Freimaurerei
Freimaurerei ist eine weltumspannende Initiationsgemeinschaft humanitärer Zielsetzung und vereint unterschiedliche Individuen aller sozialen Schichten und Bildungsgrade.

Der Freimaurerbund dient dem offenen Ideen- und Meinungsaustausch in freimaurerischer Gesprächskultur auf brüderlicher Ebene, um unter anderem Fragen der Ethik unabhängig von Religionen zu betrachten. Durch die Vermittlung humanistischer Werte mit Hilfe von Zeremonien und Ritualen (Brauchtum, Tempelarbeit) bietet dieser seinen Mitgliedern die Möglichkeit, sich durch geistiges, ethisches und moralisches Wachstum zu humanitär tätigen Menschen zu entwickeln. Nach außen besteht daher die wichtigste Arbeit eines Freimaurers in karitativer Arbeit und der Förderung der Aufklärung und Bildung.
Durch sein Gelöbnis bekennt sich ein Freimaurer zu humanistischen Moralvorstellungen und erkennt die Privatsphäre anderer Mitglieder und die Verschwiegenheit bezüglich so genannter Erkennungszeichen (Ausweise) und Rituale an.
Die Freimaurerei besteht in der heutigen Zeit aus eingetragenen Vereinen, hält ihre Organisationsstrukturen keineswegs geheim und macht Öffentlichkeitsarbeit; sie ist daher nicht als Geheimbund anzusehen.
Zwei der bekanntesten Symbole sind Zirkel und Winkel.
Lehre
Die Freimaurerei wurde zu einer wichtigen Stütze der Aufklärung in Europa. So waren viele Aufklärer Mitglieder von Freimaurerlogen. Freimaurer treten bis heute für aufklärerische Werte wie Toleranz, Brüderlichkeit und Gleichheit ein. Dies hängt auch damit zusammen, dass innerhalb der Logen ständische oder soziale Unterschiede und religiöse Herkunft oder Bekenntnis keine Rolle spielen. Die Mitglieder werden dazu angehalten, in der Gesellschaft humanitäre Werte zu fördern.
Logenzugehörigkeit, Aufnahme

Stich, Ende 18. Jahrhundert

Kupferstich von etwa 1830/ 35

Stich, Ende 18. Jahrhundert
Die Aufnahmekriterien unterscheiden sich, wenn auch unwesentlich, von Lehrart zu Lehrart. Viele Profane (freimaurerischer Ausdruck für Nicht-Freimaurer) gelangen über Empfehlung der Brüder in die Loge, andere lernen auf Gästeabenden oder öffentlichen Veranstaltungen die Loge und ihre Mitglieder kennen.
Mitgliederwerbung wird abgelehnt, da die einzelnen Freimaurer durch ihren Lebenswandel in Beruf und Privatleben für die Freimaurerei sprechen sollen und nicht die Zugehörigkeit zu einer Organisation einen Freimaurer auszeichnet.
Wichtigste Voraussetzung für die Aufnahme ist daher, dass sich ein Suchender (die freimaurerische Bezeichnung für Aufnahmekandidaten) mit den Werten und Idealen der Freimaurerei identifiziert und auch daran interessiert ist, sich aktiv zu beteiligen. Um dem Suchenden die Möglichkeit zu bieten, dies herauszufinden wird erwartet, dass der Suchende mindestens ein halbes Jahr Gästeabende besucht, die in regelmäßigen Abständen stattfinden. Auch soll es sich um einen so genannten „freien Mann von gutem Ruf“ bzw. eine Frau „von gutem Ruf“ (bei femininen oder gemischtgeschlechtlichen Logen) handeln, da etwas Gegenteiliges darauf hindeutet, dass die Werte und Ideale der Person nicht denen der Freimaurerei entsprechen.
Diese Grundvoraussetzungen werden damit begründet, dass es sich bei der Freimaurerei um einen freiwilligen Lebensbund handelt und eine Aufnahme nicht leichtfertig erfolgen soll.
