Alboin
Alboin auch Albwin (* vor 526, † 28. Juni 572 oder 573 in Verona) entstammte wie sein Vorgänger Aldwin (auch Auduin) (* vor 520; † um 560) der Familie der Gausen und war ein Herzog der Langobarden, was durchaus mit der Königswürde vergleichbar war. Alboin war der Gründer des langobardischen Reichs in Italien.
Er folgte 561 seinem Vater Audoin auf dem Thron, schlug 566 an der Spitze der Langobarden, die damals in römischem Sold an Drau und Donau saßen, die Gepiden, deren König Kunimund er tötete. Darauf drang er, von Narses, dem griechischen Statthalter Italiens, aus Feindschaft gegen Kaiser Justinus herbeigerufen, 568 in Italien ein. Dessen nördlichen und mittleren Teil außer Rom und Ravenna eroberte er alsbald. Im Jahre 572 nahm er nach dreijähriger Belagerung Pavia ein und machte es zur Residenz seines Reichs.
Alboin hatte zwischen 556 und seiner Thronbesteigung 561 Chlodoswinth, eine Tochter des Frankenkönigs Chlothar I. geheiratet, die aber wohl bereits 567 gestorben war. Seine nächste Ehe schloss er mit Rosamunde, der Tochter Kunimunds, auf deren Anstiften er 572 oder 573, nachdem sie bei einem Gelage in Verona aus ihres Vaters Schädel hatte trinken müssen, von deren Geliebten Helmigis und Peredeus ermordet wurde.
Der Überlieferung nach geschah der Mord folgendermaßen: Rosamunda sann auf Rache und machte sich die Waffenträger des Königs zu Geliebten. Sie wartete einen günstigen Augenblick ab, machte den König betrunken und wiegte ihn in Sicherheit. Dann entriegelte sie die Tür des Gemaches und ließ die Mörder ein. Das Schwert des Königs war durch Rosamunde in der Scheide festgeklemmt worden. Er wurde von Speeren durchbohrt.
Mit ihrer Tochter, der Erbin des Thrones der Langobarden, ihren beiden Liebhabern, ihren getreuen Gepiden und mit der Beute des Palastes von Verona fuhr Rosamunda die Etsch und den Po hinab und wurde auf einem griechischen Schiff in den sicheren Hafen von Ravenna gebracht. Dort wollte sie den Statthalter Longinus ehelichen; zu diesem Zweck überreichte sie ihrem Komplizen und Geliebten Helmichis einen Gifttrank. Der Geschmack des Getränks und die Wirkung und die Kenntnis des Charakters Rosamundas überzeugten ihn, dass er vergiftet sei. Er zwang sie, den Rest des Tranks zu leeren, und beide verstarben.
Nachfolger als König der Langobarden wurde Cleph
Vorlage:Herzöge/Könige der Langobarden
Personendaten | |
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NAME | Alboin |
ALTERNATIVNAMEN | Albuin |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von |
GEBURTSDATUM | vor 526 |
STERBEDATUM | 28. Juni 572 oder 573 |
STERBEORT | Verona |