Vers commun
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Vers commun (frz. "allgemeiner Vers") ist neben dem Alexandriner das im Französischen wohl gebräuchlichste Versmaß. Dessen eine Hälfte des Verses ist mit der Hälfte eines Alexandriners identisch, wird aber nur durch vier weitere Silben (statt der üblichen sechs) ergänzt.
Meist ergibt sich daraus eine Zäsur nach der zweiten Hebung:
- Avec un peu / de feuillage et de tronc
- Tu dis si bien / ce que je ne sais dire
- Qu'à tout jamais / je cesserais d'écrire
- S'il me restait / tant soit peu de raison."
- (Jules Supervielle, "A un arbre")
Im Deutschen wird dieser sehr wandlungsfähige Vers meist auf jambische Fünfer (10- oder 11-Silbler) verkürzt:
- "Was ist die Welt und ihr berühmtes Glänzen." (Hofmann von Hofmannswaldau)