Darüber hinaus sollte ein Kandidat die Volljährigkeit erreicht haben, da Mitgliedsbeiträge fällig werden und Kosten für die typische freimaurerische Bekleidung (Schurz, Handschuhe, Bijou) entstehen, aber auch für die Beförderung und Erhebung in den Gesellen- und Meistergrad anfallen können. Diese Altersgrenze ist aber nicht bindend, sondern kann von jeder Loge modifiziert werden. Aufnahmewilligen mit schwachem finanziellem Hintergrund (Studenten, Schülern, Arbeitssuchenden etc.) werden meist Kosten erlassen oder gestundet. Bei Söhnen von Freimaurern, sie werden intern als „Lufton“ bezeichnet, kann bei einigen Großlogen und deren Logen die Aufnahmevorbereitungszeit abgekürzt werden, falls der Vater für seinen Sohn bürgt. Während der Zeit seiner Besuche macht sich der Suchende mit den Logenmitgliedern vertraut und sucht einen (in manchen Logen zwei) Bürgen, der ihn durch seine Jahre als Lehrling oder Geselle begleitet. Der Aufnahmewillige wird von einem Aufnahmeausschuss zu seinem Wunsch, Freimaurer zu werden, befragt. Wenn sich der Bürge gefunden hat und der Ausschuss eine positive Empfehlung ausgesprochen hat, folgt die so genannte Kugelung (Ballotage). Die Brüder stimmen geheim über die Aufnahme mittels weißer und schwarzer Kugeln ab. Werden eine oder zwei schwarze Kugeln geworfen, sollen die jeweiligen sich zu erkennen geben und ihre Entscheidung begründen. Kommen drei oder mehr schwarze Kugeln in geheimer Abstimmung zusammen, gilt der Suchende als zurückgestellt oder abgewiesen.
Austritte als Wechsel zu anderen Logen sind üblich und werden dann als ehrenvolle Deckung bezeichnet. Möglich sind ebenfalls auch Wechsel zu Logen einer anderen Lehrart/Großloge.
Freimaurerei und Esoterik
Esoterik im Sinn einer Geheimlehre ist der Freimaurerei wesensfremd. Individuelle Symboldeutung eines jeden Freimaurers kann als esoterische Übung verstanden werden. Wer das ursprüngliche Wort „esotéros (griechisch „innerer“) wörtlich nimmt, auf sein Inneres hört und sich selbst auslotet (Senkblei), könnte als „Esoteriker“ bezeichnet werden. Dies hat allerdings nichts mit Esoterik im heutigen Sinn zu tun. Es geht der Freimaurerei nicht um Vermittlung „geheimen Wissens“, sondern um Selbsterkenntnis, Brüderlichkeit und ethisches Wachstum in geschütztem Raum. Durch sein Gelöbnis ist ein Freimaurer aber an die Verschwiegenheit bezüglich der so genannten Erkennungszeichen (Ausweise), der Rituale und der Privatsphäre gebunden, ebenso an allgemeine Moralvorstellungen.
Freimaurerei und Religion
Freimaurerei ist keine Religion. In der Regel werden Mitglieder aller Glaubensbekenntnisse aufgenommen. Die genauen Aufnahmebedingungen hängen allerdings von der jeweiligen Lehrart ab. Hier findet man deutliche Unterschiede. So akzeptieren etwa Logen der schwedischen Lehrart nur Männer, die sich zu der Lehre von Jesus Christus bekennen; diese müssen aber keineswegs Christen sein. Die - zahlenmäßig weit überwiegende - angelsächsische Freimaurerei erwartet mindestens das Bekenntnis zu einem „höheren Wesen“ und grenzt sich in der Regel vom reinen Atheismus ab, akzeptiert allerdings Agnostizismus. Dies war jedoch nicht immer so, sondern entstammte einer „Orthodoxierungsbewegung“ des 19. Jahrhunderts. Die französische Lehrart des Grand Orient de France dagegen nimmt auch Atheisten auf.
