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Hyperhidrose

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Als Hyperhidrose wird eine übermäßige Schweißproduktion bezeichnet, die generalisiert oder lokal auftreten kann. Das Gegenteil ist eine Anhidrose.

Definition

Was übermäßiges Schwitzen darstellt, ist von der subjektiven Definition abhängig. Für wissenschaftliche Zwecke wird als Hyperhidrose jedoch die Produktion von 100 mg Schweiß innerhalb von 5 Minuten in einer Achselhöhle definiert.

Örtlich begrenzt tritt die Hyperhidrose hauptsächlich zu 60% an den Handflächen oder Fußsohlen, zu 40% in den Achselhöhlen, zu 10% am Kopf, vornehmlich der Stirn und selten anderen Körperstellen auf. Die örtlich begrenzte Schweißneigung ist ein essentielles Problem, d.h. dass keine andere Ursache angegeben werden kann als eine Überaktivität der Schweißdrüsen des betroffenen Gebiets. Vermutet wird eine gesteigerte Erregbarkeit des Schweißzentrums im Hypothalamus.

Als nächtliche Hyperhidrosis bezeichnet man das extreme Schwitzen während des Schlafes. Manchmal ist dabei sowohl tagsüber wie auch nachts ein starkes Schwitzen zu verzeichnen (Hyperhidrosis), bei anderen Menschen ist das Problem auf die Nacht beschränkt. Medizinisch wird krankhaftes Schwitzen als lokale Hyperhidrose (ICD-10 R61.0) klassifiziert. Es ist nicht einfach zwischen einem noch normalen Schwitzen und einer deutlichen Beeinträchtigung von Krankheitswert zu unterscheiden. Als ein recht zuverlässiges Kriterium hierfür gilt, ob der Schlaf in seiner Qualität deutlich beeinträchtigt wird und man z.B. in der Nacht aufstehen muss, um Wäsche oder gar Bettlaken zu wechseln.

Ursachen

Häufig genug wird man keine wirklich medizinische Krankheitsursache finden. Die Ärzte sprechen dann auch von einer "idiopathischen" Ursache, d.h. es handelt sich um ein häufiges Phänomen und Problem, für das es aber keine eindeutige Erklärung bzw. Ursache von identifizierbarem Krankheitswert gibt.

Eine Ausnahme bildet die örtlich begrenzte Schweißbildung aufgrund gustatorischer Reize beim Frey-Syndrom, das aufgrund einer Fehlfunktion des Nervus auriculotemporalis zustande kommt und bei dem somit eine Ursache angegeben werden kann.

Das generalisierte übermäßige Schwitzen kann viele Ursachen haben:

Es muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Schweißproduktion durch Stress zwar gesteigert werden kann, dass die fokale Hyperhydrose jedoch - sofern sie auch in der Nacht auftritt - keine psychische Ursache hat, sondern im Gegenteil teils große psychische Probleme verursacht und die Fähigkeit zu Sozialkontakten massiv einschränkt.

Bromhidrose

Bromhidrose bezeichnet übelriechenden Schweiß, im Gegensatz zum normalen Schweißgeruch der erst nach stundenlanger Zersetzung von an sich geruchlosem Schweiß auftritt.

Betroffene leiden oft unter einer milden Hyperhidrose, die jedoch nicht an sich besonderen Krankheitswert hat. Vielmehr tritt selbst bei geringem Schwitzen sehr schnell (bereits wenige Minuten nach dem Duschen u. Kleidungswechsel) ein übler Geruch auf. Ein großes Problem beim Umgang mit Bromhidrose bzw. deren Behandlung ist die subjektive Wahrnehmung und das temporäre oder situationsbezogene Auftreten des Geruchs. Durch den Ekel, der mit Körpergeruch verbunden ist, kommt es durch Bromhidrose häufig zu sozialer Ausgrenzung und hoher psychischer Belastung.