Zum Inhalt springen

La Sentinelle (Zeitung)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. September 2011 um 08:23 Uhr durch Eruedin (Diskussion | Beiträge) (Autoren). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

La Sentinelle (französisch für Die Schildwache) war eine sozialdemokratische Tageszeitung aus dem Neunburger Jura.

Geschichte

Neuenburger Arbeiterorganisationen gründeten die Zeitung zwar bereits 1890, regelmässig und als Tageszeitung erschien La Sentinelle jedoch erst ab 1912 im Verlag der Genossenschaftsdruckerei der Industriestadt La Chaux-de-Fonds. Das Blatt wurde von den sozialdemokratischen Parteien des Kantons Neuenburg und des damaligen Berner Juras unterstützt. Finanziell angeschlagen fusionierte sie 1966 mit Le Peuple, der sozialdemokratische Tageszeitung der Waadt und Genfs und erschien unter dem Doppelnamen Le Peuple - La Sentinelle (französisch für: Das Volk - Die Schildwache). Wirtschaftlich war dieser Zusammenschluss jedoch nicht, weshalb die Zeitung 1971 ihr Erscheinen einstellen musste. Die Zeitung ist auf Mikrofilm in der Stadtbibliothek La Chaux-de-Fonds einsehbar.

Inhaltliche Ausrichtung

Verschiedene bekannte Politiker und Schreiber publizierten in der Sentinelle und gaben ihr ein pazifistisches, antimilitaristisches, antikommunistisches, antifaschistisches und polemisches Profil. Bis in die 1950er-Jahre hatte sie damit bei der Leserschaft Erfolg, während dem Zweiten Weltkrieg hingegen geriet sie deswegen wiederholt mit der Pressezensur in Konflikt. Insbesondere die Angriffe gegen Deutschland und Artikel, welche über den Holocaust berichteten brachten die Behörden in Bern in Rage. Im gleichen Stil nahm die Zeitung während des Algerienkrieges zur französischen Politik in Nordafrika kritisch Stellung.

Autoren

Zu den bekannten Editorialisten gehörten Walter Biolley, Charles Naine, Ernest-Paul Graber, Jules Humbert-Droz, Lucien de Dardel oder Edmond Privat. Der letzte Chefredaktor war ab 1963 René Meylan.

Literatur