Grundsätzlich kennt die Freimaurerei als Organisation außer bei zwei christlichen Lehrarten (FO und 3WK) in Deutschland keine Gottesvorstellung, sie bedient sich lediglich des Symbols des ABaW (Allmächtiger Baumeister aller Welten). Dieses Konstrukt stellt in der Freimaurerei aber kein Gottesbild dar, sondern ist ein Symbol, das dem persönlichen Glauben eines jeden Bruders vorbehalten bleibt.
Die Toleranz gegenüber religiösen Vorstellungen kann in der Freimaurerei so weit gehen, dass die Grenzen zum Atheismus für Außenstehende nicht immer erkennbar sind. Kritiker haben der Freimaurerei stets vorgeworfen, in Wahrheit doch eine Religion zu sein, die sich über alle anderen Religionen stellen wolle, und deren wahrer, okkultistischer Charakter sich erst in den Hochgraden entfalte. Dies führte dazu, dass eine Reihe von Religionsgemeinschaften die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge als unvereinbar mit ihrem eigenen Glaubensbekenntnis betrachteten. Diese Ablehnung gaben viele christliche Kirchen im Laufe des 20. Jahrhunderts auf.
Ein umgekehrter Vorwurf wird oft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage („Mormonen“) gemacht: Deren Tempel-Rituale seien verfälschte Kopien der Freimaurer-Rituale, die der Kirchengründer der Mormonen Joseph Smith während seiner kurzen Mitgliedschaft in einer Loge in Illinois kennen gelernt und seinen eigenen bereits bestehenden Ritualen übergestülpt habe. Die Mormonen selbst weisen jedoch auf die ihrer Ansicht nach wesentlichen Unterschiede der Rituale hin.
Freimaurerei und Politik
Auch wenn sich Freimaurer als Logen von Parteipolitik fern halten, so schließt dies nicht aus, dass politische Veränderungen von individuellen Freimaurern begrüßt werden. Es sind dies vor allem: die Trennung von Staat und Kirche, die Einrichtung säkularer, öffentlicher Schulen, die Durchsetzung der Prinzipien der modernen Demokratie und die Internationalisierung der Politik im Sinne eines allgemeinen Weltbürgertums. In allen Lehrarten sind Streitgespräche über Parteipolitik oder Religion (besonders konfessionelle) verboten. Dieses Verbot wurde erstmals in den Alten Pflichten schriftlich manifestiert. Die Alten Pflichten wurden im Auftrag der Englischen Großloge von Pfarrer James Anderson verfasst, 1723 veröffentlicht und gelten bis heute als freimaurerisches Grundgesetz für alle regulären Logen. In den Alten Pflichten heißt es:
- (...) Auch sollt ihr nichts tun oder sagen, das verletzen oder eine ungezwungene und freie Unterhaltung unmöglich machen könnte. Denn das würde sich nachteilig auf unsere Eintracht auswirken und den guten Zweck vereiteln, den wir verfolgen. Deswegen dürfen keine persönlichen Sticheleien und Auseinandersetzungen und erst recht keine Streitgespräche über Religion, Nation oder Politik in die Loge getragen werden.
In der französischen Lehrart gilt dieses Verbot eingeschränkt, und folgerichtig sind die dortigen Logen im politischen Alltag wesentlich präsenter.
Deutschland
In hohen politischen Ämtern tätige deutsche Freimaurer waren: Thomas Dehler (1897-1967), deutscher Bundesminister, FDP-Politiker, und Gustav Stresemann (1878-1929), deutscher Staatsmann, Außenminister. Lebende Freimaurer bleiben auf eigenen Wunsch und aus Gründen des Datenschutzes unbekannt.
Organisation
Logen
Alle Freimaurer verstehen sich unabhängig ihres Grades oder ihrer Aufgaben als gleichberechtigte Brüder und treffen Entscheidungen ihrer Loge demokratisch.
Die Logen organisieren sich wie bürgerliche Vereine, d. h. ihnen stehen ein Vorsitzender (Meister vom Stuhl oder Logenmeister) und dessen Stellvertreter (erster und zweiter Aufseher) vor.
