickelt
  • 1995: Fahrdynamikregelung (FDR) wird als Folge des ABS eingeführt
  • 1998: Fahrzeuge mit Hybridantrieb (Elektro- und Verbrennungsmotor) gehen in Serie

Sicherheit

Verkehrsunfall

Nach Zahlen der WHO sterben 1,2 Millionen Menschen jährlich an den direkten Folgen von Verkehrsunfällen. Alle Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zusammen haben dazu beigetragen, das sich die Zahl der bei einem Verkehrsunfall getöteten Personen (2004: etwa 5800, 1971: ca. 21000) in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit Einführung der Statistik im Jahre 1953 bewegt. Angesichts eines vielfach höheren Fahrzeugbestands und insgesamt gewachsener Fahrleistungen ein beachtlicher Erfolg.

Die Sicherheit der Insassen und potentieller Unfallgegner von Kraftfahrzeugen kann durch organisatorische, konstruktive oder persönliche Maßnahmen verbessert werden.

  • Zu den organisatorischen Maßnahmen zählen zum Beispiel: Verkehrslenkung (Straßenverkehrsordnung mit Verkehrsschildern oder etwas moderner durch Verkehrsleitsysteme), gesetzliche Regelungen (Gurtpflicht, Telefonierverbot), Verkehrsüberwachung und straßenbauliche Maßnahmen.
  • Die konstruktiven Sicherheitseinrichtungen moderner Automobile lassen sich grundsätzlich in zwei verschiedene Bereiche eingliedern.
    • Passive Sicherheitseinrichtungen sollen, wenn ein Unfall nicht zu vermeiden ist, die Folgen abmildern. Dazu zählen: Sicherheitsgurt, Sicherheitskopfstütze, Gurtstraffer, Airbag, Überrollbügel, deformierbare Lenkräder mit ausklinkbaren Lenksäulen, Knautschzone, Seitenaufprallschutz, konstruktive Maßnahmen zum Unfallgegnerschutz
    • Aktive Sicherheitseinrichtungen sollen einen Unfall verhindern oder in der Schwere herabsetzen. Beispiele: ABS, ASR, ESP.
  • Persönliche Maßnahmen, wie defensives Fahren, korrektes Einhalten der Verkehrsvorschriften oder Training der Fahrzeugbeherrschung, beispielsweise bei einem Fahrsicherheitstraining helfen das persönliche Unfallrisiko zu vermindern.

Auswirkungen der Automobilisierung

Staaten mit einem Kraftfahrzeugbestand von über 10 Millionen PKW+LKW

Wirtschaft

Kaum ein anderes industrielles Massenprodukt hat den Alltag der Menschheit mehr verändert als das Automobil. Ungefähr seit dem Jahr 1900 hat es mehr als 2500 Unternehmen gegeben, die Automobile für den Markt produzieren. Viele Unternehmen, die im 19. Jahrhundert Eisenwaren oder Stahl produzierten, fingen Mitte des Jahrhunderts mit der Produktion von Waffen oder Fahrrädern an und entwickelten dadurch die nötigen Kenntnisse, die Jahrzehnte später im Automobilbau benötigt wurden.

Selbst heute gibt es noch viele kleine Betriebe im Bereich Automobilproduktion, die nur eine handvoll – zumeist exklusive – Fahrzeuge produzieren, beispielsweise die Unternehmen Stutz (USA) oder Morgan (GB).

Siehe auch: Autoindustrie

Mobilität

Datei:PKWBestandDeutschland.png
Entwicklung der Anzahl von Personenkraftwagen in Deutschland seit 1975

Kernpunkt der Bedeutung des Automobils ist die Mobilität, aber auch die Flexibilität. Bis in das 18. Jahrhundert gab es als Fortbewegungsmittel nur die Kutsche und das Pferd. Mit Erfindung der Eisenbahn konnte zwar die Geschwindigkeit gesteigert werden, aber man war an Fahrpläne und bestimmte Haltepunkte gefesselt. Erst das Automobil ermöglichte die universelle, schnelle und individuelle Fortbewegung, sowie den flexiblen schnellen Transport von Waren. Insgesamt waren zum 1. Januar 2004 49.648.043 Automobile in Deutschland zugelassen.

Die weite Verbreitung und intensive Nutzung von Kraftfahrzeugen führt heute in Ballungsgebieten zuweilen zu Schwierigkeiten, da die Anzahl der Nutzer zu groß ist (Stau).

