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Bingöl (Provinz)

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Lage der Provinz Bingöl


Bingöl ist eine Provinz der Türkei im Osten Anatoliens. Sie grenzt an die Provinzen Tunceli, Erzincan, Elazığ , Erzurum, Muş und Diyarbakır.

Der Name Bingöl wurde der Provinz angeblich wegen der vielen Seen gegeben (Bin = „Tausend“ und göl = „See“). Auf kurdisch heißt Bingöl Çewlik, was „Garten“ oder „Acker“ bedeutet.

Verwaltung

Datei:Bingöl Wikipedia.JPG
Die Provinz Bingöl mit ihren Landkreisen

Die Provinzhaupstadt heißt ebenfalls Bingöl, auf kurdisch heißt sie Cebaxcur. Bingöl besteht aus den Kreisen:

  • Adakli (kurdisch: Azapert)
  • Genç (kurdisch: Dara Heni)
  • Karlıova (kurdisch: Kani res)
  • Kiğı (kurdisch: Gexi)
  • Solhan (kurdisch: Bongilan)
  • Yayladere kurdisch: Xolxol)
  • Yedisu (kurdisch: Cerme)

1881 wird das Vilayet Bitlis gegründet und die Kreise Çabakçur und Genç dort angegliedert. Kiğı kommt an Erzincan und Karlıova an Muş. 1936 wird Bingöl eigenständige Provinz und erhält seine heutige Form. Ab 1945 trägt die Provinz den offiziellen Namen Bingöl.

Bevölkerung

Datei:Bingöl.jpg
Eine Siedlung in Bingöl

Es leben ca. 271.000 Menschen in Bingöl. Trotz der verlustreichen Kämpfe der PKK gegen den Staat hat sich die Bevölkerungszahl nicht merklich geändert. Hier leben viele Kurden, die größtenteils Sunniten sind. Zudem leben auch viele kurdische Aleviten, die teils Kurmanci und teils Zazaki sprechen, in Bingöl. Die Zazas sprechen ein Zazaki, das sich ziemlich stark vom Zazaki von Dersim unterscheidet. Nebenbei leben noch Einwanderer aus dem Kaukasus, wie z.B. Tscherkessen.

Geographie

Bingöl hat eine Fläche von 8250 km² und liegt im Durchschnitt 1200 m hoch. Der höchste Berg ist mit etwa 3200 m der Bingöl-Berg. Daneben gibt es noch die Berge Karîr (2373m), Şeytan (2906m), Çavreş (2246m), Serçelîk (2900m) und Cotela(2940). Da Bingöl sehr gebirgig ist gibt es wenige Ebenen, die größte Ebene sind in Genç mit 60 km² und in Bingöl-Zentrum mit 80 km². Die Sommerweiden liegen durchschnittlich 1500 m hoch. Einige davon heißen Bazirgan, Qandîl, Mirgemir und Masla. Der Fluß Murat ist der größte Fluß in Bingöl. Daneben gibt es noch den Perifluß. Einige Seen sind Golbehrî (See Behri), Zirlir, Gola Sar (Kalter See) und der Harensee. Bingöl ist arm an Rohstoffen. Man findet Eisen in Genç und Karliova.

Herkunft des Namen Cebaxcur

Der Name Capajur hängt mit einer Sage zusammen. Als Alexander der Große an einer schweren Krankheit litt, konnte er nur mit dem „Wasser des Lebens“ (Ab-Ul Hayat) geheilt werden. Nach langer Suche trank er das Wasser aus der Gegend des heutigen Bingöls. Daraufhin wurde Alexander gesund und beauftragte seine Leute, an dieser Stelle eine Burg zu bauen und sie Çabakçur, das „Wasser des Himmels“, zu nennen. Nach und nach änderte sich der Name Çabakçur zu Capajur. In anderen Quellen taucht der Name Mingöl auf, was „Land der Seen“ bedeutet. Aus dem „Land der Seen“ (Mingöl) wird „Tausend Seen“ (Bingöl). Das Volk benutzt für die Stadt Bingöl weiterhin den Namen Capajur und für die Provinz den Namen Çewlik.


Berühmtheiten


Vorlage:Türkische Provinzen