Wie bei eingetragenen Vereinen gesetzlich vorgegeben, werden darüber hinaus ein Schatzmeister und Schriftführer (Sekretär) gewählt. Gemeinsam bilden diese Beamten den Vorstand der Loge (Beamtenrat). Darüber hinaus werden weitere Mitglieder mit besonderen Aufgaben betraut: der Redner (eine Besonderheit kontinentaler Logen), die Schaffner (zuständig für das Haus und die Verpflegung), der Gabenpfleger, Musikmeister, Archivar, Zeremonienmeister, dazu kommen Ausschüsse (z. B. Aufnahmeausschuss, Ehrengericht).
Während der rituellen Arbeiten haben einige der Beamten besondere Aufgaben; so wird die Arbeit vom Meister vom Stuhl geleitet, während die Aufseher jeweils einem Teil der Brüder (eingeteilt in zwei Kolonnen) vorstehen.
Großlogen
Der Bund hat kein zentrales Führungsgremium, sondern gliedert sich in einzelne unabhängige, bürgerliche Vereine (Logen), die sich in Dachverbänden (Großlogen/Großorienten) zusammenschließen und damit gegenseitig anerkennen. Diese Dachverbände benötigen eine Anerkennung durch ältere Dachverbände, um als Großlogen der Freimaurerei anerkannt zu werden.
Vor Gründung der United Grand Lodge of England (Vereinte Großloge von England, UGLoE) 1717 gab es in den Ländern wie England und Frankreich nur unorganisierte Freimaurerlogen, erst durch den Zusammenschluss von vier seit Jahren bestehenden Logen entstand die erste freimaurerische Großloge. 1773 entstand der zweite Dachverband, der Grand Orient de France (Großorient von Frankreich, GOdF).
Ausgehend von diesen beiden Dachverbänden organisiert sich heute die Freimaurerei weltweit in die von der UGLoE anerkannte „reguläre“ Freimaurerei und die vom GOdF ausgehende „liberale“ Freimaurerei.
Weltweit wirken schätzungsweise etwa 4-5 Millionen „reguläre“ Freimaurer, davon etwa 1,8 Millionen in den USA. Eine ähnlich starke Verbreitung gibt es nur noch in Großbritannien und Skandinavien. Genauere Angaben sind momentan nicht zu ermitteln, da in den meisten Staaten die Mitgliedslisten der Logen nicht öffentlich zugänglich sind (eine Ausnahme bildet hier Norwegen). Man ist daher auf Angaben der jeweiligen Großlogen angewiesen. In den letzten Jahrzehnten lässt sich ein starker Rückgang der Mitgliederzahlen feststellen.
(siehe auch: Geschichte der Freimaurerei)
Regularität
Für Nichtfreimaurer ist zu beachten, dass die Terminologie „regulär“, „irregulär“ und „liberal“ dem internen Sprachgebrauch der verschiedenen freimaurerischen Lehrarten und Systeme entstammt. Die Großlogen bestätigen die „Regularität“ der jeweilig anerkannten Mitgliedslogen und Großlogen mit Patenten. Jede Loge wird damit von den Logen als „regulär“ anerkannt, deren Großlogen sich als „regulär“ anerkennen.
Ursprünglich bestand zwischen dem französischen Groß-Orient (GOdF) und der Vereinten Großloge von England (UGLoE) eine gegenseitige Anerkennung. Da aber 1877 der GOdF aus Gründen der Gewissensfreiheit auf die Formel vom Allmächtigen Baumeister aller Welten verzichtete, brach die UGLoE einseitig die Kontakte ab und erkennt seither den GOdF und die von ihr anerkannten Großlogen und Logen nicht mehr als „regulär“ an. Umgekehrt erkennt der GOdF aber die UGLoE und die von ihr anerkannten Großlogen und Logen weiterhin als „regulär“ an.