Der Warenverkehr auf der Straße ist eine elementarer Bestandteil der heutigen Wirtschaft. Die Flexibilität der Nutzfahrzeuge erlaubt es z.B., auch leicht verderbliche Waren direkt zum Einzelhandel bzw. zum Endverbraucher zu bringen. Mobile Baumaschinen übernehmen heute einen großen Teil der Bauleistungen. Just-in-time-Lieferungen ermöglichen einen viel schnelleren Bauablauf. Beton wird in Betonwerken gemischt und anschließend mit Spezialfahrzeugen zur Baustelle gebracht, mobile Betonpumpen ersparen den Gerüst- oder Kranbau.

Risiken

Für die durch das Automobil ermöglichte Mobilität nimmt die Gesellschaft einige Risiken auf sich.

Die Luftverschmutzung durch die Abgase der Verbrennungsmotoren nimmt, gerade in Ballungsräumen, z.T. gesundheitsschädigende Ausmaße an (Stichwort Smog). Die Treibstoffe der Motoren beinhalten giftige Substanzen wie Xylol, Toluol, Benzol sowie Aldehyde. Noch giftigere Bleizusätze sind zumindest in Europa und den USA nicht mehr üblich.

Auch der überwiegend vom Auto verursachte Straßenlärm schädigt die Gesundheit.

Der Verbrauch von fossilem Erdöl zum Betrieb des Automobils erzeugt einen CO2-Ausstoß von mehreren Millionen Tonnen jährlich und trägt so erheblich zum Treibhauseffekt bei. Die Vorkommen an fossilen Energieträgern, insbesondere Erdöl, sind begrenzt. Die Verteilung der Vorkommen und der Verbraucher führt zu politischen Konflikten bis hin zu militärischen Auseinandersetzungen.

Der enorme Flächenverbrauch zerstört Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Die Fertigung des Automobils verbraucht darüber hinaus erhebliche Mengen an Rohstoffen, Wasser und Energie. Je nach Weltanschauung gehen die Angaben jedoch weit auseinander. Nach Angaben der Automobilindustrie werden nur etwa 2700 l je hergestellten Fahrzeug als Abwasser in die Kanalisation beziehungsweise in das Klärwerk entlassen, die auch noch zu einem gewissen Teil aus den Sozialräumen stammen. (Quelle: Audi). Greenpeace geht im Greenpeacemagazin 4/97 von einem Verbrauch von 20000 l für einen Mittelklassewagen aus. Der Spiegel Special 11/1998 berechnet für die Herstellung eines PKW der oberen Mittelklasse (etwa: Mercedes E-Klasse) gar 226.000 Liter Wasser. Die Wasserwirtschaft sieht branchenpositive 380.000 l für ein Fahrzeug als notwendig an.

Die Automobilindustrie arbeitet daher an alternativen Konzepten, die jedoch erst durch politische bzw. wirtschaftliche Zwänge größere Verbreitung erlangen können.

Zu den Gefahren des Kraftfahrzeug-Verkehrs bzw. zu Verkehrsunfällen siehe unter Kapitel Sicherheit.

Diverses über das Automobil

Hersteller

Folgende Hersteller sind die 5 stärksten Automarken in West-Europa:

  • Renault (Neuzulassungen in Stück: 2003: 1.505.000, 2004: 1.483.000, 2005: 1.455.000)
  • VW (Neuzulassungen in Stück: 2003: 1.415.000, 2004: 1.391.000, 2005: 1.411.000)
  • Ford (Neuzulassungen in Stück: 2003: 1.228.000, 2004: 1.254.000, 2005: 1.203.000)
  • Peugeot (Neuzulassungen in Stück: 2003: 1.197.000, 2004: 1.150.000, 2005: 1.172.000)
  • Opel (Neuzulassungen in Stück: 2003: 989.000, 2004: 981.000, 2005: 968.000)

Folgende Hersteller sind die 5 stärksten Automarken in Deutschland:

  • VW (Neuzulassungen in Stück: 2003: 600.000, 2004: 586.000, 2005: 590.000)
  • Mercedes (Neuzulassungen in Stück: 2003: 369.000, 2004: 355.000, 2005: 372.000)
  • Opel (Neuzulassungen in Stück: 2003: 333.000, 2004: 332.000, 2005: 345.000)
  • BMW (Neuzulassungen in Stück: 2003: 228.000, 2004: 247.000, 2005: 270.000)
  • Ford (Neuzulassungen in Stück: 2003: 235.000, 2004: 245.000, 2005: 242.000)

Anmerkung: Zahlen für 2004 und 2005 geschätzt, Stand Dezember 2004

Kritiker des Automobils

Siehe auch

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