Heute wird diese Nichtanerkennung durch die UGLoE damit begründet, dass die vom GOdF ausgehenden „liberalen“ Logen gegen die von den UGLoE eigenen Basic Principles verstoßen, indem sie zum Teil politische Diskussionen in den Logen zulassen und Frauenlogen und gemischtgeschlechtliche Logen anerkennen. Die „regulären“ Logen sehen eine Trennung nach Geschlechtern als Voraussetzung für die intime freundschaftliche Beziehung der Mitglieder an. Zudem soll die Anerkennung eines über dem Menschen stehenden höheren Wesens Bedingung für Demut sein.
In der freimaurerischen Praxis finden dennoch geduldete gegenseitige Besuche und Kontakte statt. Auch ist der Bund der Freimaurerei dennoch seinem innersten Wesen nach ein einiger und allgemeiner; alle Logen auf der ganzen Erde bilden ideell nur eine Loge.
Nicht ordentlich konstituierte Logen, die dadurch durch keine Großloge anerkannt sind, werden hingegen oft als Winkellogen bezeichnet. Deren Mitglieder werden in andern Logen nicht als Freimaurer angesehen und zu Arbeiten zugelassen.
Deutschland
In Deutschland gibt es einen Zusammenschluss von fünf Großlogen der „regulären“ Freimaurer in den Vereinigten Großlogen von Deutschland. Die regulären, also durch die United Grand Lodge of England (UGLoE) anerkannten Logen machen den Großteil der deutschen Logen aus.
Darüber hinaus gibt es in Deutschland vergleichsweise wenige feminine und gemischtgeschlechtliche Großlogen. Von diesen ist jedoch nur die Frauengroßloge von Deutschland von den Vereinigten Großlogen von Deutschland als „freimaurerisch arbeitend“ anerkannt. Man beruft sich hierbei darauf, dass Freimaurerei zwar ein traditioneller Männerbund sei, Frauen jedoch auch in einer liberalen Gesellschaft die Möglichkeit haben sollen, unter sich freimaurerisch zu arbeiten. Da sie aber dennoch nicht als „regulär“ anerkannt sind, werden sie bei den Ritualen „regulärer“ Logen nicht zugelassen.
Die „liberalen“ Großlogen werden anerkannt durch den Groß-Orient von Frankreich (GOdF). Dazu gehören u. a. die gemischtgeschlechtlichen Großlogen Freimaurergroßloge Humanitas für Männer und Frauen, Le Droit Humain und der Souveräne GrossOrient von Deutschland. Andere Logen gehören ausländischen Großlogen an oder sind völlig ohne Großlogen-Zugehörigkeit.
In Deutschland steht man einem Dialog in Fragen der Gleichberechtigung der Frau verhältnismäßig offen gegenüber und man koexistiert mit liberalen Logen gewissermaßen in Frieden. Es ist durchaus üblich, dass sich in Logenhäusern nicht nur reguläre Logen, sondern auch gemischte und Frauenlogen und sogar nicht-freimaurerische Systeme wie z.B. der OTO, AMORC, der Druidenorden oder die Odd Fellows finden.
Die Wolfstieg-Gesellschaft wurde 1913 mit dem Ziel gegründet, die freimaurerisch-wissenschaftliche Forschung zu fördern.
Großlogen in Deutschland:
- Vereinigte Großlogen von Deutschland
- Frauen-Großloge von Deutschland
- Le Droit Humain
- Souveräner GrossOrient von Deutschland für Frauen und Männer
- Freimaurergroßloge Humanitas für Männer und Frauen
Logen von Le Droit Humain schlossen sich Memphis Misraim (Hamburg und Leipzig), der Grande Loge Mixte Universelle (Saarbrücken) oder dem Grand Orient de Luxembourg (Heidelberg) an. Es existieren ferner einige unabhängige Logen für Männer und Frauen.
Österreich, Schweiz
Der Beginn der Freimaurerei in Österreich erfolgte im Jahre 1742, als auf Wunsch von Philipp Gotthard von Schaffgotsch, dem späteren Fürstbischof von Breslau, in Wien die erste Loge begründet wurde. Sie hatte nur kurz Bestand, 1743 ließ Maria Theresia sie auflösen. Erst nach ihrem Tode (1780) wurde die Freimaurerei in der Habsburgischen Monarchie wieder geduldet. Aufgrund des starken Einflusses der katholischen Kirche in Österreich sowie der immer noch nachwirkenden Propaganda des dritten Reiches sind Freimaurer in Österreich wesentlich verschwiegener und geheimnistuerischer, was ihren Verein betrifft, als ihre Brüder und Schwestern in westeuropäischen Ländern oder den USA.
Die Großlogen der „regulären“ Freimaurer sind die Großloge von Österreich der alten, freien und angenommenen Maurer, Wien bzw. die Schweizerische Großloge Alpina (SGLA).
Die „liberalen“ Logen sind zusammengeschlossen in den Großorienten Großorient von Österreich bzw. Grand Orient de Suisse.
Luxemburg
1959 verlässt die Männerloge Saint Jean de L’Espérance die Grand Loge de Luxembourg und gründet zusammen mit den Männerlogen Liberté und Tolérance eine neue Obödienz: Den Großorient von Luxemburg. Diese Obödienz nimmt zunächst ebenfalls ausschließlich Männer auf. 1968 wird der Großorient von Luxemburg aufgrund interner Schwierigkeiten „schlafen gelegt“, d.h. alle Arbeiten ruhen. Lediglich die Loge Saint Jean de L’Espérance arbeitet als freimaurerischer Zirkel weiter. 1970 wird die Loge unter dem Namen L’Espérance wieder ins Leben gerufen. Die Loge arbeitet als eine unabhängige und souveräne Loge ohne Zugehörigkeit zu einer Obödienz. 1982 wiederholt sich der Vorgang von 1959. Die drei oben genannten Logen rufen wieder den Großorient von Luxemburg ins Leben. Diesmal werden sowohl Männer als auch Frauen aufgenommen. 1987 wird eine vierte - erstmalig gemischte - Loge mit Namen Tradition et Progrès gegründet. 1990 verlässt die Loge L'Espérance den Großorient von Luxemburg, um als souveräne Loge weiterzuarbeiten. 1991 wird die gemischte Loge Licht und Wahrheit/Lumière et Vérité in Bonn aufgenommen. 1998 wird die bisher Heidelberger Loge Carpe Diem! für Männer und Frauen aufgenommen. 2000 Aufnahme der Männerloge Montaigne im Orient Lüttich/Belgien. 2002 wandelt sich die Männerloge Montaigne in eine Loge, die sowohl Männer als auch Frauen aufnimmt. Umgehend werden die ersten Frauen eingeweiht. Anfang 2005 werden die niederländische Loge Fiat Lux im Orient Leuwaarden und die Loge Ruuwe Kassei im Orient Gent/ Belgien aufgenommen. Beides sind Logen für Männer und Frauen.
Freimaurerähnliche Organisationen
Der Begriff „Loge“ ist nicht geschützt und daher kann sich jede Vereinigung „Loge“ nennen. Nach dem Vorbild der Freimaurer haben sich zahlreiche andere Organisationen, wie die Theosophische Gesellschaft, oder der Orden Skull & Bones gegründet. Oft spricht man deswegen verallgemeinernd von freimaurerischen Organisationen, ohne dass die vorgenannten Organisationen direkt mit der organisierten Freimaurerei zu tun haben. Im Nachhinein bemerkt hatte die Loge Propaganda Due nichts mit den Zielen der Freimaurerei gemeinsam, sondern war eine kriminelle Vereinigung, die sich den Namen Loge gegeben hatte. Jahrzehntelang arbeitete sie unbemerkt als reguläre und anerkannte Freimaurerloge in Italien bis zu ihrer Auflösung 1974 und der Aufdeckung ihrer Machenschaften Anfang der 1980er Jahre. Seitdem firmieren dieselben Mitglieder wieder als Freimaurer-Loge und gehen unauffällig ihren Geschäften nach.
Freimaurermuseen im deutschsprachigen Raum
- Im Schloss Rosenau nahe Zwettl in Niederösterreich gibt es ein Freimaurermuseum.
- In Bayreuth befindet sich das Deutsche Freimaurer-Museum.
- In St. Michaelisdonn (Schleswig-Holstein) steht das Museum der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland (Freimaurerorden).
Freimaurerische Werke
Musik
- Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte und zahlreiche andere Werke zum Beispiel: Maurerische Trauermusik, Die Gesellenreise, Kleine Freimaurerkanatate und viele Lieder.
- Jean Sibelius: http://freemasonry.bcy.ca/biography/sibelius_j/sibelius_j.html
- Ludwig van Beethoven: 9. Symphonie
- Obwohl kein Freimaurer, so ist doch Friedrich Schillers „Ode an die Freude“ im Schlusschor der Symphonie auf Bitten Christian Gottfried Körners 1785 für die Tafel der Loge „Zu den drei Schwertern“ in Dresden geschrieben worden. Die freimaurerische Mitgliedschaft Beethovens ist nicht endgültig geklärt.
Literatur
- Gotthold Ephraim Lessing: Ernst und Falk. Dialoge, ISBN 3-631-44901-1
- Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise. Drama.
- Johann Wolfgang von Goethe: Das Märchen.
- Johann Wolfgang von Goethe: West-Östlicher Divan.
- Johann Gottlieb Fichte: Philosophie der Maurerei. Briefe an Konstant, 1997, ISBN 3-930450-15-1
- Rudyard Kipling: Kim. Roman. http://freemasonry.bcy.ca/Writings/RudyardKipling.html
- Rudyard Kipling: Eine Erscheinung in den Schützengräben. Erzählung.
- Alfried Lehner: Sagt es niemand, Essays und Betrachtungen. ISBN 3-87354-183-1.
- Rolf Appel: Das kurze Glück des Gustav Otto Meyer. Erzählung, ISBN 3-924848-15-7.
- Roger Peyrefitte: Die Söhne des Lichts (Roman)
- Christian Jacq: Der Mönch und der Meister. Roman, ISBN 3-499-22430-5.
- Christian Jacq: Der Tempel zu Jerusalem. Roman, ISBN 3-499-22890-4.
- Umberto Eco: Das focaultsche Pendel. Roman
Literatur
Quellen
- Renate Endler, Elisabeth Schwarze: Die Freimaurerbestände im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1994ff.
Allgemeine Literatur
- Wolfstieg, August; Beyer, B: Bibliographie der freimaurerischen Literatur. ISBN 3-48700-770-3.
- Jürgen Holtorf: Die Logen der Freimaurer. Einfluß, Macht, Verschwiegenheit. ISBN 3-930-65658-2.
- Ludwig Börne: Über Freimaurerei (1811). Sämtliche Schriften. Band I. Düsseldorf 1964.
- Dosch, Reinhold (Hrsg.): Deutsches Freimaurerlexikon Bonn 2000 (Die Bauhütte)
- Friedrich-Wilhelm Haack: Freimaurer. 71 S., Münchener Reihe, ISBN 3-583-50616-2.
- Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon. Herbig; 2000. ISBN 3-776-62161-3.
- Allan Oslo: Die Freimaurer. Patmos; 2002, ISBN 3-49196-059-2.
- Valmy, Marcel: Die Freimaurer - Arbeit am Rauhen Stein - Mit Hammer, Zirkel und Winkelmaß. Bildband, Callwey Verlag, 1988, ISBN 3-880-59929-7
- Reinalter, Helmut: Die Freimaurer. Beck 2000, ISBN 3-406-44733-3
- Horst Kischke: Die Freimaurer / Fiktion, Realität und Perspektiven. 176 S., ISBN 3-426-77419-4.
- Alexander Giese: Die Freimaurer - Eine Einführung. Böhlau Wien; 1998.
- Abdullah, M.S.: Die große Legende vom Tempelbau. Spuren der Freimaurerei in der islamischen Tradition und Legende. Eleusis 28 Jg. 319 (1973).
- Alfried Lehner: Die Esoterik der Freimaurer. ISBN 3-87354-188-2.
- Baigent, M und R. Leigh: Der Tempel und die Loge. Das geheime Erbe der Templer in der Freimaurerei. G. Lübbe, Bergisch Gladbach. 1990
- Desch, E.: Meister Hiram. Eleusis 33 Jg. 181 (1978).
- Naudon, Paul: Geschichte der Freimaurerei (Berlin 1982, Propylän)
- Peukert, W.E.: Geheimkulte. G. Olms, Hildesheim 1988, ISBN 3-93320-366-X.
- Pflanzl, M.: Johannes und Hiram als Mysteriengestalten. Bauhütten Verlag, Frankfurt 1966, ISBN 3-870-50037-9
- Hoffmann, Stefan Ludwig: Die Politik der Geselligkeit. Freimaurerlogen in der deutschen Bürgergesellschaft 1840 bis 1918 , Göttingen 2000
Freimaurerische Symbole
- Daniel Beresniak (Text) und Laziz Hamani (Photos): Symbole der Freimaurer. Wien, Brandstätter, 1998, ISBN 3-854-47770-8
- Hans Biedermann: Knaurs Lexikon der Symbole. Augsburg, Weltbild Verlag, 2000, ISBN 3-8289-4153-2
- W. Kirk MacNulty: Freemasonry - a journey through ritual and symbol. London, Thames & Hudson, 1991, ISBN 0-500-81037-0
- Joseph Schauberg: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei - mit besonderer Berücksichtigung auf die Mythologieen und Mysterien des Alterthums. Schaffhausen 1861, Neudruck: Walluf, Sändig, 1991
- M. Gaudart, H. Lamant, K. Hoffmeister: Dictionnaire des Franc-Maçons européens. 1065 Seiten, Dualpha Editions, 2005, ISBN 2-915461-13-9
Verschwörungstheorien (Primär- und Sekundärliteratur)
- Abbé Augustin Barruel: Mémoires pour servir à l'histoire du Jacobinisme. 1797/ 1798
- Erich Ludendorff: Vernichtung der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse. Verlag Hohe Warte, 1957 (antiquarisch oder in Bibliotheken)
- Erich Ludendorff: Die überstaatlichen Mächte im letzten Jahr des Weltkrieges.. Taschenbuch, Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur, ISBN 3932878043
- Johannes Rogalla von Bieberstein: Die These von der Verschwörung 1776 - 1945. Philosophen, Freimaurer, Juden, Liberale und Sozialisten als Verschwörer gegen die soziale Ordnung. Bern 1976
- Jan Udo Holey (unter dem Pseudonym Jan van Helsing): Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert. Ewert Verlag, 1993, (In Deutschland vom Amtsgericht Mannheim als volksverhetzend verboten.)
- Manfred Adler: Die antichristliche Revolution der Freimaurerei. Miriam Verlag, ISBN 3-874-49074-2
- Wolfgang Bittner: Angriffe gegen die deutsche Freimaurerei 1970-1995. 289 S., Selbstverlag der freimaurerischen Forschungsgesellschaft Quatuor Coronati e. V.. Bayreuth 1996, erhältlich beim Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigten Großlogen von Deutschland, Bruderschaft der Freimaurer, Emser Straße 12-13, 10710 Berlin
- Robert Anton Wilson, Miriam J. Hill: Das Lexikon der Verschwörungstheorien. Piper Verlag, ISBN 3-492-24024-0
- Carmin, E.R.: Das schwarze Reich. Geheimgesellschaften und Politik im 20. Jahrhundert. Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-933203-62-7
Filme
- Im Film Das Vermächtnis der Tempelritter macht sich Nicolas Cage auf die Suche nach dem Schatz der Tempelritter und ergründet deren Geschichte.
- Im Film Der Mann der König sein wollte wird Sean Connery (zusammen mit Michael Caine) durch seine Zugehörigkeit zur Freimaurerei König von Kafiristan.
- Im Film From Hell wird eine Verschwörungstheorie dargestellt nach der Jack the Ripper durch eine Freimaurerloge geschützt wurde.
- Im Film Anatomie (Film) führt eine fiktive Freimaurerloge namens „Antihippokraten“ Experimente und Morde zur wissenschaftlichen Forschung durch.